Bundesligen

Damen-BL: Schwabhausen und Essen mit Heimsiegen

Auch Christine Engel konnte die Niederlage von Watzenborn-Steinberg nicht verhindern (©Roscher)

05.10.2014 - Nicht nur die Herren, auch die Damen waren an diesem Wochenende in der höchsten deutschen Spielklasse im Einsatz. Während Schwabhausen noch am letzten Sonntag eine 1:6-Niederlage in Böblingen kassiert hatte, konnte die Mannschaft an diesem Samstag einen glatten 6:0-Heimerfolg gegen Watzenborn-Steinberg feiern. Essen setzte sich unterdessen mit 6:3 gegen die Leutzscher Füchse 1990 durch.


TUSEM Essen – LTTV Leutzscher Füchse 1990: 6:3

Ergebnis spiegelt nicht den dreieinhalbstündigen Krimi wider

Schon in der Startphase hat der LTTV Leutzscher Füchse 1990 beim TUSEM Essen kräftig auf die Pauke gehauen, und das Feuer brannte bis zuletzt lichterloh. Die Gastgeberinnen fanden streckenweise nur mit Mühe ihre Linie, völlig überrascht von dem exzellenten Auftritt der Leipzigerinnen. In den Doppeln nahmen Kathrin Mühlbach/Marina Shavyrina dem frisch gebackenen TUSEM-Duo Shi Qi/Alena Lemmer zum 15:13, 13:11 den Wind aus den Segeln, denn in beiden Durchgängen verfügten die Essenerinnen über mindestens einen Satzball. Ein 9:11 brachte nicht mehr die Wende, denn mit einem 11:6 fuhren die Leipzigerinnen das 1:0 ein. Auf dem Weg zu einer dicken Überraschung befanden sich Huong Do Thi/Linda Renner, die Barbora Balazova/Nadine Bollmeier mit einem 11:4, 5:11, 13:11, unter Zugzwang setzten. Gerade noch rechtzeitig änderte die Links-Rechts-Kombination zum 11:6, 11:9 die Richtung. Doch auch im Entscheidungssatz konnten sich die Zwei nach einem 9:4 längst nicht in Sicherheit wiegen. 

Kathrin Mühlbach lässt gegen Barbora Balazova aufhorchen

Nach dieser brenzligen Eröffnung verstärkte sich die Gegenwehr der Füchse weiter, die dem hohen Favoriten null Respekt zollten. Balazova traf auf eine glänzend aufgelegte Mühlbach, die sich mit 11:5, 7:4 eine Führung aufbaute. Die Slowakin wusste zum 12:10, 11:5 zu kontern, doch sie freute sich zu früh, denn mit einem 5:11, 10:12 hatte die Nummer zwei noch das Nachsehen. Shi holte das 2:2, musste die sehr kampfstarke Russin Shavyrina mit einem 11:9, 11:9, 8:11, 10:12, 11:9 nach allen Regeln der Kunst förmlich niederringen. 

Auf Nadine Bollmeier ist Verlass

Bollmeier erwies sich bei ihrem fünften Sieg in dieser Saison einmal mehr als wichtiger Rückhalt in ihrem Team, obwohl die 33-Jährige nach einem 11:9, 11:6, 8:11, 10:2 gegen Renner auf dem letzten Meter doch noch bangen musste. Zug um Zug rückte ihr die Gegnerin bis zum 10:7 auf den Pelz, ehe die Nummer drei ihren nächsten Matchball verwandelte. Nach einer Achterbahnfahrt verdarb Do Thi der Schüler-Europameisterin von 2012 Lemmer eine erfolgreiche Einzelpremiere mit einem 10:12, 11:9, 4:11, 11:6, 11:4. Nach ihrer sehr langen Verletzungspause durfte die 17-Jährige aber trotz der Niederlage mit ihrer Vorstellung sehr zufrieden sein.

