International

Nationenwechsel: Felix Wetzel startet nun für Österreich

Felix Wetzel fährt künftig im österreichischen Trikot zu Turnieren (©Steinbrenner)

09.07.2020 - Amelie Solja hat es getan, Thomas Keinath ebenso und auch Philipp Floritz - sie alle sind zwar in Deutschland geboren, spielen aber inzwischen für eine andere Nation. Felix Wetzel reiht sich in diese Liste ein. Der 17-jährige Kolbermoorer, der bislang zum DTTB-Kader gehörte und für Deutschland auch schon an Nachwuchseuropa- und -weltmeisterschaften teilgenommen hat, wird künftig für Österreich antreten. Hierbei wird er von keinem Geringeren als Werner Schlager unterstützt.

Konkurrenz belebt zwar das Geschäft. Aber wenn sie zu stark ist, kann sie einen auch bremsen. So hat die hohe Dichte an Topspielern im deutschen Team die Folge, dass es Nachwuchstalente hierzulande schwerer haben als in manch anderen Ländern, es in die Nationalmannschaft zu schaffen und international eingesetzt zu werden. Der ehemalige Jugend-Nationalspieler Felix Wetzel hat sich daher dazu entschlossen, künftig für Österreich anzutreten. „Felix will jetzt bei den Herren durchstarten und viel auf der World Tour spielen. Und beim DTTB ist es schwierig, internationale Einsätze zu bekommen“, erklärt sein Vater dem Magazin ‚tischtennis‘ die Beweggründe. "Meine Perspektive ist in Österreich schon deutlich besser als in Deutschland“, ergänzt der 17-Jährige gegenüber dem BTTV. „In Österreich zähle ich zum erweiterten Kreis der Herren-Nationalmannschaft.“ Bei Europa- oder Weltmeisterschaften kann er wegen der Bestimmungen der ETTU und ITTF zwar erst in ein paar Jahren antreten. Auf der World Tour ist er jedoch bereits jetzt für Österreich startberechtigt, auch wenn er noch keinen Pass beantragt hat.

Die Verbindung zum Nachbarland entstand schon im vergangenen Jahr, als der Bayer, nachdem er mit dem FC Bayern München den Aufstieg in die 3. Liga geschafft hatte, zum TTC Wiener Neustadt in Österreichs Bundesliga wechselte. Dort traf Wetzel auch auf Tischtennis-Legende Werner Schlager, der sich dem deutschen Nachwuchstalent annahm und ihn nun als Mentor unterstützt. Auch dem Präsidenten des Österreichischen Tischtennisverbands, Johann Friedinger, war der Neuzugang des Vereins früh aufgefallen. Er war es, der Wetzel den Verbandswechsel vorschlug. Nach Beratungen mit seinen Eltern nahm der gebürtige Kolbermoorer an und lenkte seine noch junge Profi-Laufbahn damit direkt zu Beginn in eine neue Richtung.

Im Trikot der deutschen Jugend-Nationalmannschaft war es Wetzel unter anderem gelungen, 2019 EM-Bronze mit dem Team zu holen. Auf nationaler Ebene tat er sich zum Beispiel 2017 hervor, als er bei den Deutschen Schülermeisterschaften Gold im Doppel und Silber im Einzel gewann.

(JS)

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