07.06.2025 - Ein echter Hingucker am ersten Turniertag der deutschen Meisterschaften der Damen und Herren war Torben Wosik, der 1999 und 2008 schon deutscher Einzelmeister war. In Erfurt feierte der 51-Jährige sein Comeback an der Seite der 16-jährigen Elisa Nguyen, mit der er das an Position zwei gesetzte Mixed herauswarf. Im Interview verrät Wosik, warum er noch einmal die DM spielen wollte, wie er sich darauf vorbereitet hat und in welchem Wettbewerb er sich die besten Chancen ausrechnet.
myTischtennis.de: Dein Karriereende ist zwölf Jahre her, deine letzte deutsche Meisterschaft 16 Jahre. Warum hast du dich entschlossen, in diesem Jahr noch einmal zurückzukommen?
Torben Wosik: Das Ziel habe ich mir letztes Jahr im Juni gesetzt, da wollte ich es mir noch einmal beweisen. Ich wusste, vom Gefühl und von der Erfahrung her schaffe ich das, aber die Frage war, ob es auch körperlich reicht. Also habe ich damals mit Fitnesstraining angefangen, habe sechs Kilos abgenommen und wusste, dass ich mich über die baden-württembergischen Meisterschaften qualifizieren könnte. Dass ich sie gewinnen würde, damit habe ich dann aber nicht gerechnet.
myTischtennis.de: Und hier hast du im Mixed mit Elisa Nguyen auch direkt mit einem Sieg begonnen - und das gegen die an Position zwei gesetzten Sophia Klee und Wim Verdonschot nach 0:2-Rückstand. Hast du damit gerechnet?
Torben Wosik: Nein, damit habe ich nicht gerechnet. Das war, glaube ich, so ziemlich die schlimmste Auslosung, die wir kriegen konnten. Als wir den einen Satz gewonnen hatten, dachte ich mir, jetzt sind wir im Turnier, und hatte ab da immer das Gefühl, wir können noch gewinnen. Ich bin total happy damit, wie die ersten beiden Spiele gelaufen sind. Spielerisch und kämpferisch war das top.
myTischtennis.de: Wie kam es dazu, dass du dich mit Elisa Nguyen und Kirill Fadeev für das Mixed und Doppel zusammengetan hast?
Torben Wosik: Ich habe Elisa über Instagram angeschrieben, weil ich eine sympathische Mixed-Partnerin haben wollte, mit der ich auch ein paar Runden gewinnen kann. Und Kirill kenne ich, seit er ein kleines Kind ist. Er ist oft Co-Trainer in den Lehrgängen meiner Tischtennisschule und sein Vater ist mein bester Freund. Wir sind zwei Linkshänder, haben noch nie zusammen gespielt und trainiert. Mal sehen, wie das läuft.
myTischtennis.de: In welchem Wettbewerb würdest du dir denn die besten Chancen ausrechnen?
Torben Wosik: Im Doppel, auch wenn wir zwei Linkshänder sind. Im Einzel erwarten sicher viele, dass ich weiterkomme, aber ich habe zwei Gruppengegner, die extrem brutal spielen und viel riskieren. Da muss ich taktisch und körperlich sehr fit sein. Aber das Ziel ist schon, ins Achtelfinale zu kommen.
myTischtennis.de: Du hast deine Tischtennisschule ja schon erwähnt. Wie viel Prozent deines Tages stehst du aktuell in der Halle - und trainierst auch selbst?
Torben Wosik: Wenn ich selbst Wettkämpfe habe, wäre dreimal Training pro Woche super. Aber sonst ist zweimal pro Woche realistisch. Ansonsten gebe ich natürlich viel Training. Vor der DM habe ich jetzt mein Krafttraining noch etwas hochgefahren.
myTischtennis.de: Wie gehst du mental in diese DM? Du hast ja schon oft daran teilgenommen, hattest aber jetzt eine lange Pause…
Torben Wosik: Ich bin natürlich aufgeregt, weil ich so viele Menschen kenne, die das hier verfolgen und mir schon geschrieben haben. Ich will meine Leute nicht enttäuschen - und auch meine Kritiker überzeugen.
(JS)
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