Buntes

Ping Pong World Cup: Drei Medaillen für 'The Flash'

Alex Flemming war am Wochenende in Mexiko erfolgreich. (©Mecano Sports)

08.01.2024 - Von Donnerstag bis Samstag fand in Mexiko der nächste Ping Pong World Cup statt. Die Erstaustragung unter dem neuen Vermarkter ,Mecano Sports‘ bot einige Besonderheiten und lockte natürlich auch Alexander Flemming wieder in den Flieger. Die Clickball-Ikone nahm insgesamt zweimal Gold und einmal Silber mit nach Hause. Der myTischtennis.de-Redaktion hat der Zweitligaspieler aus Hilpoltstein von seinen Erfahrungen aus Mexiko City berichtet.

Beim letzten Ping Pong World Cup in der chinesischen Millionenstadt Nanjing durfte sich Alexander Flemming Mitte Mai 2023 noch über seinen dritten Triumph in Folge freuen. Acht Monate später in Mexiko waren die Voraussetzungen zunächst alles andere als optimal. Flemming reiste krank an und musste sich während der Vorbereitung mehr oder weniger „durch die Tage kämpfen“. Die Besonderheit: Beim Event in Mexiko City wurde in vier verschiedenen Wettbewerben gespielt. Neben dem klassischen Clickball mit Sandpapierschläger gingen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer auch in den Konkurrenzen Hardbat (Brettchen, Kurznoppenspiel ohne Schwamm), Pure Wood (übersetzt "pures Holz", in Südamerika, besonders Brasilien weit verbreitet) und Choice (Schläger der Wahl) an den Start.

In seiner Lieblingskonkurrenz Clickball konnte Flemming nicht an seine Erfolge aus der Vergangenheit anknüpfen, die Titelverteidigung missglückte. Der 36-Jährige scheiterte zum Auftakt am Freitag nach überstandener Gruppenphase überraschend früh. Nach knappem ersten Satz unterlag er dem Engländer Ethan Walsh im Achtelfinale. Besser lief es im Hardbat – Flemming holte Silber. 2022 gewann der Routinier in dieser Konkurrenz in den USA bereits einen WM-Titel. Das Finale gegen den ehemaligen Clickball-Weltmeister Wang Shibo aus China verlor Flemming mit 20:22 im dritten Durchgang. Zuvor räumte er im Halbfinale seinen langjährigen Konkurrenten Andrew Baggaley (England) aus dem Weg.

Anpassungsprobleme bei den sieben deutschen Startern

In den Kategorien Pure Wood (Finalsieg gegen Christophe Raynal) und Choice (Finalsieg gegen Baggaley, Flemming entschied sich für die Hardbat-Variante) schaffte es der Hilpoltsteiner nach ganz oben auf das Treppchen und nahm somit ein Preisgeld von insgesamt knapp 6.000 US-Dollar mit nach Hause. 21 Nationen waren vertreten. Darunter neben den bekannten Experten aus China, den USA, Russland, England, Dänemark, Schottland, Polen, Frankreich und Irland auch sechs weitere deutsche Starter. Dwain Schwarzer, der im Choice- und Hardbat-Viertelfinale an Flemming scheiterte, Robert Ross, Jan Hermann, Mathias Dietrich, Daniel Streich und Tobias Hahn waren ebenfalls mit dabei.

Der schnelle Switch zwischen den einzelnen Disziplinen stellte die Alternativspieler vor einige Anpassungsprobleme. „Dazu kam noch die Höhe von Mexiko City, die die Flugkurve extrem verändert hat und besonders schwierig beim spinlosen Spiel ist“, sagt Flemming und ergänzt: „Außerdem gab es in jedem Wettbewerb unterschiedliche Zählweisen, um möglichst authentisch die Wurzeln der Disziplinen zu erwischen. Aufgrund der Fülle an Matches, am Samstag waren es 16, war es schon enorm anstrengend.“

Event als „tolle Chance für den Sport“

Die Aufmachung des Center-Courts glich der aus früheren Tagen im Londoner Alexandra Palace („Ally Pally“). Trotz aller Professionalität gebe es laut Flemming aber auch noch in einigen Bereichen Verbesserungspotenzial. „Durch die vielen abgedeckten Formate hat das Turnier die Ping-Pong-Welt insgesamt komplett abgeholt“, so Flemming in Bezug auf die gute Organisation, kurzen Wege und familiäre Atmosphäre. Nachdem die Corona-Pandemie und die komplizierte Lage der Verwertungsrechte die internationale Ping-Pong-Szene 2021 zu einer Pause gezwungen hatten, lief das Event nun erstmals über die Sportsponsering-Plattform ,Mecano Sports‘, die Live-Übertragung übernahm Caliente.TV. 

„Hauptorganisator ist ein tischtennisverrückter Rockstar aus Mexiko, den wirklich jeder kennt: Micky Huidobro, mit seiner Band Molotov mehrfacher Grammy- und MTV-Award-Gewinner. Damit war es eine Top-Connection“, sagt Flemming. Auf das Event lasse sich aufbauen. Bisher ist noch kein Turnier für 2024 ausgeschrieben. „Aber in China sollte wieder etwas gehen. Hier möchte man mit Mexiko und den USA stärker zusammenarbeiten.“ Flemming sieht deshalb eine „tolle Chance für den Sport“. Die vierstündige Startverzögerung vor seinem Rückflug wegen eines platten Reifens seiner Maschine konnte der 36-Jährige am Ende seines erneuten Abenteuers noch so verkraften. In den kommenden Tagen gilt es, den Jetlag auszukurieren. Zwischen Mexiko und Deutschland herrscht eine Zeitverschiebung von sechs Stunden.   

Weitere Informationen, Ergebnisse und Teilnehmerlisten finden Sie auf der Turnierseite

(FKT)

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