Buntes

Österreicher stillen Sport-Hunger im TV - Liu Jia gewinnt

Ein ungewöhnliches Bild: Stefan Fegerl spielt im ORF gegen Liu Jia (©Facebookseite ITTF)

03.05.2020 - Tolle Aktion im österreichischen Fernsehen: Am Samstagabend trafen sich Daniel Habesohn, Stefan Fegerl, Liu Jia und Karoline Mischek, die kurzfristig für Sofia Polcanova eingesprungen war, zur „Top of Austria Challenge“ im ORF. Der Schaukampf wurde ohne Zuschauer, mit verschiedenen coronabedingten Schutzmaßnahmen sowie angepassten Regeln durchgeführt. Im Finale setzte sich Liu Jia knapp gegen Stefan Fegerl durch.

Der Hunger nach Live-Sport ist nicht nur in Deutschland groß, auch Österreich lechzt nach Sportlern, die man im Fernsehen bei der Ausübung ihres Berufs bewundern kann. Die österreichischen Tischtennisstars Daniel Habesohn, Stefan Fegerl, Liu Jia und Karoline Mischek befriedigten dieses Bedürfnis am Samstagabend in einem Schaukampf, der von ORF Sport + live aus dem Studio der Tanzshow "Dancing Stars' - mit hölzernem Boden - übertragen wurde. Mischek war dabei erst kurzfristig eingesprungen, da die eigentlich vorgesehene Sofia Polcanova wegen einer Hüftverletzung absagen musste. Gespielt wurde ohne Zuschauer, jeder Spieler hatte seinen eigenen Ball, der Tisch durfte nicht berührt und die Seiten nicht gewechselt werden. Der Schiedsrichter führte das Spiel mit Mundschutz, Tischtennisikone Werner Schlager kommentierte das Geschehen hinter einer Glaswand.

Auch sportlich waren für diese ungewöhnliche Challenge ein paar Regeln angepasst worden. So wurde nur über zwei Gewinnsätze gespielt, der Entscheidungsdurchgang ging regulär bis zum sechsten Punkt. Bei den zwangsläufig vorkommenden Geschlechterduellen wurde den Damen zudem ein Sechs-Punkte-Vorsprung zu Beginn jedes Satz zugestanden - im fünften Satz starteten sie mit 3:0 in den Durchgang. Während die Halbfinalpartien relativ deutlich verliefen - Liu Jia besiegte Karoline Mischek und Stefan Fegerl setzte sich gegen Daniel Habesohn durch -, gingen das Spiel um Platz drei und das Finale über die volle Distanz. Liu Jia erspielte sich gegen Fegerl im Kampf um den Gesamtsieg die ersten beiden Sätze, wurde aber schließlich noch eingeholt. Im letzten Durchgang triumphierte sie schließlich mit 6:3. Den dritten Platz sicherte sich Daniel Habesohn, der gegen Karoline Mischek ebenfalls mit 3:2 siegte.

„Das System ist nicht fair, bei einem 6:0-Vorsprung für uns ist es für die Herren schon schwierig“, fand die Siegerin. Nichtsdestotrotz machte ihr der ungewöhnliche Vergleich großen Spaß. „Wir haben ja sonst kaum die Möglichkeit, mit den Herren zu spielen. Aber ich glaube, wir haben ganz gute Matches gezeigt und auch Werbung für unseren Sport gemacht. Aber man hat gesehen, wir sind nach der langen Pause alle noch von unserer Normalform entfernt. Aber das Turnier heute war eine gute Standortbestimmung!“ Auch Gegner Fegerl zollte ihr Respekt: „Sie hat sehr klug gespielt. Man hat gesehen, dass sie über viel Routine verfügt. Außerdem verfügt sie über ein gutes, sehr flaches Service. Das machte es sehr schwer, aktiv zu retournieren. Wenn man dann mit 0:6 beginnt, wird es nicht unbedingt leichter.“ Wie sich wohl die deutschen Damen gegen Timo Boll, Dimitrij Ovtcharov und Co. schlagen würden? Die Tischtennisszene hätte sicher nichts dagegen, wenn sich das deutsche Fernsehen hier ein Beispiel am südlichen Nachbarland nehmen würde, um das herauszufinden…


Die Ergebnisse im Überblick:

Halbfinale 
Liu Jia – Karoline Mischek 2:1 (-8,7,9) 
Stefan Fegerl – Daniel Habesohn 2:0 (8,6) 

Spiel um Platz 3
Daniel Habesohn – Karoline Mischek 3:2 (-9,7,10,-7,8:6) 

Finale 
Liu Jia – Stefan Fegerl 3:2 (7,3,-9,-8,6:3)

Den kompletten Wettbewerb können Sie sich auf der ITTF-Facebookseite anschauen.

(JS)

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