09.05.2025 - Mit Platz sieben sicherte sich der SV Union Velbert jüngst den Klassenerhalt in der 2. Bundesliga und erreichte damit sein Saisonziel. Als wichtiger Faktor dabei diente Nachwuchshoffnung Wim Verdonschot. Doch der 19-Jährige bleibt künftig nicht das einzige vielversprechende Talent im Team. Die Mannschaft wird verjüngt, die Ausrichtung des Vereins verändert, erklärt Manager Michael Hinz. So plant der Verein aus der Nähe von Düsseldorf zudem mit dem iranischen Ausnahmetalent Benyamin Faraji.
Am 13. April konnte der SV Union entspannt und ohne großen Druck ins letzte Zweitliga-Auswärtsspiel der Saison beim 1. FC Köln gehen, denn der Ligaverbleib war schon vor der deutlichen 2:6-Niederlage gesichert. Wim Verdonschot verlor zwar sein Einzel gegen Andre Bertelsmeier, beendete seine erfolgreiche Premierensaison im oberen Paarkreuz dennoch mit einer starken 20:10-Bilanz. Während Bertelsmeier zur kommenden Spielzeit den Sprung in die Tischtennis-Bundesliga wagt, bleibt Verdonschot den Velbertern noch mindestens ein weiteres Jahr erhalten. Sehr zur Freude von Michael Hinz, der als Vorstand Sport und Finanzen sowie Teammanager die Verantwortung trägt.
Neuer Trainer dient als Startschuss für das neue Konzept
Den personellen Rahmen für die vollzogene Neuausrichtung bildet allen voran ein neuer Mann hinter der Bande: Der frühere bulgarische Erstligaspieler Teo Yordanov suchte eine neue Herausforderung und wechselt als hauptamtlicher Cheftrainer nach sieben Jahren beim TTC Altena Richtung Union. „Er wird auch bei den Spielen dabei sein. Unser Ziel ist es, eine eigene Trainingsgruppe für erste und zweite Mannschaft sowie den Nachwuchs aufzubauen“, sagt Hinz.
Im Zuge dessen präsentierte der Klub bereits drei hochtalentierte und entwicklungsfähige Jugend-Nationalspieler als Neuzugänge: Manuel Prohaska (17, TTC indeland Jülich, zur TTR-Historie), Noah Hersel (17, 1. FC Köln) und Johann Magnus Mahl (16, FC Schalke 04). Alle drei wohnen in Nordrhein-Westfalen und sollen dabei mithelfen, Union Velbert zum attraktivsten Ausbildungsverein des Landes zu machen (zum clickTT-Vereinsprofil). Hinz betont: „Wir setzen künftig mehr auf Jugend und weniger auf etablierte, gestandene Profis. Ob das für die zweite Liga reicht, wird sich zeigen.“
Velbert will Kontinuität schaffen, Iran-Talent trainiert in Düsseldorf
In der Vergangenheit setzte der Verein zur Rückrunde regelmäßig auf internationale Routiniers, um die Klasse zu sichern, darunter der Chinese Xuansong Yuan. Auch Paul Drinkhall oder Andrei Putuntica schlugen schon für den Klub auf. Nachhaltige Strukturen zu schaffen sei durch solche Engagements allerdings kaum möglich, meint Hinz: „Die zweite Liga ist eine reine Profi-Liga. Es ist, ohne es abwertend zu meinen, einfach enorm schwer, mit der ersten Mannschaft eine Bindung zum Verein zu schaffen. Nur Kontinuität führt dazu, dass etwas zusammenwächst.“
In die neue Altersstruktur passt somit auch der vierte Neuzugang Benyamin Faraji. Der inzwischen 15-jährige Iraner gilt in seiner Heimat als Supertalent und sorgte im Oktober 2024 mit seinem Sieg gegen den damaligen Weltranglistenersten Wang Chuqin auf der großen internationalen Bühne für eine Sensation. Mittlerweile steht er auf Platz 170 der Weltrangliste. Faraji wird in Düsseldorf trainieren und wurde dem Verein angeboten. Ein Glücksgriff, wie Hinz findet: „Mit ihm und Wim sind wir im oberen Paarkreuz noch stärker. Das kann die Außenwahrnehmung des Vereins erhöhen und noch mehr Zuschauer in die Halle locken.“
Mit fünfköpfiger „Boygroup“ ins neue Jahr
Trotz aller Ambitionen bleibt das Ziel für die kommende Saison realistisch: der Klassenerhalt. Der Verein weiß, was möglich ist und wie groß die Hürden sein können. Schon 2013 hatte man als Zweitliga-Meister auf den Aufstieg in die TTBL verzichtet, um den eigenen Unterbau nicht zu gefährden. Doch zu träumen sei laut Hinz erlaubt: „Wenn zwei unserer Jungs Bundesliga-Niveau erreichen und bei uns bleiben, warum nicht? Aber wenn Wim sich weiter so entwickelt, wird er ohnehin den Sprung nach oben schaffen. Und wir würden uns natürlich für ihn freuen.“
Mit Faraji, Verdonschot und Co. wird die „Velberter Boygroup“ in der kommenden Saison regelmäßig mit einem Durchschnittsalter von unter 18 Jahren auflaufen. Hinz stellt klar: „Wir wollen diesen Weg konsequent gehen und nehmen notfalls auch den Abstieg in Kauf. Ich glaube aber, dass wir gut genug sind, um die Liga zu halten.“ Und sollte es eng werden? Dann könnte erneut Xuansong Yuan aushelfen. „Er fühlt sich hier sehr wohl und würde bestimmt noch mal kommen.“
Zum Porträt von Wim Verdonschot: Nach Verletzung machte es Klick.
Zum WTT- und Instagram-Profil von Benyamin Faraji.
Weitere bestätigte Transfers und Wechselgerüchte finden Sie in unserem Transfermarkt. Alle Wechsellisten finden Sie auf den einzelnen click-TT-Verbandsseiten.
(FKT)
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