TTBL

Düsseldorf und Ochsenhausen stehen im TTBL-Finale

Timo Boll und Anton Källberg sorgten gemeinsam für den dritten Punkt (©Wohlfahrt)

27.04.2025 - Die Finalisten des Liebherr TTBL-Finale stehen fest: Borussia Düsseldorf und die TTF Liebherr Ochsenhausen werden um die deutsche Meisterschaft kämpfen. Die Tischtennisfreunde setzten sich gegen den 1. FC Saarbrücken-TT durch, der in beiden Spielen überraschend chancenlos blieb. In Düsseldorf jubelte nach vier Stunden der amtierende deutsche Meister vor den heimischen Fans im ARAG-Center-Court. Die Entscheidung gegen Bad Königshofen fiel hingegen erst im Doppel.

Sowohl Düsseldorf als auch Bad Königshofen traten mit derselben Aufstellung wie im Hinspiel an. In Unterfranken war Dang Qiu mit zwei Siegen der Mann des Abends. Am heimischen ARAG-Center-Court knüpfte der deutsche Nationalspieler gegen Bastian Steger genau dort an, wo er aufgehört hatte, und gewann gegen Steger überlegen. Die Revanche gegen Anton Källberg gelang danach dem scheidenden Japaner Jin Ueda, der sich ordentlich aus der Tischtennis-Bundesliga verabschieden wollte. Der Bad Königshöfer hatte einen Sahnetag und gewann nicht nur gegen den Schweden, sondern auch sein zweites Einzel gegen Dang Qiu.

Bei seinem letzten Heimspiel musste Timo Boll nach 2:0-Satzführung über die volle Distanz. Filip Zeljko, der im Hinspiel 3:0 gegen Boll gewann, wehrte sich und sicherte sich in seiner kampfbetonten Art die Sätze drei und vier. Getragen von den Fans gewann Boll im letzten Satz mit 11:5. Ein versöhnliches Happy-End. "Ohne die Fans, ohne euch, wären so tolle Momente in meiner Karriere nicht möglich gewesen", wandte sich Boll bei seiner Verabschiedung nach Spielende an die Zuschauer. Der bekennende Dortmund-Fan Timo Boll siegte vor den Augen von Fußball-Bundesliga-Profi Nico Schlotterbeck. Im Schlussdoppel gingen alle drei Durchgänge an die Düsseldorfer Boll/Källberg, die damit den Finaleinzug perfekt machten.

Ochsenhausen zum Zweiten - Saarbrücken chancenlos raus

Noch vor dem zweiten Halbfinale seiner TTF Liebherr Ochsenhausen gegen den 1. FC Saarbrücken-TT hatte Cheftrainer Bogdan Pugna gewarnt: „Saarbrücken ist und bleibt sehr gefährlich, zumal sie im Hinspiel nicht ihr volles Potenzial ausgeschöpft haben.“ Doch auch im zweiten Duell innerhalb weniger Tage blieb seine Mannschaft die klar bessere, wiederholte den 3:0-Erfolg und zog somit letztlich ungefährdet ins Finale um die deutsche Meisterschaft ein. Während Pugna derselben Aufstellung vertraute wie im Hinspiel, nahm Wang Zhi zwei Änderungen vor: Patrick Franziska spielte auf Position zwei statt drei und für Yuto Muramatsu rutschte Eduard Ionescu ins Team – geholfen hat es am Ende nichts.

