Fast am Ziel ihrer Träume: Mattias Falck und Kristian Karlsson (©ITTF)

Fast am Ziel ihrer Träume: Mattias Falck und Kristian Karlsson (©ITTF)

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29.11.2021 - Zum ersten Mal seit 1997 steht mit Kristian Karlsson und Mattias Falck wieder ein schwedisches Herren-Doppel in einem WM-Finale. Gestern hatte sich das eingespielte Duo bereits die sichere Medaille gegen Fan Zhendong/Wang Chuqin erkämpft, heute stürmten sie gegen Liang Jingkun/Lin Gaoyuan ins Finale. Dort werden sie auf Jang Woojin/Lim Jonghoon aus Korea treffen. Im Damen- und Mixed-Doppel kommt es derweil zum Duell China gegen Japan.

Ein WM-Finale im Herren-Doppel ohne China? Das gab es zuletzt im Jahr 1989, als Jörg Roßkopf und Steffen Fetzner den Titel gegen Zoran Kalinic und Leszek Kucharski gewannen. 32 Jahre später waren es allein die beiden Schweden Kristian Karlsson und Mattias Falck, die China einen Strich durch die Rechnung machten. Im Viertelfinale besiegten sie den Weltranglistenersten Fan Zhendong und Titelverteidiger Wang Chuqin, im Halbfinale machten sie gegen Liang Jingkun und Lin Gaoyuan in drei Sätzen kurzen Prozess. „Wir konnten die Taktik durchspielen, die wir uns vorgenommen haben. Und sie hatten Probleme, damit zurechtzukommen“, erklärte Karlsson. „Wir haben versucht, viel über das Kurz-kurz-Spiel zu erreichen. Mattias hat mit viel Spin und guten Platzierungen die Grundlage geschaffen und ich habe versucht, mit meiner Vorhand den Punkt zu machen.“ Im Endspiel warten nun Lim Jonghoon und Jang Woojin auf sie, die als erstes koreanisches Herren-Doppel der Geschichte ein WM-Finale erreichten. Mit 3:1 gewannen die beiden Koreaner ihr Halbfinale gegen die Japaner Yukiya Uda/Shunsuke Togami. „Das wird ein hartes Match, die beiden spielen ein fantastisches Turnier“, sagte Falck. „Wir werden uns auf unser Spiel konzentrieren und versuchen, auf diesem Level weiterzuspielen.“

Luxemburg verpasst Finale - Neuauflage des WM-Endspiels 2019

Dem Luxemburger Überraschungsduo Ni Xia Lian/Sarah de Nutte war der Einzug ins Finale hingegen nicht vergönnt. Gegen die Titelverteidigerinnen aus China, Wang Manyu und Sun Yingsha, brauchten sie erst einmal zwei Sätze, um mit deren Tempo klarzukommen. „Gegen so gute Spielerinnen spielen wir nicht so oft, wir sind dieses hohe Tempo nicht gewöhnt“, erklärte Ni. „Deshalb haben wir zwei Sätze lang wie Amateure gespielt.“ Im dritten Durchgang wussten sich die Luxemburgerinenn dann aber mit dem hohen Level ihrer Gegnerinnen besser zu arrangieren. Von einer 7:2-Führung kommend retteten Ni und de Nutte einen Satzball auf ihre Seite. Nachdem dieser abgewehrt worden war, vereitelten sie noch zwei Matchbälle, bevor Sun Yingsha das Spiel beendete. Mit Bronze war das ungewöhnliche Duo aus Luxemburg aber ebenfalls überglücklich. „Ich hätte es vorher nie für möglich gehalten, Houston mit einer Medaille zu verlassen“, sagte de Nutte. „Wir sind so froh über die Unterstützung aus der ganzen Welt, speziell aus Luxemburg. Es haben uns so viele Leute die Daumen gedrückt.“ Im Finale wird es zur Neuauflage des Endspiels von 2019 kommen. Sun und Wang werden erneut von Mima Ito und Hina Hayata herausgefordert, die sich im Halbfinale gegen das zweite chinesische Duo Chen Meng/Qian Tianyi durchsetzten.

China gegen Japan auch im Mixed-Finale

Das Mixed-Doppelfinale werden heute Abend die großen Titelfavoriten Sun Yingsha/Wang Chuqin und die Japaner Tomokazu Harimoto/Hina Hayata bestreiten. Die Chinesen warfen die topgesetzten Taiwaner Lin Yun-Ju und Cheng I-Ching mit 3:1 aus dem Rennen, während die Japaner das letzte US-China-Mixed, Lin Gaoyuan und Lily Zhang, besiegten. Harimoto und Hayata waren schon auf 2:0 vorausgeprescht - mit einem 11:1 im zweiten Satz -, als Lin/Zhang doch noch einmal zurückkamen und sich in den fünften Satz retteten. Hier machten die Japaner mit 11:2 aber wieder kurzen Prozess. „Wir arbeiten schon länger als Doppel zusammen als das US-China-Duo und wir werden immer besser“, erklärte Hayata. „Es ist toll, eine Medaille gewonnen zu haben“, sagte Harimoto. „Aber jetzt hätte ich gerne den ersten Platz.“ Zhang und Lin schlossen ihre kurzfristig anberaumte Zusammenarbeit versöhnt mit Bronze ab. „Ich bin dankbar und geehrt, dass ich mit Lily gemeinsam diesen Mixedwettbewerb bestreiten durfte“, sagte Lin. „Dabei geht es nicht nur um Tischtennis, sondern auch um die Freundschaft zwischen uns. Ich bin außerdem dankbar, dass die US-Fans ein bisschen Chinesisch gelernt haben, um uns anzufeuern, das bedeutet mir sehr viel.“
 

Die Spiele des Tages im Doppel (Angaben in deutscher Zeit): 

Mixed-Doppel

Halbfinale
Lin Yun-Ju/Cheng I-Ching TPE - Wang Chuqin/Sun Yingsha CHN 1:3 (-8,7,-7,-9)
Tomokazu Harimoto/Hina Hayata JPN - Lin Gaoyuan CHN/Lily Zhang USA 3:2 (9,1,-6,-8,2)

Finale
Wang Chuqin/Sun Yingsha CHN - Tomokazu Harimoto/Hina Hayata JPN, 5 Uhr

Damen-Doppel

Halbfinale
Sarah de Nutte/Ni Xia Lian LUX - Wang Manyu/Sun Yingsha CHN 0:3 (-4,-3,-12)
Qian Tianyi/Chen Meng CHN - Hina Hayata/Mima Ito JPN 2:3 (-9,8,10,-6,-7)

Finale
Wang Manyu/SunYingsha CHN - Hina Hayata/Mima Ito JPN, Montag 20 Uhr

Herren-Doppel

Halbfinale
Jang Woojin/Lim Jonghoon KOR - Yukiya Uda/Shunsuke Togami JPN 3:1 (-8,4,9,7)
Lin Gaoyuan/Liang Jingkun CHN - Kristian Karlsson/Mattias Falck SWE 0:3 (-10,-8,-8)

Finale
Jang Woojin/Lim Jonghoon KOR - Kristian Karlsson/Mattias Falck SWE, Montag 20:50 Uhr

Alle Spiele finden Sie auf der WTT-Webseite!

(JS)