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37 weitere TT-Medaillen bei Paralympics 2020 zu gewinnen!

Bessere Medaillenchancen kann sich künftig Stephanie Grebe bei den Paralympics ausrechnen (©Ulrich Gasper/DBS)

08.09.2017 - Große Reform im paralympischen Tischtennis: Bei den nächsten Spielen für Athleten mit Behinderung in Tokio 2020 werden insgesamt 124 Medaillen allein im Tischtennissport zu gewinnen sein. Das sind 37 Medaillen mehr als noch bei den Paralympics 2016 in Rio de Janeiro. Dies resultiert aus zwei Beschlüssen: Zum einen entfällt dort das ‚kleine Finale‘ um die Bronzemedaille, zum anderen wird eine weitere Aufsplitterung der Teamkonkurrenzen vorgenommen.

Gute Nachrichten für die besten Tischtennisspieler im Behindertenbereich: Bei den Paralympics 2020 wird es 37 weitere Medaillen geben, um die gekämpft werden kann. Dieser Zuwachs an Edelmetall liegt an zwei Veränderungen. Zum einen hat sich das internationale paralympische Komitee (IPC) dazu entschlossen, das Spiel um Bronze zu streichen, zum anderen werden die Wettkampfklassen, die im Teamwettbewerb bislang sehr großzügig zusammengelegt wurden, nun etwas differenzierter behandelt. Während bei den Damen alle Spielerinnen der Wettkampfklassen 6-10 in Rio einen Titel ausspielten, soll diese große heterogene Gruppe in Tokio in die Klassen 6-8 und 9-10 aufgeteilt werden, um einen fairen Wettbewerb zwischen Sportlerinnen mit annähernd vergleichbaren Behinderungen zu gewährleisten. Bei den Herren wird die bisherige Konkurrenz der Klassen 6-8 zukünftig in einen Wettbewerb für die Klassen 6-7 und einen allein für die Klasse 8 geteilt.

„Dies sind fantastische Neuigkeiten für die ITTF und die Para-Tischtennisbewegung“, freute sich ITTF-Chef Thomas Weikert. „Die Paralympics von Rio 2016 waren ein großer Erfolg für uns - mit hunderten Millionen Fans, die rund um die Welt eingeschaltet haben, um unsere inspirierenden Athleten zu sehen. Das IPC hat diesen Erfolg mit 37 weiteren Medaillen honoriert, die sicherlich eine große Motivation für all unsere Spieler mit Behinderung sein werden.“ Auch der deutsche Bundestrainer Volker Ziegler bewertet die Entwicklung als sehr positiv: „Vor allem die bisher ausgespielte Damenklasse 6-10 war sportlich gesehen indiskutabel. Hier trafen Spielerinnen mit Einschränkungen aller Gliedmaßen auf Minimalbehinderte wie Natalia Partyka. Das waren unfaire Vergleiche, bei denen sich die Kontrahentinnen fühlten wie mit Sommerreifen auf Glatteis bergauf gegen Allrad mit Spikes.“ Durch die Reform kann sich Zieglers Mannschaft künftig Hoffnungen auf zwei zusätzliche Titel machen.

Die zweite Veränderung rückt dem undankbaren vierten Platz zu Leibe. Während es in vielen internationalen Turnieren bereits üblich ist, dass der dritte Platz nicht ausgespielt wird, fand bisher sowohl bei den Olympischen Spielen als auch bei den Paralympics ein ‚kleines Finale‘ statt, um den Bronzemedaillengewinner zu ermitteln. Dieses wird zumindest bei den Spielen für Sportler mit Behinderung in Tokio nicht mehr durchgeführt. Auch diese Entwicklung begrüßt Volker Ziegler: „Viele Spieler und Spielerinnen werden sich sehr über den Wegfall des ungeliebten Spiels um die Bronzemedaille freuen, in dem sich immer die beiden Enttäuschten, die Verlierer der Halbfinals, gegenüberstanden.“

(JS/ITTF)
 

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