17.12.2022 - Der 1. FSV Mainz 05 schöpft neue Hoffnung im Kampf um den Klassenerhalt in der Tischtennis Bundesliga (TTBL). Am Samstag gelang dem Schlusslicht ein 3:1-Erfolg beim TSV Bad Königshofen dank starker Comebacks von Yuto Muramatsu und Luka Mladenovic. Dem TTC RhönSprudel Fulda-Maberzell gelang derweil bereits am Freitag ein kleiner Befreiungsschlag im Tabellenkeller, während der 1. FC Saarbrücken TT seine Play-Off Ambitionen bekräftigte.
In den vergangenen Monaten hatte sich der TSV Bad Königshofen als Spezialist für spektakuläre Comebacks in der Tischtennis Bundesliga (TTBL) gezeigt. Am Samstagnachmittag drehte der 1. FSV Mainz 05 den Spieß nun aber um, gewann nach teils deutlichen Rückständen mit 3:1 und feierte den zweiten Saisonsieg und zugleich den zweiten TTBL-Sieg der Vereinsgeschichte. Damit schöpfte der Aufsteiger neue Hoffnung im Abstiegskampf: Mit nun 4:16 Punkten liegt Mainz nach Pluspunkten gleichauf mit dem TTC Zugbrücke Grenzau und dem TTC Schwalbe Bergneustadt (je 4:14) und könnte beide Teams im weiteren Verlauf des 10. Spieltags sogar noch überholen. Bergneustadt empfängt am Sonntag, 18. Dezember, den SV Werder Bremen (ab 13 Uhr), für Grenzau geht es gegen Borussia Düsseldorf (ab 17 Uhr). Bad Königshofen steht mit 10:10 Punkten derzeit auf Rang sieben.
Erster Baustein des Mainzer Erfolgs war die Aufholjagd von Yuto Muramatsu im zweiten Einzel. Gegen Kilian Ort lag der 26-jährige Japaner rasch mit 0:2 Sätzen hinten, in den dritten Satz startete Muramatsu dann aber mit 6:0 Punkten und riss das Match anschließend an sich. Zwar wehrte Ort im fünften Satz die ersten drei Matchbälle seines Kontrahenten ab, schließlich aber sicherte sich Muramatsu ein 12:10 und damit den 3:2-Sieg. Im ersten Match hatte zuvor Bastian Steger ein 3:0 gegen Andrei Putuntica geholt, so dass es mit einem 1:1 in die Pause ging. Nach dieser Aufholjagd legte Luka Mladenovic ein weiteres starkes Comeback für die Gäste hin – der zweite Baustein des Mainzer Erfolgs. Auch der 23-Jährige lag gegen Yukiya Uda eingangs mit 0:2 Sätzen zurück, feierte schließlich aber einen 3:2-Erfolg zur 2:1-Führung der Gäste. Die Entscheidung fiel im Anschluss im Spitzeneinzel. Hier wehrte Muramatsu im zweiten Satz die Aufholjagd von Steger ab, sorgte damit für den dritten Baustein, und machte schließlich mit einem 3:0 alles klar. „Yutos Sieg in der Höhe war schon etwas überraschend, Bastian ist schließlich ein erfahrener Bundesliga-Spieler“, sagte Mainz-Sportchef Tomasz Kasica und blickte anschließend auf die nächste Begegnung: „Jetzt haben wir die nächsten Punkte in der Bundesliga und wollen in Fulda gleich nachlegen.“
Fulda klettert aus der Abstiegszone
Magere zwei Zähler aus neun Pflichtspielen konnte der TTC RhönSprudel Fulda-Maberzell zum Beginn des zehnten Spieltags der Tischtennis Bundesliga (TTBL) auf seinem Punktekonto verbuchen. In der vergangenen Saison noch als Tabellenvierter in die Play-Offs gestartet, sollte gegen das Trio vom ASV Grünwettersbach, das sich bereits zehn Punkte erspielen konnten, nun die Wende eingeleitet werden. Im Eröffnungseinzel des Abends standen sich die beiden Nationalspieler Ricardo Walther und Fan Bo Meng gegenüber. Es war das zweite Aufeinandertreffen der beiden Akteure und auch dieses Mal wurde Walther seiner Favoritenrolle gerecht und gewann klar mit 3:0 Sätze. Im Anschluss daran hatte Alexandre Cassin nur wenig Mühe, sich gegen Ryota Shimmyo durchzusetzen. Der 18-jährige Japaner schlägt normalerweise in der Regionalliga für den ASV auf und war als Ersatz für Wang Xi und Tiago Apolonia ins Team gerückt.
Das wohl spannendste und längste Spiel des Abends lieferten sich Deni Kozul und Quadri Aruna. Nach fast 55 Minuten konnte Aruna den TTC mit 2:1 in Führung bringen. Ricardo Walther ließ sich von dem Ergebnis aber nicht entmutigen und lieferte gegen Alexandre Cassin eine Topleistung ab. Cassin, der in der Vorsaison mit einer Bilanz von 20:5 noch zu den besten Spielern der Tischtennis Bundesliga zählte, konnte bisher noch nicht an seine Leistungen anknüpfen und kommt nun auf eine Bilanz von 3:7.
