Valentin Baus (l.) und Leonie Müller repräsentierten den Tischtennissport im Tigerentenclub (©Harlos)
16.12.2022 - Tischtennis im Fernsehen? Das sieht man ja leider nicht alle Tage. Anfang Dezember jedoch lud der Südwestdeutsche Rundfunk Paralympicssieger Valentin Baus anlässlich des „Internationalen Tags der Menschen mit Behinderung“ in den Tigerentenclub ein. Etwas unverhofft zum TV-Auftritt gelangte dabei die 13-jährige Leonie Müller vom VfL Sindelfingen, die sich ein Match mit Baus lieferte und Fragen der Kinder beantwortete.
Am Tisch stehen und dem Gegner die Bälle um die Ohren hauen – das ist das Metier, in dem sich die 13-jährige Leonie Müller von Regionalligist VfL Sindelfingen grundsätzlich wohlfühlt. Anfang Dezember beschlich das Talent aus dem beschaulichen Salzstetten im Schwarzwald dann doch ein etwas mulmiges Gefühl, als sie die große TV-Bühne betrat und sich im SWR-„Tigerentenclub“ mit Paralympicssieger und Weltmeister Valentin Baus ein Tischtennis-Duell der besonderen Art lieferte. In der Live-Sendung gab die junge Spielerin dann gemeinsam mit dem Medienprofi „Vale“ Baus ein richtig gutes Bild ab.
13-Jährige statt Roboter
„Das war auf jeden Fall mal etwas anderes“, sagt Dieter Harlos, dessen Engagement es zu verdanken war, dass das TV-Match zustandekam. „Wir wurden vom Südwestrundfunk angefragt, ob wir zum Auftritt von Valentin Baus Tischtennismaterial zur Verfügung stellen könnten“, erzählt Harlos, der seit vielen Jahren für den regionalen Butterfly-Premium-Store in Frickenhausen arbeitet. Anlässlich des Internationalen Tages der Menschen mit Behinderung hatte der SWR den erfolgreichen Para-Spieler in den „Tigerentenclub“ eingeladen. „Ursprünglich wollten die Fernsehleute einen Roboter gegen Valentin spielen lassen. Ich schlug dann aber vor, dass wir doch besser eine junge Spielerin mit einladen könnten.“ Der Sender nahm die Idee mit Begeisterung auf. Gesagt, getan: Nach einer kurzen Vermittlung machte sich Leonie Müller zusammen mit Dieter Harlos und ihren Eltern auf den Weg in die Stuttgarter Fernsehstudios.
„Das war alles sehr locker dort, aber während der Sendung war ich dann doch recht nervös“, sagt die 13-Jährige rückblickend. Bei der morgendlichen Probe lieferte sich Leonie Müller mit dem Ausnahmespieler „sensationelle Ballwechsel“, so Dieter Harlos, beim Live-Auftritt war die VfL-Spielerin die Nervosität dann doch anzumerken, so dass sie – moderiert von Johannes Zenglein - gegen den sympathischen Rollstuhlspieler eine 0:5-Niederlage einstecken musste, was im Nachhinein natürlich zweitrangig war. In der anschließenden Fragerunde, in der Leonie Müller und Valentin Baus sich den Fragen der jungen Zuschauer stellten, sagte die 13-jährige Gymnasiastin des Horber Martin-Gebert-Gymnasiums, dass sie über ihren Vereinstrainer den Weg ins Stützpunkttraining gefunden hat und dass sie im Winter noch leidenschaftlich gerne Ski fährt. Auch einen Tipp für Anfänger hatte sie parat: „Einfach dranbleiben, immer weiter trainieren und nicht aufgeben.“
Zurück im Tischtennisalltag
Für Leonie Müller war der Auftritt im „Tigerentenclub“, im Scheinwerferlicht und in einem professionellen Fernsehumfeld, in jeder Hinsicht eine tolle Erfahrung und zudem Abwechslung. Inzwischen ist – mit einer Tigerente im Gepäck - wieder der Tischtennisalltag eingekehrt. Bei den Baden-Württembergischen Meisterschaften der U 15-Jugend in Weinheim durfte sich Leonie Müller am vergangenen Wochenende im Doppel mit ihrer Vereinskameradin und Freundin Fatme El Haj Ibrahim über die Silbermedaille freuen. Im Einzel landete sie in der U 15-Konkurrenz als Drittplatzierte ebenfalls auf dem Treppchen.
(Thomas Holzapfel/JS)
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