01.06.2025 - Der 1. FC Saarbrücken-TT hat zum dritten Mal hintereinander die Königsklasse gewonnen! Die Saarländer setzten sich am Sonntagmittag im deutschen Finale des zweiten Champions-League-Final-Four-Turniers im heimischen Wohnzimmer mit 3:1 gegen den deutschen Rekordmeister Borussia Düsseldorf durch. So lief das letzte internationale Spiel von Timo Boll, dem der neunte Triumph verwehrt blieb. Patrick Franziska erlebte zwei Krimis!
Emotionaler Auftakt für Timo Boll: Beim diesjährigen Final Four der Champions League in Saarbrücken hatte sich Borussia Düsseldorf mit einem hart erkämpften 3:1-Sieg gegen KS Dartom Bogoria Grodzisk Mazowiecki am Samstag für das Endspiel qualifiziert. Im Mittelpunkt stand zunächst nicht nur der sportliche Erfolg, sondern auch eine erneute Würdigung für Tischtennis-Legende Timo Boll, der seinen neunten Titel in diesem Wettbewerb anpeilte.
Noch vor dem ersten Ballwechsel wurde Boll vom Präsidenten der Europäischen Tischtennis-Union (ETTU), Pedro Moura, für seine außergewöhnliche Karriere ausgezeichnet. „Danke für die unvergesslichen Momente und deine Leistungen im europäischen Tischtennis. Bitte bleib uns erhalten“, sagte der Offizielle in seiner Laudatio. Boll, der 2006 zu Borussia kam, ist mit 151 Champions-League-Siegen in 125 Spielen Rekordhalter – kein Spieler hat mehr Siege in diesem Wettbewerb errungen.
Gegen Jin Takuya ließ der 44-Jährige in der Vorschlussrunde nichts anbrennen, spielte konzentriert, dominant und stellte somit die Weichen für den Finaleinzug. Für Boll war es das letzte seiner Karriere auf internationaler Ebene. Ein weiteres Kapitel in der Erfolgsgeschichte von Borussia Düsseldorf – und am Ende doch kein perfekter Abschiedsmoment. Denn der 1. FC Saarbrücken-TT hatte etwas dagegen. Die Saarländer, die nicht nur zwei Jahre hintereinander gegen den Dauerkonkurrenten im Kampf um die CL-Krone siegten, präsentierten neben der Verlängerung von Truls Moregardh am Samstag noch die sensationelle Verpflichtung von Fan Zhendong für die kommende Saison und setzten sich im Halbfinale gegen den polnischen Klub Suchedniow durch.
Starker Källberg-Start, Franziska lässt die Saarlandhalle jubeln
Moregardh, Darko Jorgic und Patrick Franziska gingen für das Team von Wang Zhi in die Box. Letzterer machte den Anfang gegen Anton Källberg, der sich eine zu Beginn nach kleiner Verletzungsunterbrechung an der Hand schnell wieder zurechtfand. Der Schwede führte mit 2:0, der deutsche Nationalspieler glich aus, doch die Aufholjagd wurde nicht belohnt. Franziska vergab bei 5:3 im verkürzten, fünften Satz zwei Matchbälle. Nach dem eigenen, langen Aufschlag ballte der Düsseldorfer die Faust -Franziskas Rückhand war zu ungenau - und fühlte sich zurecht müde nach dem so wichtigen ersten Punkt im ewigen Klassikerduell der beiden besten deutschen Teams.
Der Borussia gehörte in diesem Jahr nur die Underdog-Rolle. So blieb Dang Qiu im zweiten Match gegen Truls Moregardh in drei Sätzen völlig chancenlos (1:1). Der Tisch war frei für Boll und Darko Jorgic. Der Slowene vergab bei 10:8 im ersten Durchgang zwei Satzbälle und schnappte sich diesen doch noch in der Verlängerung. Boll glich zweimal aus, war auf Augenhöhe gegen die Nummer zehn der Welt – nur im Entscheidungssatz nicht. Jorgic freute sich im Halleninterview nach dem Spiel über den vorentscheidenden Punkt. „Mit den Fans im Rücken konnte ich nur fokussiert sein. Ich habe es im letzten Jahr schon gezeigt, dass ich die Decider gewinnen kann.“
Franziska lobt die Fans, Heister gratuliert
Franziska wollte nach seinem missglückten Auftaktmatch die zweite Titelverteidigung perfekt machen. Und der 32-Jährige vollendete gegen seinen DTTB-Kollegen, mit jeder Menge Nervenstärke. Qiu, dessen CL-Trauma bestehen bleibt, zwang den Saarbrücker bei 3:0 im letzten Satz zur Auszeit, der Penholderspieler hatte bei 5:2 drei Matchbälle und vergab alle. Diesmal verwandelte Franziska bei 5:5 den entscheidenden Ball. Das Källberg-Spiel war vergessen. Die Feierlichkeiten ("Der Zug hat keine Grenzen") konnten beginnen, das Final-Four-Turnier wird auch 2026 im Übrigen wieder in der Saarlandhalle steigen! Nach einer national schwierigen Saison fand die Spielzeit für den FCS doch noch ein versöhnliches Ende.
Zum Aufeinandertreffen der Landsleute Källberg vs. Moregardh kam es nicht mehr. "Die polnischen Fans waren gestern gut, danke auch an die Düsseldorfer. Truls hat seine Spiele souverän gewonnen. Darko war nervenstark, wie man ihn kennt. Klar, habe ich es knapp gewonnen. Ich habe mir das Ende für alle hier gewünscht. Danke für die unfassbare Unterstützung", sagte Franziska, während Düsseldorf die Revanche (wieder mal) verpasste. Danny Heisters Worte lauteten: „Zuerst natürlich Gratulation an Saarbrücken. Ich denke, mein Team tat alles, was es kann, aber es war heute nicht genug. Es waren wir knappe Matches, Saarbrücken war stark, hat eine gute Performance gezeigt. Wir hatten unsere Chancen und haben sie nicht nutzen können, Saarbrücken schon. Respekt für Timo für sein starkes Spiel gegen Jorgic.“
Champions League Final Four:
Finale
Borussia Düsseldorf - 1. FC Saarbrücken-TT 1:3
Anton Källberg - Patrick Franziska 3:2 (13,8,-6,-7,6:5)
Dang Qiu - Truls Moregardh 0:3 (-7,-4,-7)
Timo Boll - Darko Jorgic 2:3 (-15,8,-7,2,1:6)
Dang Qiu - Patrick Franziska 2:3 (-6,2,-6,7,5:6)
Halbfinale
Borussia Düsseldorf - KS Dartom Bogoria Grodzisk Mazowiecki 3:1
Dang Qiu - Milosz Redzimski 3:0 (13,5,10)
Anton Källberg - Marek Badowski 0:3 (-8,-9,-10)
Timo Boll - Jin Takuya 3:0 (8,4,6)
Anton Källberg - Milosz Redzimski 3:2 (9,-9,8,-3,6:2)
1. FC Saarbrücken-TT - KS Global Pharma Orlicz 1924 Suchedniow 3:0
Patrick Franziska - Park Jeongwoo 3:2 (2,10,-9,-7,6:2)
Truls Moregardh - Mateusz Zalewski 3:1 (2,-9,4,3)
Darko Jorgic - Deni Kozul 3:0 (-5,-9,8,6,6:4)
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Alle Infos auf der Final-Four-Webseite.
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