Dramatik setzt sich fort

Das 3:3 veranlasste die Gäste weiter an eine Überraschung zu glauben, derart zugesetzt hatten Mühlbach und Co seit dem Aufstieg noch keinem Konkurrenten, der vorab als überlegen eingestuft wurde, und mit einem 17:15, 11:6 legte die Nummer eins auch gegen Shi los wie die Feuerwehr. Der Einbruch folgte zum 1:11 im dritten Satz, aber auch Shavyrina präsentierte sich parallel gegen Linkshänderin Balazova beim 12:10, 9:11, 11:13, 9:11 leidenschaftlich und lieferte wohl eines ihren besten Spiele für den Klub ab. Im zweiten Abschnitt vergab die Russin allerdings ein 8:4, dafür ließ sie im vierten Durchgang nach einem 4:8 nicht den Kopf hängen. Shi behielt ihr Erfolgsrezept gegen Mühlbach zum 11:7, 11:4 bei, sodass das Essener Topduo zwar die Nerven der Zuschauer arg strapazierte, aber die Kurve zum entscheidenden Durchbruch noch kratzte. Für das i-Tüpfelchen bei diesem Zittersieg trug Bollmeier mit einem 3:0 gegen Do Thi bei, der letztendlich einzig sichere Punkt in diesem Vergleich.

Kommentar LTTV Leutzscher Füchse 1990 – Pressesprecher Lars Wittchen

„Unsere Mannschaft konnte wirklich stolz darauf sein, dass sie Essen mit einem solchen Kampfgeist begegnet ist. Das war ein wunderschönes Spiel, das uns niemand zugetraut hätte. TUSEM-Trainer Jimmy Wang schüttelte noch lange danach den Kopf. Selbst unsere Spielerinnen mussten Autogramme geben. Dabei steckte allen eine Anreise von rund sechseinhalb Stunden in den Knochen. Mit Verspätungen und Stau waren wir exakt 60 Minuten vor Spielbeginn vor Ort, es war kaum Zeit zum Nachdenken. Umso erstaunlicher war die Leistung. Uns liegt natürlich die Außenseiterrolle, die sind wir seit Jahren gewöhnt, wir konnten locker aufspielen. Kathrin spielte in beiden Einzeln auf hohem Niveau, sie ergriff teilweise selbst die Initiative, präsentierte sich sehr offensiv. Gegen Shi gelang es allerdings nur in den ersten beiden Durchgängen. Etwas bitter war der Kantenball von Barbora gegen Marina zum 13:11 im dritten Satz. Letztendlich sind wir zufrieden, da die Mädels auch das Coaching noch selbst übernahmen, da unser Trainer Kai Wienholz aus privaten Gründen nicht zur Verfügung stand.“

Statement von TUSEM Essen – Nummer drei Nadine Bollmeier

„Ich spiele im unteren Paarkreuz, wo die Liga nicht stärker geworden ist. Neben meinem Job schaffe ich dreimal in der Woche zu trainieren, womit ich mein Level halten kann. Zusätzlich trägt meine Erfahrung zum Erfolg bei. Gegen Leipzig hegte ich den eigenen Anspruch zweimal zu gewinnen. Ich möchte dem Team Halt geben. Barbora ist nicht in Topform, denn international und Bundesliga sind zwei Paar Schuhe. Tischtennis wird zu 90 Prozent im Kopf entschieden, deshalb war ihr knapper Sieg gegen Marina für sie und natürlich auch uns sehr wichtig. Qi besaß einen großen Anteil daran, dass das Match spannend verlief, aber wir haben eine Nummer eins, die sich durchbeißen kann. Alena war ein wenig enttäuscht, aber ich bin mir sicher, dass sie ihre Punkte noch machen wird. Wir unterstützen sie wo wir können und geben ihre alle Zeit. Insgesamt war es eine gute Mannschaftsleistung, wir sind froh die Punkte kassiert zu haben und freuen uns nun auf das gemeinsame Essen.“ 

Die nächsten Spiele:

Samstag, 18.10. 14.30 Uhr: TSV Schwabhausen – TUSEM Essen

Samstag, 18.10. 18.30 Uhr: LTTV Leutzscher Füchse 1990 – TV Busenbach

Sonntag, 19.10. 14.30 Uhr: NSC Watzenborn-Steinberg - TuS Bad Driburg

Sonntag, 19.10. 14.30 Uhr: TTG Bingen/Münster-Sarmsheim – SV Böblingen

(Martina Emmert/DTTB)

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