Champions League

Ovtcharov und Gacina kritisieren ETTU für CL-Abbruch

Dimitrij Ovtcharov hätte mit seinem Klub Fakel Orenburg gerne den Champions-League-Titel verteidigt. (©Gohlke)

20.05.2020 - Vor zwei Wochen erklärte die ETTU die Champions-League-Saison 2019/20 für beendet. Die noch ausstehenden Halbfinal- und Finalspiele der Männer und Frauen werden infolgedessen nicht mehr nachgeholt. Dimitrij Ovtcharov und Andrej Gacina halten die frühe Entscheidung für übereilt. Über ihre Instagram-Kanäle äußerten die beiden europäischen Spitzenspieler ihren Unmut und kritisierten den Verband für dessen Vorgehensweise.

Gerne hätte Dimitrij Ovtcharov die Vorschlussrunde gegen den 1. FC Saarbrücken und seinen Nationalmannschaftskollegen Patrick Franziska bestritten, um danach im Optimalfall den Titel in der Champions League zu verteidigen. Doch daraus wird in diesem Jahr nichts. Via Instagram äußerte sich der 31-Jährige enttäuscht über den vorzeitigen Abbruch.

„Alle Klubs haben sich bereit erklärt, die verbleibenden Spiele im Juli oder August auszutragen. Die Vereine wären auch bereit, an einem neutralen Ort ein Final-Four-Turnier zu spielen. Die Signale zur Ausbreitung von Covid-19 sind positiv. Deshalb kann ich diese Entscheidung zu diesem frühen Zeitpunkt nicht nachvollziehen", heißt es im übersetzten Post, dem auch ein Siegerfoto aus dem Vorjahr beigefügt ist.

Gacina fordert "vernünftige Erklärung"

Andrej Gacina, einst für Saarbrücken, Ochsenhausen und Grenzau in der TTBL aktiv, ist ähnlicher Meinung wie Ovtcharov. Der 33-jährige Kroate wäre mit seinem russischen Klub auf den deutschen Rekordmeister Borussia Düsseldorf getroffen. Nun fordert er eine "vernünftige Erklärung" von Seiten der ETTU. „Wir sehen, dass die Fussballligen, bei denen es sich um einen Kontaktsport handelt, langsam anfangen werden zu spielen, selbst in Spanien, das von der Covid-19-Pandemie enorm betroffen war. Sie werden wahrscheinlich bereits im Juni mit dem Ligawettbewerb beginnen. Wenn man also davon ausgeht, dass sich die Pandemie wirklich verlangsamt hat und die Vorhersagen für August und September sehr gut sind, ist die Entscheidung, den Wettbewerb abzusagen, der leicht im August oder September beendet werden könnte, wirklich schwer zu verstehen", schreibt Gacina in Richtung seiner Instagram-Follower.

"Kein Verein hat Entscheidung angefochten"

Als Hauptgründe für den Entschluss nannte die ETTU in ihrer Pressemitteilung die Einhaltung des ordnungsgemäßen Beginns der Saison 2020/21. Zudem argumentierte der Verband, dass durch die Verschiebung internationaler Turniere bis ins kommende Jahr und die weiterhin andauernden internationalen Reisebeschränkungen mögliche Nachholtermine kaum realisierbar gewesen wären. Auf Nachfrage der myTischtennis.de-Redaktion präzisierte der Verband: „Die ETTU hat alle beteiligten Interessensgruppen, darunter Vereine und Partner, am Anfang des Monats konsultiert und informiert. Die Clubs haben die Neuigkeit dann veröffentlicht. Kein Verein hat diese Entscheidung angefochten. Und das europäische Tischtennis ist nicht der einzige Sport, der solch eine Entscheidung treffen musste.“ Die ETTU hakt die Saison damit ab und schaut nach vorne: Gestern wurden die Setzlisten für die neue Spielzeit veröffentlicht.

(FKT/JS)

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