Im Lostopf der Champions League 2022/23 wird keine russische oder belarussische Mannschaft sein (©ETTU)
03.07.2022 - Die endgültige Entscheidung über den Ausgang der Champions-League-Saison 2021/22 ist zwar immer noch nicht gefallen. Nichtsdestotrotz gab das Exekutivkomitee der ETTU gestern bekannt, dass russische und belarussische Mannschaften zu den ETTU-Club-Wettbewerben der kommenden Saison, zu denen auch die Champions League gehört, nicht eingeladen werden. Damit wird die Entscheidung um Europas Krone ohne Fakel Gazprom Orenburg und UMMC Jekaterinburg fallen.
Russische und belarussische Teams werden in der kommenden Saison von ETTU-Mannschaftswettbewerben ausgeschlossen. Das gab das Exekutivkomitee der ETTU am Samstag auf der Verbandswebseite bekannt. Man glaube, dass die Entscheidung notwendig sei, um die Sicherheit aller Teilnehmer zu schützen und die Integrität der europäischen Mannschaftswettbewerbe sicherzustellen. Zudem habe eine Umfrage unter den Champions-League- und ETTU-Cup-Teilnehmern der vergangenen Saison ergeben, dass eine große Mehrheit der Vereine keine Spiele in Russland und Belarus bestreiten würde und viele sich sogar ganz aus dem Wettbewerb zurückziehen würden, wenn Vereine dieser beiden Länder in der nächsten Saison auch teilnähmen.
Damit folgt die ETTU den Empfehlungen des Internationalen Olympischen Komitees (IOC), des Tischtennis-Weltverbands (ITTF) sowie ihrer eigenen Linie nach der Entscheidung Anfang März, Fakel Gazprom Orenburg und TTSC UMMC Jekaterinburg aus dem laufenden Champions-League-Wettbewerb auszuschließen. Die Entscheidung steht allerdings im Widerspruch zum Urteil der ETTU-Beschwerdekammer von Ende April, in dem dem Protest der russischen und belarussischen Vereine sowie des russischen Verbands stattgegeben wurde. Als Folge war den Borussen aus Düsseldorf, die nach dem erfolgreich bestrittenen Halbfinale gegen Saarbrücken bereits zum Champions-League-Sieger gekürt worden waren, der Titel wieder aberkannt worden. Zwar stellte die ETTU-Führung Mitte Mai bei ihrem ‚Board of Appeal‘ den Antrag, das Verfahren wiederaufzunehmen. Sie wartet allerdings noch immer auf eine Entscheidung in dieser Angelenheit.
„Wir haben keine Erklärung, warum immer noch kein Beschluss dazu ergangen ist“, kommentierte ETTU-Vizepräsidentin Heike Ahlert die Situation gegenüber dem Sportsinformationsdienst (SID). Möglicherweise möchte das ‚Board of Appeal‘ noch die Entscheidung des Internationalen Sportgerichtshofs (CAS) abwarten, bei dem mehrere russische Verbände gegen den Ausschluss ihrer Aktiven von internationalen Wettkämpfen geklagt hatten. Erste Entscheidungen werden hier nach SID-Informationen aber erst im August oder September erwartet. Da bald bereits die Vorrunden-Auslosung für die Champions League ansteht, sorgte die ETTU-Führung mit ihrer Bekanntgabe nun erst einmal für Planungssicherheit. „Wir mussten entscheiden und konnten auch nicht mehr auf den Ausgang anderer Verfahren in dieser Frage warten“, sagte Ahlert dem SID. „Wir halten unsere Haltung außerdem unabhängig von juristischen Feinheiten für richtig.“
(JS)
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