21.07.2021 - In Tokio ging am frühen Nachmittag die Auslosung der Tischtennis-Wettbewerbe bei den Olympischen Spielen über die Bühne. Im Team-Wettbewerb bekommen es die deutschen Herren zum Auftakt mit Portugal zu tun, die DTTB-Damen treffen zunächst auf Australien. Auf Petrissa Solja und Patrick Franziska wartet im Achtelfinale ein kubanisches Mixed-Doppel. Bei den Herren könnte es im Viertelfinale zum Duell zwischen Timo Boll und Fan Zhendong kommen.
Sollten sich Petrissa Solja und und Patrick Franziska im Mixed-Achtelfinale gegen Daniela Fonseca und Jorge Campos aus Kuba durchsetzen, würde im Viertelfinale die Siegerpaarung der Begegnung Sofia Polcanova/Stefan Fegerl (Österreich) und Mima Ito/Jun Mizutani (Japan) der kommende Gegner sein. „Trotz Nervosität sollten sie das Erstrunden-Match gewinnen. Gegen Ito/Mizutani sind die beiden natürlich die Außenseiter. Die Japaner sind eingespielt und wollen nach Gold greifen. Aber mit der nötigen Lockerheit ist die Überraschung möglich“, sagt Jörg Roßkopf gegenüber dem DTTB. Auf das chinesische Spitzenduo Liu Shiwen und Xu Xin würde das deutsche Duo frühestens im Finale treffen. Das Achtelfinal-Mixed findet am Samstag, 24. Juli, zwischen 11.15 Uhr Ortszeit in Tokio (4.15 Uhr MESZ) und 12.45 Uhr (5.45 Uhr MESZ) statt. Die Viertelfinals werden am Sonntag, 25. Juli, zwischen 10 Uhr (3 Uhr MESZ) und 12 Uhr (5 Uhr MESZ) gespielt.
Machbares Auftaktmatch für deutsche Damen-Mannschaft
Die deutsche Damen-Mannschaft könnte in der Runde der letzten acht auf Südkorea treffen, sofern die DTTB-Spielerinnen gegen Australien und die Asiaten gegen Polen gewinnen. „Ich finde die Auslosung in Ordnung. Gegen Australien darf nichts schiefgehen, und auch gegen die möglichen Viertelfinalgegner Polen oder Südkorea haben wir schon gewonnen. Das sind 50:50-Matches. Wir müssen von Spiel für Spiel schauen“, berichtet Bundestrainerin Jie Schöpp. Die Teamwettbewerbe der Damen beginnen am 1. August um 10 Uhr (3 Uhr MESZ).
Schafft es das Herren-Team des DTTB gegen Portugal (immerhin Mannschaftseuropameister von 2014) in die nächste Runde, so droht Timo Boll und Co. ein Kräftemessen mit der von Topstar Lin Jun-Yu angeführten taiwanesischen Mannschaft. „Mit Portugal haben wir natürlich das denkbar schwerste Erstrundenlos gezogen. Deswegen fällt es mir schwer, schon über mögliche weitere Runden nachzudenken“, sagt Herren-Bundestrainer Jörg Roßkopf. „Insgesamt müssen wir die Auslosung so nehmen wie sie ist. Klar wäre ein leichterer Auftaktgegner vielleicht besser gewesen, aber wir haben eine starke Mannschaft und werden so in die Spiele gehen.“ Die Teamwettbewerbe der Herren beginnen am 1. August um 10 Uhr (3 Uhr MESZ).
Boll droht "Angstgegner" im Viertelfinale
Auch die Lose in den Einzelwettbewerben haben es für die DTTB-Akteure durchaus in sich. Timo Boll, Dimitrij Ovtcharov (Herren), Han Ying und Petrissa Solja (Damen) sind jeweils in der Runde der letzten 32 gesetzt. Die dortigen Gegner müssen erst noch ermittelt werden. Ovtcharov könnte bis ins Halbfinale den chinesischen Topstars aus dem Weg gehen. Aus den Top-4-Gesetzten bekam der World-Cup-Sieger von 2017 den Brasilianer Hugo Calderano zugelost. Erst im Halbfinale wäre Titelverteidiger Ma Long aus China sein möglicher Gegner. So weit möchte Herren-Bundestrainer Jörg Roßkopf aber erst einmal nicht denken: „Für Dimitrij und Timo werden sicher die Auftaktbegegnungen nicht einfach, egal wer da gegen die beiden aus Runde 2 kommt.“
Bei Ovtcharov könnte das Khanak Jha (USA) oder der Russe Kirill Skachkov sein, bei Timo Boll Kirill Gerassimenko (Kasachstan) oder Lubomir Jancarik (Tschechien). Auf dem Weg zu einer Medaille müsste Timo Boll voraussichtlich einen Chinesen besiegen: den Weltranglistenersten Fan Zhendong im Viertelfinale. Dieses Duell, so Roßkopf, würde er natürlich gerne sehen. Aber beide müssten erst einmal so weit kommen. Timo Boll vermutet mit einem Schmunzeln einen Computervirus bei der Auslosung: „Ich wurde bei den letzten sechs Turnieren immer zu Fan gelost. Das scheint wohl mein Schicksal zu sein“, sagt der 40-jährige Rekord-Europameister und Olympia-Fahnenträger von 2016. „Ich habe viele Anläufe genommen, vielleicht klappt es dieses Mal. Aber bis dahin ist es ein weiter Weg. Ich muss mich erst einmal auf Runde eins konzentrieren.“
Solja könnte früh auf China-Star Chen Meng treffen
Die deutschen Damen steigen, so wie alle Top-16-Gesetzten, erst in Runde 3 (Beste 32) ins Turnier ein. Petrissa Solja könnte dort auf Li Qian treffen, Polens Abwehrass und Einzel-Europameisterin von 2018. Im Falle eines Sieges würde bereits im Achtelfinale die topgesetzte Chen Meng (China) warten. Han Yings Gegnerin in Runde 3 ist möglicherweise die Kanadierin Zhang Mo. Im Idealfall zweier Siege von Han wäre im Viertelfinale wohl die zweite Chinesin im Feld, die Weltranglistendritte Sun Yingsha, ihre Kontrahentin. „Für Peti und Ying ist die Auslosung nicht einfach. Aber es gilt das erste Spiel in Runde 3 zu gewinnen. Das ist schwierig, weil man selbst noch nicht so sicher ist“, kommentiert Damen-Bundestrainerin Jie Schöpp. Die deutschen Damen starten frühestens am Montag, 26. Juli, um 14.30 Uhr Ortszeit (7.30 Uhr in Deutschland).
Alle Spielpläne finden Sie auch auf der ITTF-Turnierseite
Ein Übersicht zu den einzelnen Begegnungen finden Sie auf der offiziellen Olympia-Seite!
(FKT/DTTB)
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