EM 2020

EM oder nicht EM? ETTU ist weiterhin optimistisch

Timo Boll gewann die EM 2018 und wäre in Warschau damit der Titelverteidiger (©Gohlke)

28.07.2020 - Die Corona-Pandemie ist noch lange nicht überstanden und gerade die weltweit steigenden täglichen Neu-Infektionen lassen über allen für die nahe Zukunft geplanten Veranstaltungen ein Fragezeichen auftauchen. Die ITTF verschob erst vorige Woche das Ende ihrer Wettkampfpause auf Ende August. Nichtsdestotrotz steht die Europameisterschaft in Warschau noch immer für den 15. bis 20. September im Turnierkalender - und die Organisatoren sind optimistisch, dass dies auch so bleibt.

Wirft man einen Blick in den stark ausgedünnten ITTF-Turnierkalender, findet man nur noch wenige Events, die nicht den Zusatz „verschoben“ oder „abgesagt“ tragen. Zu den Ausnahmen zählen aktuell noch die Europameisterschaften in Warschau, die für den 15. bis 20. September geplant sind und damit eines der ersten Topturniere sein könnten, die außerhalb der nationalen Grenzen mit Spielern aus verschiedenen Ländern stattfinden. Die Zahl der täglichen Neu-Infektionen schwankt in Polen seit April zwischen 200 und 600 Fällen, insgesamt gab es bisher gut 43.000 bestätigte Infektionen und etwa 1600 Todesfälle (Stand: 28.7.20). Wie es in genau sieben Wochen aussieht, wenn die EM eröffnet werden soll, weiß natürlich noch niemand. Doch die Organisatoren in Polen und die ETTU sind optimistisch, dass die kontinentalen Meisterschaften stattfinden werden, und bereiten sich aktuell auf die Veranstaltung vor.

Dabei erhalten sie Unterstützung von der polnischen Regierung. „Ich bin sehr glücklich, dass Polen die besten Tischtennisspieler Europas im September empfangen wird“, sagte Sportministerin Danuta Dmowska-Andrzejuk auf einer Pressekonferenz Mitte Juli. „In Pandemiezeiten spielt Sport eine bedeutende Rolle im sozialen Leben, so dass die Rückkehr der großen internationalen Turniere sehr wichtig ist.“ ETTU-Präsident Ronald Kramer betonte gegenüber einem polnischen Radiosender die Herausforderungen, die die Organisatoren bis zum Startschuss noch meistern müssen: „Es gibt so viele Dinge, die wir berücksichtigen müssen: die lokale Situation, die Sicherheit der Spieler, Schiedsrichter und Funktionäre. Stand jetzt bin ich zuversichtlich, aber die nächsten Fragen, die sich stellen, sind, ob die Situation so bleibt und welche Maßnahmen wir ergreifen, um die Veranstaltung sicher zu gestalten.“

Gerade um die letzte Frage zu klären, ist die Einschätzung der ITTF-Corona-Task-Force wichtig, die innerhalb der nächsten Woche tagen wird und Richtlinien vorgibt, an die sich die Veranstalter zu halten haben. Dann wird es vielleicht auch Antworten auf die Fragen geben, ob und wie viele Zuschauer oder Journalisten zugelassen sein werden und ob ohne Bedenken Doppel gespielt werden kann. Wenn es Polen und der ETTU gelingt, eine sichere EM in Coronazeiten auf die Beine zu stellen, erhofft sich Kramer nicht nur mehr Aufmerksamkeit für den Tischtennissport, sondern auch ein positives Zeichen an andere Sportarten, dass es gerade möglich ist, eine EM zu organisieren. Auch wenn er nicht für jeden Spieler individuell sprechen könne, erwarte er, dass die Topspieler im September nach Polen kommen werden, um den Gewinn des wichtigsten kontinentalen Titels unter sich auszumachen. 

Die deutschen Nationalmannschaften bereiten sich laut DTTB völlig normal auf die EM vor. Zurzeit laufe der große Sommer-/Saisonvorbereitungslehrgang in Düsseldorf, der EM-Abschlusslehrgang ist für September geplant. Für die endgültige Nominierung werde man sich wahrscheinlich wieder bis zum letzten Tag für mögliche Änderungen, den 11. September, Zeit lassen. Zuvor werde im August bereits ein Platz im Team der Damen über einen internen Wettbewerb vergeben.

(JS)

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