Buntes

Ivo Quett: Erfurts Lokalmatador auf dem Vormarsch

Deutsche Meisterschaften in der Heimat: Ivo Quett auf der Tribüne in der Erfurter Messehalle 2. (©FKT)

13.06.2024 - Ivo Quett stand bei den TT-Finals in Erfurt am Wochenende besonders im Fokus. Der 14-Jährige genoss sein persönliches Heimspiel. Der Gymnasiast ist nur 25 Kilometer von der Messehalle aufgewachsen und ging bei den deutschen Meisterschaften der Jugend 19 und Jugend 15 an den Tisch. Im Interview mit myTischtennis.de spricht der Nachwuchsspieler über seine aufsteigende Form, seine bisherige Zeit im DTTI und die besondere Veranstaltung vor der eigenen Haustür.

Donnerstagmittag, kurz vor 14.30 Uhr. Die TT-Finals in Erfurt laufen seit dem Startschuss der deutschen Meisterschaften der Jugend 19 gerade knapp viereinhalb Stunden. In der Messehalle 2 herrscht an 32 Tischen jede Menge Trubel - auch um Ivo Quett. Der Thüringer hat gerade sein zweites Gruppen-Einzel der Jugend 19 gegen Bastian Meyer verloren. Zeit zum Durchschnaufen bleibt nicht, das Weiterkommen ist noch möglich. Unmittelbar nach Spielschluss stellt sich ein MDR-Kamerateam rund um Quett auf, ehe er sich den Fragen von myTischtennis.de stellt. „Das ist jetzt glaube ich mein siebtes Interview“, sagt der Schüler mit einem Grinsen im Gesicht. Für den Nachwuchs ist die Arbeit mit den Medien alles andere als alltäglich. Irgendwann wird sie zum Tagesgeschäft dazugehören, vorausgesetzt der Profi-Traum erfüllt sich.

Sein Bruder führte ihn zum Tischtennis, zwei wertvolle erste Jahre im DTTI

Ivo Quett befindet sich auf einem guten Weg dorthin. Seit seinem Überraschungstriumph beim DTTB-Talent-Cup 2019 zählt er zu den besten Akteuren des Jahrgangs 2009. „Er hat schon eine sehr gute Entwicklung genommen“, sagt sein Trainer Michael Günzel, der den Rechtshänder nicht nur beim Post SV Mühlhausen betreut, sondern auch beim DTTB Top 24 und Top 12 als Coach hinter der Bande begleitete. Die Ergebnisse stimmten: Auf Gold beim Top 24 ließ der Thüringer Bronze beim wichtigsten nationalen Ranglistenturnier folgen. Drei Monate später möchte Quett weiter auf der Erfolgswelle reiten. Während es bei den DM der Jungen 19 in erster Linie um das Sammeln wichtiger Erfahrungen ging, waren die Medaillenchancen in „seiner Altersklasse“ (Jugend 15) ab Freitag schon höher.

Auch wenn es nicht zu einer Einzel-Medaille reichte, Ivo Quett machte einen bescheidenen Eindruck und versuchte, das Heimspiel in der Messehalle so gut es geht zu genießen. „Es ist natürlich ein ganz anderes Gefühl bei mir vor der Haustür zu spielen. Man macht sich vielleicht etwas mehr Druck. Aber man kennt so viele Leute. Die Stimmung ist einfach super“, schwärmte der Lokalmatador, der auch auf die Unterstützung seiner Eltern und seines Großvaters zählen konnte. Seine Familie ist es auch, der er den Schritt zum Tischtennis überhaupt zu verdanken hat.

Auf Empfehlung seines großen Bruders versuchte sich der gebürtige Weimarer im Alter von sieben Jahren zum ersten Mal in der Halle seines Heimatvereins in Bad Berka. Durch ein Sichtungstraining ging es später zum nächstgrößeren Klub TTZ Sponeta Erfurt. Der Wechsel öffnete neue Türen, so entstand der Kontakt zum Sportgymnasium Erfurt, das er von der fünften bis zur siebten Klasse besuchte. Seit zwei Jahren lebt Ivo Quett in Düsseldorf im Deutschen-Tischtennis-Internat, wo er auch schon myTT-Trainingstipps einspielte. „Die Anfrage haben wir sofort angenommen. Es war auf jeden Fall der richtige Schritt. Ich merke extrem, wie ich mich in der Qualität meiner Bälle weiterentwickelt habe. Durch die guten Trainingsbedingungen bin ich noch schnell und sicherer geworden.“ 

Jugend-EM und TTBL? Moregardh zählt zu den Vorbildern

Doch nicht nur im DTTZ, auch beim Post SV Mühlhausen genießt das Talent viel Förderung. In der abgelaufenen Saison gelang ihm mit der zweiten Mannschaft der Aufstieg in die Regionalliga. Im Sommer erhält der DTTB-NK2-Kader-Athlet zudem die Spielberechtigung für die TTBL-Mannschaft. „Ich werde weiter in der zweiten Mannschaft spielen. Vielleicht darf ich dann mal als vierter Mann in der Ersten mit“, sagt Quett. Im Juli wartet ein weiteres große Highlight, im schwedischen Malmö steht die erste Teilnahme an den Jugend-Europameisterschaften bevor.

Als die Damen und Herren ab Samstag in Halle 1 um die DM-Titel spielten, konnte Ivo Quett nicht zuschauen. Die Wettbewerbe liefen parallel. Seine Vorbilder heißen im Übrigen Fan Zhendong, Hugo Calderano und Truls Moregardh. Kein Wunder, sein Spielsystem gleicht denen des Trios. Den bekannten Chop-Block des Schweden nutzt Quett allerdings im Wettkampf nur aus der Not heraus. Sein Spezialschlag ist der Scheibenwischer. „Ich bin offensiv und sehr schnell am Tisch. Manchmal spiele ich auch aus der Halbdistanz“, sagt der Wahl-Düsseldorfer.

Nach seinem dritten Einzel war der Sprung in die erste K.-o.-Runde am Donnerstagnachmittag dann doch noch geglückt. In der Runde der letzten 32 war dann in fünf Sätzen gegen Noah Hersel Schluss. Der erste von vier knackigen Turniertagen war vorüber. Das Gesicht von Ivo Quett war am gesamten Wochenende auf den Werbeplakaten zu sehen. Und auch der MDR hatte das Abschneiden des Nachwuchsspielers genau verfolgt.

Zur TTR-Historie von Ivo Quett.

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(FKT)

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