Die Vorentscheidung fiel dabei bereits im ersten Duell des Nachmittags. Darko Jorgic traf erneut auf Shunsuke Togami. Diesmal ging der Slowene mit 2:0 in Führung, ehe das Spiel langsam kippte. Im vierten Satz legte der 26-Jährige eine Aufholjagd hin, glich einen 3:10-Satzrückstand noch aus und erspielte sich bei 12:11 und 13:12 zwei Matchbälle, die er jedoch nicht nutzen konnte. Anschließend riss der Faden komplett. Togami erwischte den besseren Start in den entscheidenden fünften Satz und sicherte seiner Mannschaft letztlich mit 11:9 die 1:0-Führung. „Das erste Spiel war das Schlüsselspiel“, analysierte auch Simon Gauzy im Anschluss gegenüber Dyn. „Danach hatten wir viel weniger Druck.“

Calderano und Gauzy zu stark für Franziska und Ionescu

Der frisch gebackene World-Cup-Sieger Hugo Calderano und Gauzy selbst vollendeten im Anschluss die Vorlage. Zwar verlor der Brasilianer seinen ersten Satz gegen Franziska deutlich mit 3:11, allerdings kam er anschließend besser ins Spiel und ließ Franziska ebenso wenig eine Chance wie Gauzy letztlich Ionescu. Nach zwei deutlichen 3:0-Halbfinalsiegen steht Ochsenhausen somit verdient im Endspiel. Für Saarbrücken endet dagegen eine durchwachsene Spielzeit in der Liga. „Ich bin jetzt erst mal froh, dass die Saison vorbei ist“, so Manager Nicolas Barrois. „Klar hätten wir gerne auch noch das Finale gespielt, aber ich glaube, es war jetzt an der Zeit, dass die Saison vorbei ist. Es ging in diesem Jahr sehr viel schief. Nächstes Jahr greifen wieder neu an.“ Und mit dem Champions League-Final Four wartet auch noch ein Saisonhighlight auf den FC.

Titelkampf und Abschied dreier Stars

Ochsenhausen dagegen greift nach dem Pokalsieg Anfang des Jahres wie schon 2019 nach dem Double, muss dafür allerdings an Rekordmeister Borussia Düsseldorf vorbei. Damit ist alles bereitet für ein herausragendes Saisonfinale. Zwei Topmannschaften, die um den Titel kämpfen und zugleich mit Tischtennis-Legende Timo Boll, World-Cup-Sieger Hugo Calderano und dem französischen Nationalspieler Simon Gauzy, die dann zum letzten Mal für ihre Clubs aufschlagen. 
 

Die Play-offs in der Übersicht

Spiel 1

TTF Liebherr Ochsenhausen – 1. FC Saarbrücken TT 3:0
Hugo Calderano – Yuto Muramatsu 3:0 (11:8, 11:4, 11:8)
Shunsuke Togami – Darko Jorgic 3:1 (8:11, 11:6, 11:7, 11:9)
Simon Gauzy – Patrick Franziska 3:1 (7:11, 11:6, 11:9, 11:9)

TSV Bad Königshofen – Borussia Düsseldorf 1:3
Jin Ueda – Anton Källberg 1:3 (11:8, 3:11, 13:15, 7:11)
Bastian Steger – Dang Qiu 0:3 (4:11, 6:11, 9:11)
Filip Zeljko – Timo Boll 3:0 (11:5, 11:9, 11:7)
Jin Ueda – Dang Qiu 0:3 (6:11, 6:11, 9:11)

Spiel 2

Borussia Düsseldorf - TSV Bad Königshofen 3:2
Dang Qiu - Bastian Steger 3:0 (11:8, 11:8, 11:3)
Anton Källberg - Jin Ueda 1:3 (11:9, 3:11, 10:12, 7:11)
Timo Boll - Filip Zeljko 3:2 (11:6, 12:10, 8:11, 8:11, 11:5)
Dang Qiu - Jin Ueda 1:3 (11:7, 10:12, 11:13, 8:11)
Källberg/Boll - Allegro/Steger 3:0 (12:10, 12:10, 11:9)

1. FC Saarbrücken-TT - TTF Liebherr Ochsenhausen 0:3
Darko Jorgic - Shunsuke Togami 2:3 (11:6, 14:12, 6:11, 13:15, 9:11)
Patrick Franziska - Hugo Calderano 1:3 (11:3, 3:11, 8:11, 5.11)
Eduard Ionescu - Simon Gauzy 0:3 (8:11, 4:11, 5:11)

(TTBL)

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