18.11.2022 - Beim in Bangkok stattfindenden Asian Cup hat es in den ersten Runden bereits einige faustdicke Überraschungen gegeben. Drei der vier chinesischen Spieler, die bei dem Event startberechtigt sind, mussten schon die Segel streichen. Damit ist nur noch die frisch gebackene chinesische Meisterin Wang Yidi für das sonst so dominante Tischtennisland im Rennen. Die in der Weltrangliste am besten platzierten Chinesen sind in Bangkok hingegen nicht am Start.
In den letzten 14 Jahren hat es im Herrenwettbewerb des Asian Cups nur Sieger aus einem Land gegeben: China. Dies wird in diesem Jahr anders sein, da bereits am zweiten Turniertag beide Vertreter der Tischtennisnation ausgeschieden sind. Als Erstes traf es überraschend Lin Gaoyuan, der sich vergangene Woche noch bei den chinesischen Meisterschaften in Szene setzte, wo er zwei Titel in den Doppelwettbewerben gewann und im Einzel erst im Finale an Fan Zhendong scheiterte. In Bangkok geriet er in der ersten Runde gegen Noshad Alamiyan schnell in einen 0:2-Rückstand. Zwar erkämpfte sich Lin den 2:2-Ausgleich, schaffte es aber nicht, das Spiel endgültig an sich zu reißen. Stattdessen machte der Iraner den Sack zum 4:2-Sieg zu und zog damit ins Viertelfinale ein.
In dieser Runde traf es dann auch den zweiten chinesischen Starter Wang Chuqin, der seine erste Aufgabe, Kirill Gerassimenko, noch mit 4:1 bestanden hatte. Gegen den Koreaner Lim Jonghoon war dann aber auch für den Topgesetzten die Zeit des Abschieds gekommen. Lim hatte bereits mit 3:1 in Front gelegen, als der Chinese, der schon bei den nationalen Meisterschaften nicht in Topform war, noch einmal herankam. Der entscheidende siebte Satz verlief dann äußerst eng - allerdings mit dem besseren Ende für den Koreaner, der sich mit 12:10 ins Halbfinale spielte. Hier trifft er auf Yukiya Uda - und nicht auf Lin Yun-Ju, was man nach der Setzung hätte erwarten können. Doch den Taiwaner hatte es ebenfalls in der ersten Runde bereits gegen Wong Chun Ting erwischt.
Die chinesischen Damen haben hingegen noch die Chance auf den Titelgewinn, obwohl auch sie bereits eine Überraschung einstecken mussten. In der ersten Runde bereitete Manika Batra der Weltranglistensiebten Chen Xingtong große Probleme. Die mit langen Noppen agierende Inderin erarbeitete sich eine 3:1-Führung, wurde dann aber wieder eingeholt. Auch hier endete das Spiel mit nur zwei Punkten Abstand - allerdings war es Batra, die die besseren Nerven bewies und sich ins Viertelfinale spielte. Damit ist Wang Yidi das einzige Eisen, das China noch im Feuer hat. Die frisch gebackene chinesische Meisterin gab sich in ihren ersten beiden Matches keine Blöße und zog ohne Probleme ins Halbfinale ein, wo sie auf die Japanerin Hina Hayata treffen wird. Ihr Kollege Fan Zhendong, der vorige Woche wie sie den Einzelwettbewerb der nationalen Meisterschaften gewonnen hatte, ist in Bangkok hingegen nicht am Start, um seinen Titel zu verteidigen. Genauso verzichteten Ma Long, Sun Yingsha, Chen Meng und Wang Manyu - also die am höchsten in der Weltrangliste stehenden Chinesen - auf die Teilnahme an dem Turnier, das morgen seine Sieger finden wird.
(JS)
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