TTBL

Dopingsperre: Jha-Zukunft in Ochsenhausen offen

Ob Kanak Jha noch mal in Ochsenhausen aufschlagen wird, steht noch in den Sternen. (©WTT)

14.04.2023 - Ende 2022 wurde bekannt, dass Kanak Jha nach seiner dritten verpassten Dopingprobe durch die US-Anti-Doping-Agentur USADA auf unbestimmte Zeit gesperrt worden war. Die schlimmsten Befürchtungen eines zweijährigen Spielverbots erfüllten sich zwar nicht, der US-Amerikaner wird bis zum 30. November allerdings in allen Wettbewerben zuschauen müssen. Das entschied ein unabhängiger Schiedsrichter der American Arbitration Association nach zwei Anhörungsterminen mit Jha und der USADA.

Im Final Four Anfang Januar war Kanak Jha bereits außen vor. Seit Kurzem steht fest, dass der Spitzenspieler der TTF Liebherr Ochsenhausen auch die im Mai beginnenden Play-offs in der TTBL verpassen wird. Der Grund: Der 22-Jährige hatte es versäumt, nach einem Umzug innerhalb von Ochsenhausen seine neue Adresse anzugeben und infolgedessen seinen dritten Dopingtest innerhalb von zwölf Monaten verpasst. Das Vergehen zog nun eine zwölfmonatige Sperre nach sich, wodurch dem besten Tischtennisspieler der Vereinigten Staaten im Mai auch die Teilnahme bei der Individual-WM in Durban verwehrt bleibt.

Darüber hinaus wurden Jha die Wettkampfergebnisse (Medaillen, Ranking-Punkte und Preisgelder) vom 4. September 2022, dem Datum seines dritten Meldepflichtverstoßes, bis zum 1. Dezember 2022, dem Datum seiner vorläufigen Suspendierung, aberkannt. So fiel der ehemalige Grenzauer in der Weltrangliste von Platz 19 auf 38 zurück. Durch die internationale Turnier-Zwangspause und viele Monate ohne Spielpraxis geraten für den Bundesliga-Akteur auch die Vorbereitungen auf die Olympischen Spiele 2024 in Paris mächtig ins Stocken. Eine schriftliche Interview-Anfrage der myTischtennis.de-Redaktion lehnte Jha ab.

Seinen Verein, die TTF Liebherr Ochsenhausen, trifft die Sperre hart. Der deutsche Meister von 2019 qualifizierte sich als Tabellendritter für die Play-offs. Der Halbfinalgegner (Düsseldorf oder Saarbrücken) steht einen Spieltag vor Ende der Hauptrunde (30. April) noch nicht fest. Das Finale steigt am 9. Juli im Castello in Düsseldorf. Die Chancen auf den Titel stehen ohne den US-Amerikaner, der seit 2020 für die Oberschwaben aufschlägt, wesentlich schlechter. Die Tischtennisfreunde hofften noch auf einen Wiedereinstieg im März, wirklich überraschend kam die Strafe für die Verantwortlichen aber auch nicht.

Zeitnahes Gespräch zwischen beiden Seiten angekündigt

„Es ist natürlich unglücklich und ärgerlich, aber auch keine neue Situation, da er ja schon seit Dezember fehlt. Wir haben uns schon ein Stück weit darauf eingestellt und können es nicht ändern“, sagt Manuel Pfender. Der TTF-Teamleiter ist trotz der Schwächung davon überzeugt, im Kampf um die Meisterschaft mit Shunsuke Togami, Simon Gauzy, Can Akkuzu, Alvaro Robles und Samuel Kulczycki noch ein Wörtchen mitreden zu können. „Wir sind stolz auf den Rest der Mannschaft, dass sie ohne Kanak die Play-offs erreicht hat. Sie haben es verdient zu spielen. Wir werden den Schalter schnell umlegen und noch mal voll angreifen."

Jha selbst musste die Entscheidung auch zunächst verdauen und kehrte erst vor einigen Tagen aus seiner Heimat nach Ochsenhauen zurück. Die spannende Frage nach der Zukunft des US-Amerikaners in Deutschland konnte Pfender noch nicht beantworten. „Wir sind nach der Osterpause langsam an den Schreibtisch zurückgekehrt. Das ist alles noch sehr frisch. Wir hatten daher noch keine Möglichkeit uns in Ruhe zusammenzusetzen, wie er sich alles vorstellt. Das werden wir in den nächsten Tagen tun.“ 

Präsident Kristijan Pejinovic ergänzte jüngst im Gespräch mit der TTBL: „Man wird sehen, wie man weiter plant, wie er weiter plant. Wir haben uns natürlich weitere Optionen ausdenken müssen, da man bis vor kurzem auch nicht sicher sein konnte, was passieren würde.“ Es bleibt also abzuwarten, ob Kanak Jha überhaupt noch mal für Ochsenhausen aufschlagen wird.

(FKT)

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