Buntes

Janova-Konzert: Smart Racket als Musikinstrument

Erik Schreyer mit einem Tamburin am Tisch. (©Janova)

11.06.2024 - Wer eine Sporthalle betritt, in der gerade Tischtennis gespielt wird, hört diesen meist schon vor dem Betreten der Halle. Zu unverwechselbar ist der Sound zahlreicher Tischtennisbälle, die mal mehr, mal weniger rhythmisch hin und her geschlagen werden. Beim Post SV Mühlhausen sind Sound und Sport nun auf eine neue Art und Weise verknüpft. Beim Konzert „Postmoderne – der Klang des Tischtennis“ trafen Musik, Tischtennis und Technik aufeinander.

Für Schlagzeilen sorgt Steffen Mengel vor allem mit seinen Erfolgen als Tischtennisprofi - etwa als er Ende vergangenen Jahres gleich zwei WTT-Titel innerhalb einer Woche gewann. Als Musiker war er bislang nicht in Erscheinung getreten – bis zum vergangenen Freitag, als er Teil des Konzerts „Postmoderne – der Klang des Tischtennis“ war. Gemeinsam mit Erik Schreyer, Cheftrainer des Post SV Mühlhausen, bot der Bundesliga-Profi einen Tischtennis-Showkampf. Begleitet wurde des Sportler-Duo vom Musikensemble „ForTuna“ mit Clara Wigger (Klarinette), Guilherme Raminhos (Gitarre) und Jan Köhler (Percussion).

Smart Rackets von Janova erzeugen eigene Sounds, Profis beeindruckt

Das Besondere an dem Konzert: Auch die Tischtennisschläger wurden zu Musikinstrumenten. Mengel und Schreyer spielten nicht etwa mit beliebigen Hölzern, sondern mit so genannten Smart Rackets der Firma Janova – Schläger, in deren Hölzer Bewegungssensoren eingebaut sind. Diese erzeugten für das Konzert mit Hilfe künstlicher Intelligenz und einer Musik-Programmier-Software einen eigenen Sound. „Je nach Schlagart erzeugen Synthesizer bestimmte Töne“, erklärt Simon Stützer, Miterfinder des Smart Rackets. Es machte also einen Unterschied, ob Mengel Vorhand oder Rückhand spielte und ob Schreyer den Ball lediglich blockte oder einen Topspin zog.

Hinzu kamen Mikrofone am Tisch, die die Akustik der Balltreffpunkte wiedergaben - so genannte Piezomikrofone. Diese Art von Mikrofon wandelt Druckschwankungen in der Luft in elektrische Signale um. „Es ist Wahnsinn, was die Technik so hergibt. Wenn jetzt schon Schläger und Tisch Musik machen können, vielleicht kann es der Ball bald auch“, zeigt sich Schreyer begeistert.

Ideengeberin studiert Musik und spielt selbst Tischtennis

Gleichzeitig traten die beiden Sportler immer wieder in Interaktion mit dem Musik-Ensemble. „Mal hat die Band den Rhythmus vorgegeben und wir als Tischtennisprofis mussten mit den Ballwechseln nachgehen und dann kam wieder ein Part, wo wir frei spielen durften und die Band ist dem Rhythmus unserer Ballwechsel nachgegangen“, erklärt Schreyer. „Es war eine Gefühlssache. Nicht nur die Musiker, auch wir Tischtennisspieler hatten ein Rhythmus-Gefühl.“ Damit das Zusammenspiel funktionierte, mussten beide Seiten miteinander proben – ein Aufwand, der sich gelohnt hat, wenn es nach Schreyer geht. „Es war ein tolles Zusammenspiel zwischen spektakulären Ballwechseln und außergewöhnlichen Klängen und Melodien.“

Die Idee dazu kam Clara Wigger, selbst Tischtennisspielerin und Musikstudentin. „Wir wollten die entstehenden Tischtennis-Klänge verwenden", sagt sie. Mit dem Zusammenspiel von Tischtennis und klassischer Musik sprach die Gruppe ein breit gefächertes Publikum an. „Da waren Tischtennis-Fans ohne Zugang zur Musik und Festival-Besucher ohne Tischtennis-Bezug“, so Wigger, die überzeugt ist, beide Gruppen begeistert zu haben und so erfolgreich eine Brücke zwischen Tischtennis und klassischer Musik geschlagen zu haben. Möglich gemacht hat es letztlich modernste Technik.

Das volle Konzert im Re-Live:

Showkampf Steffen Mengel und Erik Schreyer zum Tischtenniskonzert beim Post SV Mühlhausen:

(AT)

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