Borussia Düsseldorf bejubelt den Champions-League-Titel (©Fabig)

Borussia Düsseldorf bejubelt den Champions-League-Titel (©Fabig)

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18.12.2020 - Borussia Düsseldorf darf jubeln: Zum sechsten Mal in der Vereinsgeschichte haben die Rheinländer den Champions-League-Titel der Herren gewonnen. Im rein deutschen Finale der Königsklasse am Freitagabend in Düsseldorf setzte sich die Borussia gegen den 1. FC Saarbrücken TT durch. Zum Matchwinner der Partie avancierte der Schwede Anton Källberg, der in seinem ersten Einzel zunächst Patrick Franzsika bezwang, später dann gegen Shang Kun den Sack zumachte.

Nach dem abschließenden Spiel der Champions-League-Bubble im ARAG Center Court kannte der Jubel keine Grenzen mehr. Umringt von seinen Düsseldorfer Mannschaftskameraden wurde Anton Källberg ausgelassen in der Box gefeiert. Spannender hatte es der 23-Jährige in seinem zweiten Einzel zuvor auch kaum machen können: Erst mit dem letztmöglichen Punkt im verkürzten Entscheidungssatz, dem 6:5, holte sich der Schwede den Sieg, nachdem Shang immer dran geblieben war. Dass seine 10:1-Bilanz in der TTBL in dieser Saison kein Zufall ist, hatte Källberg schon im ersten Einzel bewiesen. Flink auf den Beinen machte der Schwede seinem Kontrahenten Patrick Franziska das Leben schwer, spielte permanent mit viel Risiko und wurde häufig belohnt. 'Franz' kam nach 0:2-Satzrückstand zwar auf 1:2 heran, konnte die erste Niederlage überhaupt im Vergleich mit dem Schweden allerdings nicht verhindern. "Die Coronazeit hat mir persönlich tatsächlich gutgetan. Im Sommer nicht so viel zu reisen, sondern stattdessen hier in Düsseldorf zu bleiben und zu trainieren", lautete Källbergs Erklärung, warum er in dieser Saison so stark aufspiele. Teamkollege Timo Boll meinte: "Es ist der Wahnsinn, was Anton im Moment spielt. Das hat er sich verdient, er arbeitet von uns am härtesten im Training, das rentiert sich nun."

Boll: "Nicht mehr an meinen Erfolg geglaubt"
Der 39-jährige Rekordeuropameister war es gewesen, der Düsseldorf an diesem Abend in Führung gebracht hatte, nach einem wahrem Kopf-an-Kopf-Rennen gegen Shang Kun. Nachdem der Chinese besser in die Partie gefunden hatte (11:7 in Durchgang eins), wirkte Boll konzentrierter und ging seinerseits mit 2:1 in Führung bei diesem Linkshänderduell. Shang steckte nicht auf, erreichte den Entscheidungssatz und war dem Sieg da beim Stand von 4:0 schon sehr nahe. Doch mit all seiner Erfahrung aus mehr als zwei Jahrzehnten als Profi gelang es Timo Boll, das Ruder herumzureißen und gleich sechs Punkte in Folge zu machen. "Da hatte ich selbst nicht mehr dran geglaubt", offenbarte der Weltranglistenzehnte hinterher. "Aber wenn man hinten liegt, ist es dann doch vielleicht manchmal einfacher, sich noch einmal zurückzukämpfen."

Einen exzellenten Start aus Düsseldorfer Sicht erwischte im Spiel an Position drei Kristian Karlsson gegen Darko Jorgic. 11:4 hieß es für den zweiten Schweden in den Düsseldorfer Reihen im ersten Durchgang. In der Folge allerdings nahm der Slowene Jorgic das Zepter mehr und mehr in die Hand und ließ die Hoffnungen der Saarbrücker auf ein abschließendes Einzel zwischen Boll und Franziska durch seinen Sieg aufkeimen – bis Källberg diese zunichte machte. Enttäuscht erklärte Saarbrückens Teammanager Nicolas Barrois hinterher: "Vor dem Turnier hätten wir uns über das Erreichen des Finals gefreut. Aber wenn man dann im Finale steht, will man dieses natürlich auch gewinnen. Düsseldorf ist schlagbar für uns, wir waren heute nah dran." Im Halbfinale hatte Saarbrücken die topgesetzten Orenburger um Dimitrij Ovtcharov aus dem Turnier geworfen und damit erstmals in der Geschichte das Champions-League-Endspiel erreicht, Düsseldorf wiederum im anderen Halbfinale UMMC Jekaterinburg bezwungen.

Sechster CL-Titel für Düsseldorf
Während der amtierende deutsche Meister Saarbrücken es also verpasst hat, das i-Tüpfelchen auf ein erfolgreiches Jahr zu setzen, darf sich Düsseldorf über den sechsten Champions-League-Titel der Vereingeschichte freuen. Zuletzt hatten die Rheinländer in der Saison 2017/2018 ganz oben auf dem Treppchen gestanden (3:2- und 3:1-Finalsiege gegen Orenburg). Schon im davor ausgetragenen Europapokal der Landesmeister hatte die Borussia sechs Titel bejubeln dürfen. 

Finale

Borussia Düsseldorf - 1. FC Saarbrücken TT 3:1
Timo Boll - Shang Kun 3:2 (-7,6,7,-4, 6:4)
Anton Källberg - Patrick Franziska 3:1 (2,7,-9,6)
Kristian Karlsson - Darko Jorgic 1:3 (4,-8,-7,-3)
Anton Källberg - Shang Kun 3:2 (3,-8,4,-6,6:5)


(DK)