Im Abschlussdoppel profitierte der TTC wieder vom Ausfall der Grünwettersbacher Akteure, so dass dem eingespielten Doppel Meng/Aruna die Paarung Kozul/Shimmyo gegenüberstand. Lediglich der erste Satz konnte mit 9:11 aus Sicht der Gastgeber knapp gestaltet werden. Am Ende hieß es 3:0 für die Gäste aus Fulda, die den dritten Sieg der Saison und einen kleinen Befreiungsschlag aus der Abstiegszone feiern konnten. Fan Bo Meng schilderte seine Eindrücke direkt nach dem Sieg: „Wir haben es echt vermisst, zu gewinnen. Wir haben letztes Jahr eine super Saison gehabt mit vielen Siegen und die letzten Niederlagen waren sehr schwierig für uns. Vielleicht war das jetzt die Wende. Wir wissen es nicht, aber wir hoffen es.“ Auf der Seite von Grünwettersbach fand Ricardo Walter folgende Worte: „Es ist natürlich schade, dass wir verloren haben. Wir haben uns nicht allzu große Hoffnungen gemacht, weil wir wussten, dass zwei Spieler ausfallen (Anmerkung der Redaktion: Wang Xi und Tiago Apolonia) und wir ersatzgeschwächt sind. Unser Matchplan wäre aber fast aufgegangen.“
Saarbrücken untermauert Play-Off Ambitionen
Das Spitzenspiel des 10. Spieltags bestritten der 1. FC Saarbrücken TT gegen die TTF Liebherr Ochsenhausen. Beide Teams hatten bereits vor der Saison das Erreichen der Play-Offs als Ziel ausgerufen und wollten diesem Ziel mit einem Sieg ein Stück näherkommen. Da die TTF ohne Spitzenspieler Simon Gauzy angereist waren, der zwei Tage zuvor noch den zweiten Platz beim WTT Feeder in Fort Lauderdale erreichte, sollten es Samuel Kulczycki, Shunsuke Togami und Can Akkazu richten. Der 1. FC hingegen schickte mit Darko Jorgic, Takuya Jin und Patrick Franziska die Bestbesetzung in die Box.
Bereits im ersten Spiel zwischen Darko Jorgic und Samuel Kulczycki zeigte der Vize-Europameister von 2022 eindrucksvoll, warum er aktuell mit einer Bilanz von 7:1 zu den besten Spielern der Liga zählt. Mit einem 3:1-Erfolg über den jungen Polen brachte er den 1. FC Saarbrücken TT mit 1:0 in Führung. Im Duell der beiden Japaner stellte Shunsuke Togami gegen Takuya Jin den Ausgleich für die TTF her, ehe Patrick Franziska den 1. FC gegen Can Akkazu wieder in Führung brachte. Den Siegpunkt zum 3:1-Endergebnis setzte Darko Jorgic schlussendlich gegen Shunsuke Togami mit 3:1. Jorgic setzt somit erneut ein Ausrufezeichen und erhöht seine Bilanz auf neun Siege und eine Niederlage.
Der 10. Spieltag im Überblick
ASV Grünwettersbach – TTC RhönSprudel Fulda-Maberzell 2:3
Ricardo Walther – Fan Bo Meng 3:0 (11:7, 11:8, 11:5)
Ryota Shimmyo – Alexandre Cassin 0:3 (4:11, 2:11, 3:11)
Deni Kozul – Quadri Aruna 2:3 (12:10, 8:11, 7:11, 11:8, 7:11)
Ricardo Walther – Alexandre Cassin 3:1 (5:11, 11:8, 12:10, 11:8)
Ryota Shimmyo/Deni Kozul – Quadri Aruna/Fan Bo Meng 0:3 (9:11, 4:11, 7:11)
1. FC Saarbrücken TT – TTF Liebherr Ochsenhausen 3:1
Darko Jorgic – Samuel Kulczycki 3:1 (11:3, 7:11, 11:8, 11:8)
Takuya Jin – Shunsuke Togami 1:3 (9:11, 11:8, 8:11, 12:14)
Patrick Franziska – Can Akkazu 3:1 (9:11, 11:8, 11:6, 11:7)
Darko Jorgic – Shunsuke Togami 3:1 (11:6, 11:9, 3:11, 11:9)
TSV Bad Königshofen – 1. FSV Mainz 05 1:3
Bastian Steger – Andrei Putuntica 3:0 (11:7, 11:8, 11:2)
Kilian Ort – Yuto Muramatsu 2:3 (11:6, 11:8, 8:11, 8:11, 10:12)
Yukiya Uda – Luka Mladenovic 2:3 (11:7, 11:6, 4:11, 7:11, 6:11)
Bastian Steger – Yuto Muramatsu 0:3 (6:11, 10:12, 3:11)
Kommende Spiele des 10. Spieltags:
TTC Schwalbe Bergneustadt – SV Werder Bremen, Sonntag 13 Uhr
TTC Zugbrücke Grenzau – Borussia Düsseldorf, Sonntag 17 Uhr
TTC Neu-Ulm – Post SV Mühlhausen, Montag 19 Uhr
(TTBL/JS)
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