23.11.2021 - Zu ihrem 25. Geburtstag hätte sich Nina Mittelham gerne selbst mit einem Auftaktsieg bei der WM in Houston beschenkt. Dieser Wunsch ging jedoch nicht in Erfüllung. Gegen die amtierende US-Meisterin Amy Wang verlor das Geburtstagskind glatt mit 0:4. Ansonsten kam das deutsche Team jedoch gut durch die erste Runde. Sowohl Dang Qiu und Benedikt Duda als auch Petrissa Solja und Shan Xiaona nahmen ihre Auftakthürden erfolgreich.
Die Außenseiter- und Favoritenrolle waren im Match zwischen Nina Mittelham und Amy Wang klar verteilt. 100 Weltranglistenplätze liegen zwischen den beiden, die Lokalmatadorin konnte ohne Druck frisch aufspielen, während Mittelham schnell unter Zugzwang geriet. Die Amerikanerin spielte sicher, brachte die Bälle auf den Tisch zurück, während die Deutsche Fehler machte. So stand es schnell 3:0 für Wang und Mittelham musste dringend etwas ändern. Im vierten Satz sah es dann besser aus für die Europe-Top16-Siegerin. Mit 9:2 ging sie in Führung, die Zeichen standen auf Aufholjagd. Doch Wang kam zurück und machte neun Punkte in Folge. Damit war der Weg der 25-jährigen Deutschen bereits nach dem ersten Match beendet. „Es war nicht Ninas bestes Match, aber für eine erste Runde hat sie okay gespielt“, fand Bundestrainerin Tamara Boros. „Amy Wang war sehr gut, hat keine einfachen Fehler gemacht mit Ausnahme des vierten Satzes, wo Nina in Führung lag.“ Nach der hohen Führung sei für Mittelham dann alles zu schnell gegangen. „Sie hat mehrere Rückschlagfehler gemacht, und wir hatten kein Timeout mehr, um noch einmal etwas zu ändern.“
Erfolgreiches WM-Debüt für Shan Xiaona
Abgesehen von Mittelhams Niederlage lief der Auftakt für das deutsche Team hingegen äußerst gut. Shan Xiaona hatte zwar ebenfalls ihre Mühe bei ihrem ersten WM-Auftritt gegen Olga Vorobeva. Mit 4:2 und 17:15 im letzten Satz machte sie aber schließlich den Sack zu. „Sie hat sehr unangenehm für mich gespielt“, erzählte ‚Nana‘ später über ihre erste Begegnung mit der Russin. „Sie hat nicht gefährlich gespielt, aber sehr sicher - von Anfang an. Sie hat alle Bälle auf den Tisch zurückgebracht und ich musste richtig feste dagegenhalten, um zu punkten.“ Vor ihrem ersten WM-Spiel für Deutschland sei sie schon nervös gewesen. „Es fühlt sich anders an als vor einem WTT-Match. Wenn ich das deutsche Nationaltrikot anhabe, dann will ich auch auf jeden Fall gewinnen.“ Ihre Kollegin Petrissa Solja spazierte hingegen förmlich in Runde zwei. Die Serbin Izabela Lupulesku fand vier Sätze lang kein Mittel gegen die Europameisterin und verlor glatt mit 0:4. „Ich bin sehr zufrieden mit meinem ersten Spiel“, erklärte Solja später. „Ich habe mich von Beginn an gut bewegt und hatte ein gutes Gefühl - auch in den Ballwechseln.“
Auch die ersten Spiele der deutschen Herren verliefen erfreulich. Dang Qiu ließ sich von Yukiya Uda nur einen Satz abjagen und siegte souverän mit 4:1, Benedikt Duda machte gegen Harmeet Desai sogar schon bei 4:0 den Sack zu. Dieser deutliche Sieg überraschte den Bergneustädter selbst. „Ich war anfangs sehr nervös, gegen ihn habe ich sehr oft sehr knapp gespielt und auch schon verloren. Dass es so gut lief, damit hatte ich selbst nicht gerechnet.“ Als nächstes steht für ihn Marcos Freitas auf dem Programm, gegen den er bislang noch nie gewinnen konnte. „Es wird Zeit für den ersten Sieg“, findet er selbst - zumindest war er schon ein paar Mal knapp dran. Für Qiu geht es in der Runde der besten 64 gegen den Chinesen Liang Jingkun weiter.
Qiu/Mittelham meistern Auftakt
Im Mixed-Wettbewerb stehen zwei deutsche Duos in Runde zwei. Während Patrick Franziska und Petrissa Solja für die erste Runde ein Freilos erhalten hatten und am Donnerstag gegen die Chilenen Juan Lamadrid/Paulina Vega ins Turnier starten, mussten sich Nina Mittelham und Dang Qiu ihr Ticket für die zweite Runde mühsam erarbeiten. Die Europameister hatten mit Tomas Polansky und Hana Matelova zwei unangenehme Gegner zum Auftakt erwischt, die ihnen von Beginn an Paroli boten. Nach zwei knapp gewonnenen Sätzen für Deutschland holten die Tschechen noch den Anschlusspunkt, bei 3:1 machten Qiu/Mittelham den Sack allerdings zu. "Es war ein schwieriges Spiel und zum Teil sehr eng", fand Qiu. "Aber wir haben uns gut gefangen und am Ende doch relativ klar gewonnen." In der nächsten Runde könnte das Duo auf das transnationale Doppel Lin Gaoyuan/Lily Zhang treffen. Doch auch dann wollen die Europameister mit viel Selbstvertrauen in die Partie gehen.
Die Spiele der Deutschen in der Übersicht (Angaben in deutscher Zeit):
Herren-Einzel
1. Runde (128er)
Dang Qiu - Yukiya Uda JPN 4:1 (6,9,1,-5,9)
Benedikt Duda - Harmeet Desai IND 4:0 (9,7,7,4)
Patrick Franziska - Lubomir Pistej SVK, 1.40 Uhr, Tisch 6
Ruwen Filus – Hunor Szocs ROU, 2.20 Uhr, Tisch 7
2. Runde (64er)
Timo Boll – Sieger Zhou Qihao CHN/Niagol Stoyanov ITA
Benedikt Duda - Marcos Freitas POR
Dang Qiu - Liang Jingkun CHN
Damen-Einzel
1. Runde (128er)
Nina Mittelham - Amy Wang USA 0:4 (-8,-9,-5,-9)
Shan Xiaona - Olga Vorobeva RUS 4:2 (-8,6,-9,9,9,15)
Petrissa Solja - Izabela Lupulescu SRB 4:0 (6,4,6,8)
Sabine Winter – Charlotte Carey WAL, 2.20 Uhr, Tisch 8
Han Ying – Rachel Moret SUI, 2.20 Uhr, Tisch 10
2. Runde (64er)
Shan Xiaona - Margo Degraef BEL oder Pauline Chasselin FRA
Petrissa Solja - Anastassiya Lavrova KAZ oder Andreea Dragoman ROU
Mixed-Doppel
1. Runde
Dang Qiu/Nina Mittelham - Tomas Polansky/Hana Matalova CZE 3:1 (14,11,-5,6)
2. Runde
Dang Qiu/Nina Mittelham - Lin Gaoyuan CHN/Lily Zhang USA, Donnerstag 16:30 Uhr
Petrissa Solja/Patrick Franziska - Juan Lamadrid/Paulina Vega CHL, Donnerstag 17:10 Uhr
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