Felix Wetzel nahmen die Geschehnisse in Spanien ordentlich mit. Nun möchte der 19-Jährige den Titel gewinnen. (©ETTU)
17.03.2022 - Nach dem Europe-Cup-Halbfinale zwischen ASISA Borges Vall und dem TTC Wiener Neustadt ist es Ende Februar zu einem heftigen Zwischenfall gekommen. Als die Österreicher das Weiterkommen im zweitwichtigsten europäischen Wettbewerb feierten, wurde das Team beim Verlassen einer Bar in Spanien von gegnerischen Anhängern überfallen, bestohlen und teilweise verletzt. Beim ehemaligen deutschen Jugend-Nationalspieler Felix Wetzel saß der Schock tief.
Die Freude war riesig, als der TTC Wiener Neustadt nach dem 3:2-Hinspielsieg auch das Halbfinal-Rückspiel in Katalonien mit 3:0 gewinnen konnte. Durch den Einzug ins Finale des Europe Cups gelang den Österreichern der bisher größte Erfolg der Vereinsgeschichte. Eigentlich ein berechtigter Grund zum Jubeln. In einer nahegelegenen Bar hatte das Siegerteam am Abend auf den Erfolg angestoßen. Doch die gute Laune schlug vom einen auf den anderen Moment in Angst um. Denn was wenig später passierte, sorgt auch knapp drei Wochen später noch immer für Entsetzen.
Täter waren als "Fans" in der Halle - Verletzungen bei Spieler und Trainer
„Die Stimmung unter Teilen der 300 Fans in der Halle war schon vor dem Spiel sehr aufgeheizt. Als Trainer Martin Doppler und die Spieler das Lokal verlassen haben, wurden sie von hinten attackiert und niedergeschlagen“, ordnete Neustadts Obmann Franz Gernjak den Eklat im Gespräch mit noe.orf.at ein. Neben Geld wurden auch Ausweise gestohlen. Die Polizei rückte rechtzeitig an und nahm die Täter fest, die nur erkannt wurden, weil sie als „Fans“ zuvor in der Halle zuschauten.
Doch damit nicht genug. Während Doppler durch die körperliche Gewalttat einige Prellungen davongetragen hat, erwischte es Topspieler Frane Kojic deutlich schlimmer. Der Kroate, der auf Weltranglistenposition 98 gelistet ist, erlitt eine partielle Ruptur des linken, inneren schrägen Muskels. Beide mussten ins Krankenhaus. Kojic, bei dem zunächst eine mehrwöchige Pause befürchtet wurde, hat sich inzwischen erholt und konnte schon beim Grand Smash in Singapur wieder an den Tisch gehen.
Felix Wetzel geschockt - "Jetzt wollen wir den Titel!"
Die unschönen Erinnerungen bleiben trotzdem. „Ich fahre nie wieder nach Borges. Es ist mehr als traurig, dass es immer wieder Idioten gibt, die Dinge mit Gewalt lösen wollen“, sagte Trainer Doppler. Auch Felix Wetzel war von der Brutalität des Angriffs schockiert. „Man darf sich nicht vorstellen, was noch alles hätte passieren können“, verriet der 19-Jährige auf myTT-Nachfrage. Auch wenn sich ein solcher Vorfall nicht so leicht verarbeiten lässt, richtet der österreichische Meister den Blick nun wieder nach vorne.
In den Endspielen an den ersten beiden April-Wochenenden trifft Wien auf den italienischen Vertreter Carrara. Gesucht wird der Nachfolger des amtierenden Siegers Pontoise-Cergy aus Frankreich. „Wir werden alles geben, um den Titel zu gewinnen“, sagte Wetzel, der lange Zeit zum DTTB-Nachwuchskader gehörte, ehe sich der gebürtige Rosenheimer im Sommer 2020 dazu entschied, international für den Nachbarn aus Österreich aufzuschlagen.
(FKT)
Um weiterhin qualitativ hochwertige Diskussionen unter unseren Artikeln zu gewährleisten, haben wir uns dazu entschlossen, die Kommentarfunktion mit dem myTischtennis.de-Login zu verknüpfen. Wenn Sie etwas kommentieren möchten, loggen Sie sich einfach in Ihren Account ein. Die Verwendung eines Pseudonyms ist weiterhin möglich, der Account muss jedoch einer realen Person zugeordnet sein.
Copyright © 2025 myTischtennis GmbH. Alle Rechte vorbehalten.