Weltrangliste

Neuerungen zur WRL: Wie viele Punkte gibt es wofür?

Fan Zhendong beginnt das neue Jahr als Weltranglistenerster (©ITTF)

07.01.2021 - Gut eine Woche später als angekündigt hat die ITTF am Mittwoch weitere Details dazu veröffentlicht, wie die Punkteverteilung für die Weltrangliste nach der geplanten Umstellung der Wettkampfstruktur hin zu „World Table Tennis“ aussehen wird. Nachdem bereits mitgeteilt worden war, wie viele Punkte die Sieger der jeweiligen Turniere gewinnen werden, steht nun auch die Verteilung auf den hinteren Plätzen fest. In Team-Events scheinen künftig keine Einzel-Punkte mehr vergeben zu werden.

Die erste Weltrangliste des Jahres 2021 sieht fast so aus wie die im Dezember 2020 - schließlich hat es nach der letzten Veröffentlichung des Rankings am 1. Dezember kein internationales Turnier mehr gegeben und so beginnen die alten Spitzenreiter Fan Zhendong und Chen Meng das Jahr auf dem Tischtennisthron. Wie die Entwicklungen in der Weltrangliste weitergehen werden, wird künftig jedoch von neuen Regeln zur Leistungsbewertung bestimmt, was mit der Umstellung auf die neue Turnierstruktur „World Table Tennis“ zu erklären ist. Einige Änderungen, wie zum Beispiel der Wechsel von einer monatlichen hin zu einer wöchentlichen Veröffentlichung, wurden bereits kurz vor Weihnachten bekannt gegeben. Nun geht der Weltverband mehr ins Detail.

Alle Punkte nur noch zwölf Monate gültig

Insgesamt erscheint das Ranking-Regelwerk in seiner neuen Fassung deutlich schlanker als die alte Version, Bestimmungen zu Team- und Jugendranglisten wurden aber bisher auch noch außen vor gelassen. Im Einzelbereich sind ergatterte Punkte wie bisher zwölf Monate lang gültig. Dies gilt nun jedoch strikt für alle Turniere, während es früher so war, dass die bei einer Weltmeisterschaft oder den Olympischen Spielen gewonnenen Punkte bis zur nächsten Auflage des Events angerechnet wurden. Das heißt, die Punkte verfallen genau in der Woche, in der sie im Vorjahr ergattert wurden. In die Bewertung eines Spielers zählen dabei, wie bisher auch, die acht erfolgreichsten Turniere der vergangenen zwölf Monate, wobei nur ein Event darin enthalten sein darf, für das nicht alle Nationen teilnahmeberechtigt sind, wie zum Beispiel die Europameisterschaften. 

Die meisten Punkte, nämlich jeweils 2000 für den Sieger, gibt es für Olympische Spiele, Weltmeisterschaften und die neu eingeführten WTT Grand Smashes, von denen bis zu vier Stück in einem Jahr durchgeführt werden. Zum Vergleich: Bisher wurde der Triumph bei WM und Olympia mit 3000 Punkten belohnt. Auch wenn der Preis nicht ganz so hoch ausfällt wie früher, ist der Abstand zu den hinteren Plätzen dafür größer. Während der Zweitplatzierte bei einem solchen Top-Event früher 2550 Punkte (85 % von der Siegersumme) bekommen hat, sind es nun nur noch 1400 (70 %). Für Halbfinalisten springt nur noch die Hälfte davon, also 700 Punkte, heraus - früher waren es 1950 Punkte. Eine Unterscheidung zwischen dem dritten und vierten Platz, wie es früher bei Olympischen Spielen üblich war, wird übrigens nicht mehr vorgenommen. Beide unterlegenen Spieler im Halbfinale bekommen 700 Punkte. Die einzelnen Abstufungen können hier noch einmal genauer unter die Lupe genommen werden. Nur ein Beispiel, um ein Gefühl für die Wertigkeit der Events zu bekommen: Das Erreichen des Viertelfinals bei einem der drei Top-Events ist genau so viel wert wie ein Halbfinaleinzug bei einem WTT-Champions-Turnier und eine Niederlage im EM-Finale, nämlich 350 Punkte. Kontinentale Meisterschaften sind in ihrer Wertigkeit zwischen den neuen Kategorien WTT Star Contender und WTT Contender angesiedelt. 

80% aus dem Vorjahr

Übrigens: Einzelspiele von Teamwettbewerben werden in den neuen Regeln nicht mehr als Punktelieferanten für das Einzelranking aufgeführt. Bisher war es so, dass zum Beispiel jeder Einzelsieg im olympischen Teamwettbewerb dem Spieler 250 Punkte eingebracht hat. Diese Möglichkeit wird im veröffentlichten Dokument der ITTF nicht mehr erwähnt. Auf ein paar Punkte mussten die Spieler zudem bereits zum Jahreswechsel verzichten. Zur Umstellung auf das neue System werden nur 80 % der Punkte aus dem Vorjahr mitgenommen. Diese sind die ersten sechs Wochen noch gültig, danach werden sie Schritt für Schritt reduziert. Die acht besten Ergebnisse aus künftigen Turnieren kommen noch zusätzlich dazu.

Einen Kommentar von Kilian Ort zu einigen Neuerungen finden Sie hier!

(JS)

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