EM 2019

Marcus Sjöberg – bei der EM gegen das Heimatland gecoacht

Marcus Sjöberg arbeitete früher für den schwedischen Verband, seit 2016 für den englischen (©Koch)

06.09.2019 - Für ihn war es erneut ein besonderes Spiel: Im Viertelfinale saß Marcus Sjöberg an der Box und coachte wie gewohnt das englische Herren-Team – allerdings gegen sein Heimatland Schweden, für das er ebenfalls fast drei Jahre gearbeitet hatte. Wie bei der WM 2018 unterlag England mit 0:3. Was Sjöberg über die Niederlage zu sagen hatte, warum er 2016 zum englischen Verband gewechselt ist und wie er beide Nationen vergleichen würde, erfahren Sie hier!

myTischtennis: Marcus, für dich als gebürtigen Schweden war das heutige Spiel gegen dein Heimatland wieder ein ganz Besonderes. Wie hast du es erlebt, wie ordnest du die Niederlage ein? 

Marcus Sjöberg: Das stimmt, aber das war ja im letzten Jahr auch schon der Fall. Leistungstechnisch war das Ganze aber leider wie schon 2018 eine schwache Vorstellung. Das sind wohl die schlechtesten Spiele, die ich von meiner Mannschaft gesehen habe, muss ich gestehen. Wir sind enttäuscht und müssen jetzt nach Gründen suchen. Schweden war favorisiert, aber ich hätte ein höheres Niveau von unseren Spielern erwartet. 

myTischtennis.de: Inwiefern konntest du dennoch taktisch helfen? Schließlich hast du zwischen 2014 und 2016 für den schwedischen Verband gearbeitet und kennst die meisten Spieler sehr gut...

Marcus Sjöberg: Taktik ist bei so einem wichtigen Spiel so eine Sache. Da geht es mehr um die mentale Unterstützung, weil die Nerven blank liegen können. In einem World-Tour-Spiel, wenn es um weniger geht, kann ich taktisch mehr einwirken als in einer Situation wie der heutigen.

myTischtennis.de: Warum bist du damals denn eigentlich vom schwedischen zum englischen Verband gewechselt? 

Marcus Sjöberg: Das hatte familiäre Gründe. Ich wollte nicht mehr in Vollzeit arbeiten, der schwedische Verband bot mir aber nur einen Vollzeitvertrag für die Spanne bis zu den Olympischen Spielen 2020 an. In England bekam ich dagegen einen Vertrag für 80-90 Arbeitstage im Jahr angeboten. 

myTischtennis.de: Du kannst die beiden Nationen England und Schweden gut einschätzen, wenn es um Tischtennis geht. Wie würdest du beide miteinander vergleichen?

Marcus Sjöberg: Bezogen auf den Leistungssport würde ich sagen, dass Schweden eine größere Masse an guten Spielern hat, in der Breite einfach besser aufgestellt ist. Im Aufschlag-/Rückschlagspiel sind die Schweden auch besser, ebenso im 'klein-klein'. Die Engländer haben vielleicht eine sauberere Technik, spielen schnell, aber versäumen es oft, die einfachen Punkte zu machen. Daran müssen wir noch arbeiten. 

(DK)

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