Sabine Winter ist auch dieses Jahr bei Ultimate Table Tennis am Start (©Facebookseite Ultimate Table Tennis)
25.01.2018 - Auch wenn Sabine Winters Indienreise voriges Jahr unschön endete, als sie wegen einer Blinddarmoperation noch vor Ort operiert werden musste, zieht es die Nationalspielerin auch 2018 wieder in das südasiatische Land. Wie die indische Profiliga Ultimate Table Tennis verkündete, gehört Winter zu den ersten Spielern, die für die kommende - voraussichtlich im Juni stattfindende - Saison unterschrieben haben. Im vergangenen Jahr waren auch Han Ying und Petrissa Solja dabei.
„Ich würde auf jeden Fall wieder hinfahren, wenn sie mich noch mal einladen würden“, hatte Sabine Winter nach der vergangenen Ultimate-Table-Tennis-Saison gegenüber dem Bayerischen Tischtennisverband geschwärmt. „Ich denke, beide Seiten waren sehr zufrieden. Es könnte gut sein, dass man mich nächstes Jahr wieder bei Ultimate Table Tennis sieht.“ Und siehe da: Sabine Winter gehört tatsächlich zu den ersten verpflichteten Spielern, die die indische Profiliga auf ihrer Webseite verkündete. Neben ihr konnten auch Quadri Aruna, Kou Lei und Sofia Polcanova wieder für die Saison gewonnen werden sowie Matilda Ekholm, Georgina Pota und Alvaro Robles, die voriges Jahr noch nicht dabei waren.
Doch was ist Ultimate Table Tennis überhaupt? Hier kommt die Kurzfassung: Im vergangenen Jahr wagte nicht nur T2 APAC ein Ligaexperiment. Auch in Indien testete man eine neue Form des Tischtenniswettkampfs - und das sehr erfolgreich. Jedes Team besteht bei Ultimate Table Tennis aus vier einheimischen Athleten und vier internationalen Profis. Männer und Frauen spielen wie bei T2 APAC gemeinsam in einer Mannschaft und kämpfen um Sätze statt um gewonnene Einzel. Jeder Mannschaftskampf besteht aus neun Spielen à drei Sätzen - und nicht Gewinnsätzen! Das bedeutet, dass ein Spiel auch 2:1 ausgehen kann. Wenn einer der Spieler elf Punkte geholt hat, geht der Satz an ihn - auch beim Stand von 11:10. Gewonnen hat am Ende die Mannschaft mit den meisten gewonnenen Sätzen. Erklärte Ziele von UTT sind zum einen, Tischtennis in Indien populärer zu machen, und zum anderen, die Entwicklung der indischen Spieler dank ihrer ausländischen Teamkameraden voranzutreiben.
Die Macher von UTT waren mit den Ergebnissen der ersten Saison sehr zufrieden, begrüßen die Erfolge indischer Spieler auf nationaler und internationaler Ebene und freuen sich über die ersten Verpflichtungen für die zweite Saison: „Wir sind extrem froh, Quadri Aruna, Kou Lei, Sofia Polcanova und Sabine Winter für die neue Auflage gewonnen zu haben, und freuen uns, die neuen Spieler in Indien für die zweite Saison willkommen zu heißen“, erklärte Niraj Bajaj, einer der Besitzer von UTT. „Wir haben bereits Spieler aus den Top 50 verpflichtet und wollen dies zu einer großen Lernplattform für die indischen Spieler machen, die Seite an Seite mit den ausländischen Topathleten spielen.“ In der vergangenen Saison hatte T2 APAC in Sachen Aufgebot mit Spielern wie Dimitrij Ovtcharov, Timo Boll, Ding Ning oder Jun Mizutani UTT ein wenig die Show gestohlen. Dafür spürte man in den sehr professionellen und von ITTF-Kommentator Adam Bobrow begleiteten UTT-Übertragungen den besonderen Spirit, der sowohl in den Teams als auch im Publikum herrschte und den auch Sabine Winter im BTTV-Interview beschrieb: „Die Atmosphäre war viel, viel besser als fast überall bislang. Ich habe selten erlebt, dass die Bank so hinter einem steht. Die Anspannung war sehr hoch. Im ersten Spiel hat Kamal Achanta den ersten Punkt gemacht, da ist die ganze Bank aufgesprungen, hat gejubelt und die Faust ging hoch. Ich glaube, das ist nicht mal in einem WM-Viertelfinale passiert, wenn es um eine Medaille ging, dass man schon beim allerersten Punkt aufsteht und am Jubeln ist. Das fand ich sehr beeindruckend und hat mir sehr viel Spaß gemacht. So war immer mehr Adrenalin dabei und es ist ein viel größeres Mannschaftsgefühl entstanden.“
Winter hatte es in der vergangenen Saison mit ihrem Team RP-SG Mavericks zwar nicht in die Play-offs geschafft, dafür war sie in der Spielerstatistik am Ende auf Rang sieben zu finden und hinter Wu Yang, Han Ying und Kim Song I die viertbeste Frau. "Ich habe mich entschieden, wieder mitzuspielen, weil es mir letztes Jahr viel Spaß gemacht hat und ich mich dort wohl gefühlt habe", erklärt sie. "Man hat auch von Anfang an mehr Druck im Spiel aufgrund des anderen Spielsystems und ich denke, es ist immer gut, zu lernen, mit Druck umzugehen. Und gute Gegner werde ich dort auch bekommen - ich hoffe, aus den Spielen lernen zu können. Außerdem findet es in einem Zeitraum statt, in dem keine internationalen Turniere sind." Die Ultimate-Table-Tennis-Saison wird wohl im Juni beginnen. Im Vorjahr war die intensive Ligaphase auf nur zwei Wochen begrenzt, an die sich das Halbfinale und Endspiel anschlossen. Gespielt wurde in den drei indischen Städten Mumbai, Delhi und Chennai. In welchem Team Sabine Winter diesmal mitspielt, entscheidet sich erst im sogenannten 'Draft', wenn alle mitwirkenden Spieler feststehen.
Mit diesem Schlag konnte Sabine Winter den „Ballwechsel des achten Spieltags“ gewinnen:
(JS)
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