16.02.2020 - Dang Qiu ist in Lissabon der große Wurf gelungen: Bei den Portugal Open gewann der Grünwettersbacher den ersten World-Tour-Titel seiner Karriere und durfte sich damit über eine Siegprämie von 8.000 US-Dollar freuen. Am Sonntagmittag schlug Qiu den Dänen Anders Lind im Halbfinale mit 4:3. Am Abend ließ der 23-jährige Deutsche diesem Erfolg einen 4:3-Finalsieg über den 34-jährigen ukrainischen Qualifikanten Yevhen Pryshchepa folgen.

Mit dem 4:3-Erfolg im Endspiel gegen Pryshchepa gewann Qiu das insgesamt vierte von sechs Spielen bei den Portugal Open im Entscheidungssatz. Anders als bei den vorangegangenen knappen Erfolgen geriet der deutsche Nationalspieler allerdings nicht teils mit 1:3 nach Sätzen in Rückstand, sondern führte diesmal selbst mit 3:1. Durch ein 11:8 im Entscheidungssatz machte er als an Position 20 gesetzter Spieler bei diesem Turnier den Überraschungssieg schließlich perfekt. 

Über seinen ersten Einzeltriumph – bei den Spanish Open 2019 war er Zweiter geworden – freute sich Dang Qiu im Gespräch mit dem DTTB riesig: "Ich bin endlos glücklich, dass ich das Turnier gewonnen habe. Ich wollte einen solchen Erfolg schon unbedingt vor einem Jahr in Spanien, habe damals aber das Finale knapp verloren. Jetzt hat es endlich geklappt, das war schon emotional."  Qiu gestand: "Ich bin darauf schon etwas stolz. Die ganzen Turniere auf der ITTF-Tour haben ein hohes Niveau, egal ob World Tour oder Challenge. Da ist es schon etwas Besonderes, ganz oben auf dem Treppchen zu stehen." Doch auch nach seinem Triumph schlug der Grünwettersbacher, für den es schon am Montag weiter zu den Hungarian Open nach Budapest geht, selbstkritische Töne an: "Spielerisch bin ich ganz zufrieden mit meiner Leistung, aber mental wartet noch Arbeit. Bei meinen Führungen habe ich oft zu hektisch gespielt, das muss besser werden."

Halbfinale ein Kopf-an-Kopf-Rennen
Im Halbfinale war es Qiu zuvor gelungen, einmal mehr einen Rückstand zu drehen. Nachdem er es verpasste, im vierten Satz gegen Anders Lind zum 2:2 auszugleichen, sah er sich wie schon im Achtelfinale gegen Andreas Levenko mit 1:3 nach Sätzen hinten. Die beiden folgenden Durchgänge entschied der Penholderspieler klar für sich. Ein Kopf-an-Kopf-Rennen sahen die Zuschauer in Lissabon dann im Entscheidungssatz, kein Spieler konnte sich klare Vorsprünge erspielen. Beim Spielstand von 9:9 hatte Qiu Pech, da Lind ihn nach einem Netzball in die Defensive drängen und schließlich den Punkt erzielen konnte. Den anschließenden Matchball des Dänen wehrte der Deutsche aber ab und nutzte seinen ersten eigenen zum Einzug ins Finale.

Zweite Titel für Japan
Zwei der drei anderen Titel am Sonntag sicherten sich unterdessen japanische Spieler. Im Damen-Einzel setzte sich Kasumi Ishikawa gegen Saki Shibata durch, die am Samstag im Viertelfinale Shan Xiaona aus dem Turnier geworfen hatte. Zumindest im Damen-Doppel durfte Shibata jubeln. Zusammen mit Satsuki Odo bezwang sie die Thailänderinnen Orawan Paranang und Suthasini Sawettabut. Im Herren-Doppel behaupteten sich die Portugiesen Diogo Carvalho und Joao Geraldo gegen die Südkoreaner Kwangli Baek und Park Chan-Hyeok.

Die Spiele am Sonntag:

Herren-Einzel

Halbfinale
Dang Qiu - Anders Lind DEN 4:3 (-8,5,-4,-13,2,6,10)
Joao Geraldo POR - Yevhen Pryshchepa UKR 3:4 (7,-10,-2,5,-12,6,-5)

Finale
Dang Qiu – Yevhen Pryshchepa UKR 4:3 (7,-5,7,5,-9,-8,8)

Damen-Einzel

Halbfinale
Kasumi Ishikawa JPN - Miyu Kato JPN 4:2 (-5,-3,7,6,6,8)
Saki Shibata JPN - Cheng Hsien-Tzu TPE 4:1 (8,7,-5,5,12)

Finale 
Kasumi Ishikawa JPN - Saki Shibata JPN 4:0 (8,3,10,9)

Herren-Doppel

Finale 
Diogo Carvalho/Joao Geraldo POR - Kwangli Baek/Park Chan-Hyeok KOR  3:1 (10,4,-6,5)

Damen-Doppel

Finale 
Satsuki Odo/Saki Shibata JPN - Orawan Paranang/Suthasini Sawettabut THA 3:0 (5,4,8)

So war der Tag gestern gelaufen

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(DK)