Bundesliga

SV Böblingen zieht sich aus Bundesliga zurück

Qianhong Gotsch ist seit vielen Jahren die Anführerin der SV Böblingen (©Roscher)

07.03.2024 - Die SV Böblingen wird ab der kommenden Saison nicht mehr in der Damen-Bundesliga zu sehen sein. Das verkündete der Verein, der bereits seit 18 Jahren durchgängig Teil der besten deutschen Spielklasse ist, am Mittwoch in einer Pressemitteilung. Nach dem Tod des Böblinger Ehren-Abteilungsleiters Frank Tartsch fehlten dem Verein die nötigen personellen Kapazitäten, um dieses Kapitel fortzuführen.

Mit der SV Böblingen zieht sich zur kommenden Saison eine Konstante des deutschen Damen-Tischtennis aus dem Spitzenbereich des Sports zurück. „Die SV Böblingen wird ihr Engagement in den Tischtennis-Bundesligen der Frauen nicht fortsetzen und unabhängig davon, ob der sportliche Klassenerhalt geschafft wird, für die neue Saison 2024/2025 nicht melden“, heißt es in einer am Mittwoch verschickten Pressemitteilung des Vereins, die damit konkretisiert, dass es auch im Unterhaus aktuell keine Zukunft für Böblingen gibt. Als Grund werden personelle Lücken genannt, die der Tod des Ehren-Abteilungsleiters Frank Tartsch, der nach schwerer Krankheit Mitte Februar verstarb, mit sich bringt. „Ohne den kürzlich verstorbenen Frank Tartsch, der mit großem Einsatz 35 Jahre lang hochklassiges Frauen-Tischtennis in Böblingen vorangebracht, gelebt und organisiert hat, fehlen uns die personellen Kapazitäten, um dieses Thema erfolgreich fortzuführen“, erklärte der Verein, der die Entscheidung gemeinsam mit dem Team und der Abteilungsleitung getroffen hat.

1991 führte Tartsch die Böblinger Mannschaft erstmals in die Frauen-Bundesliga, wo sie mit Unterbrechungen bis heute spielt und unter anderem Spielerinnen wie Nicole Struse, Yanhua Xu und Qianhong Gotsch beheimatete. Letztere ist auch heute noch Spitzenspielerin des Vereins und bildet mit Nachwuchs-Ass Annett Kaufmann ein spannendes Generationen-Duo an der Böblinger Spitze. Sportlich lief es für die Mannschaft in dieser Saison jedoch nicht rund. Nach dem vierten Platz in der vorangegangenen Saison droht Böblingen diesmal, die Playoffs zu verpassen und abzusteigen. Mit 7:17 Punkten rangiert man auf dem letzten Tabellenplatz. So könnte es gut sein, dass der Mannschaft um Gotsch nur noch zwei Saisonspiele gegen Bingen/Münster-Sarmsheim (zu Hause, am 24. März) und gegen Langstadt (auswärts, am 7. April) bleiben. 

Wie es für die Spielerinnen weitergeht, ist teils noch unbekannt. Ob für Vereinsurgestein Gotsch, die die komplette Bundesligageschichte des Clubs geprägt hat und in der vergangenen Saison noch die viertbeste Bilanz der Liga aufwies, mit ihren 55 Jahren nun der Zeitpunkt für den Tischtennis-Ruhestand gekommen ist, ist dabei ebenso interessant wie die Zukunft von Annett Kaufmann, der aktuell besten Nachwuchsspielerin Deutschlands. Für ihre Schwester Alexandra geht es bei Drittligist SU Neckarsulm weiter.

(JS)

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