Buntes

Spenden statt spielen: Sachsen sammeln für Kinderheim

Der SV Traktor Stenn brachte die Aktion ins Rollen (©Verein)

17.04.2020 - Ausgangssperre, Kontaktverbot, Saisonabbruch - die Coronakrise ist aktuell mit vielen Einschränkungen verbunden. Dass man aus der schwierigen Lage auch etwas Positives entwickeln kann, beweisen ein paar sächsische Tischtennisvereine und -spieler um den SV Traktor Stenn. Hier kam Mitte März die Idee auf, den Vereinsbeitrag für einen guten Zweck zu spenden. Inzwischen sind über 3000 Euro zusammengekommen, die einem Kinderheim in Lichtenstein zugutekommen sollen.

Keine Punktspiele, kein Training, keine Turniere - nach dem 13. März, als der Ligabetrieb deutschlandweit wegen der Coronakrise ausgesetzt wurde, kamen auch in der Halle des SV Traktor Stenn bei Zwickau die Plastikbälle zum Stillstand. „Da dachte ich mir: Eigentlich zahlen wir unseren Monatsbeitrag doch jetzt umsonst. Das Geld könnten wir genauso gut für einen guten Zweck sammeln“, erklärt Uwe Sterzik, wie er die Spendenaktion ins Rollen brachte. Der 54-jährige Kreisligaspieler des sächsischen Vereins überzeugte die etwa 40 Mitstreiter seiner Abteilung und sammelte so 250 Euro. Ein guter Start, doch es sollte noch besser kommen.

Schon über 3000 Euro auf dem Konto

Sterzik rief auf seiner privaten Facebookseite weitere Vereine dazu auf, einzusteigen. „Wenn noch zehn Vereine hier mitmachen, können wir echt was bewirken“, schrieb der Stenner am 22. März. Wenig später flatterten die Zusagen herein, von verschiedenen Vereinen aus der Umgebung, aber auch von vielen Privatpersonen. Der TSV Elektronik Gornsdorf sprang den Kollegen aus Stenn auch organisatorisch zur Seite: Oberligaspieler Stefan Meiner übernahm die Aufgabe des Kassenwarts der Spendenaktion und ließ im Erzgebirger Raum seine Kontakte spielen. „Am Anfang haben wir noch gedacht: Wenn wir 1000 Euro zusammen bekommen, wäre das großartig“, erinnert sich Sterzik. „Aber dann sind wir von der Welle an Spenden, die auf uns zurollte, total überrascht worden. Ich bin überwältigt, wie oft deswegen aktuell mein Telefon klingelt.“

Doch auf wen soll dieser Geldregen am Ende niederprasseln? Die Stenner entschieden sich gegen eine große, bundesweite Organisation und gingen auf die Suche nach einer regionalen Initiative, die Unterstützung brauchte. „Ich habe dann einfach mal gegoogelt und die Kinderarche Sachsen gefunden, die nach ihrem Umzug nach Lichtenstein bei Zwickau noch keinen Außenbereich mit Spielplatz oder ähnlichem hat“, erzählt der Initiator. „Und wir können ihr dabei nach jetzigem Stand mit über 3000 Euro helfen.“ Neben den finanziellen Zuwendungen von Vereinen und Privatpersonen gingen auch einige Sachspenden ein: Ein TT-Shop in Chemnitz überließ dem Heim zum Beispiel einen Tischtennistisch, ein junger Spieler trennte sich von seiner DVD-Sammlung. Bis Ende April soll die Aktion noch laufen.

Überwältigt von Hilfsbereitschaft

Die Kinderarche Sachsen kann ihr Glück derweil kaum fassen. Auf ihrer Facebookseite bedankte sie sich bereits jetzt bei den Spendern: „Wir sind überwältigt von der Hilfsbereitschaft der Tischtennis-Vereine in Sachsen, die in der jetzigen Ausnahmesituation nicht etwa jammern, sondern ihre Monatsbeiträge für März für unser Kinder- und Jugendheim in Lichtenstein spenden wollen“, liest man dort. „Vielen Dank allen, die mit ihren Spenden helfen, dass wir den Mädchen und Jungen ein Zuhause zum Wohlfühlen schaffen können!“ Uwe Sterzik freut sich jetzt vor allem auf eines: den Tag der Übergabe. Wann dieser kommen wird, ist wegen der Ausgangsbeschränkungen noch nicht klar. „Aber wenn es so weit ist, freue ich mich, der Welt zu zeigen, was für einen tollen Zusammenhalt es in der Tischtennisfamilie gibt.“

Wer die Aktion unterstützen will, kann sich bei Kassenwart Stefan Meiner melden (0174 3225168) oder eine Spende an das Konto Stefan Meiner, IBAN: DE61 8705 4000 4451 0315 70, richten.

(JS)

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