17.04.2022 - Am gestrigen Ostersamstag haben in der Damen-Bundesliga die Halbfinal-Hinspiele der Play-offs stattgefunden. Während der ttc berlin eastside Außenseiter ESV Weil mit 6:2 in Schach hielt, setzte sich der TSV 1909 Langstadt knapp mit 6:4 gegen den SV DJK Kolbermoor durch. Entschieden ist damit noch nichts, denn schon am Ostermontag haben die unterlegenen Mannschaften die Möglichkeit, mit einem Sieg ein Entscheidungsspiel zu erzwingen.
Ein erwartet heißer Tanz wurde es in Kolbermoor: Bis zum letzten Einzel war es ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen dem deutschen Pokalsieger (Kolbermoor) und dem Zweiten der regulären Bundesliga-Saison (Langstadt) gewesen. Das Duo Tanja Krämer/Franziska Schreiner hatte die Gäste mit einem 3:0-Erfolg gegen Svetlana Ganina und Naomi Pranjkovic in Führung gebracht. Diese wurde von Kolbermoors Kristin Lang und Yuan Wan gegen Petrissa Solja/Chantal Mantz ausgeglichen. Lang war in der Folge auch im Einzel gegen Mantz erfolgreich (3:2), Wan hingegen musste Solja zu einem 3:1-Sieg gratulieren. Keinen Satz ließ sich Ganina von Schreiner abknüpfen, wohingegen Pranjkovic der erfahrenen Krämer mit 1:3 unterlag. Im oberen Paarkreuz feierte Solja an diesem Tag auch ihren zweiten Erfolg, indem sie Lang mit 3:1 schlug. Für den Ausgleich sorgte wiederum Wan durch ein 3:1 gegen Mantz. Nun kam es auf die letzten beiden Einzel an, die beide erst im fünften Satz entschieden wurden. Ganina holte gegen Krämer einen 0:2-Rückstand auf, stand im letzten Durchgang allerdings wieder auf verlorenem Posten. Die 17-jährige Pranjkovic legte gegen Schreiner los wie die Feuerwehr und sicherte sich die ersten beiden Sätze, musste der 20-Jährigen am Ende aber doch zum Sieg gratulieren.
„Eigentlich ist es bis zum 4:4 heute für uns ganz gut gelaufen“, stellte Kolbermoors Trainer und Abteilungsleiter Michael Fuchs im Gespräch mit dem DTTB fest. „Wir haben wie erhofft ein Doppel gewonnen, haben vorne zwei Punkte gegen 'Chanti' gemacht und Svetlana hat klar ihr Spiel gegen 'Franzi' Schreiner gewonnen. Und dann haben wir eben am Schluss zwei knappe Fünf-Satz-Spiele, die wir nicht gewinnen. So entscheidet sich dann halt die Partie. Zwischen einem 6:4 und einem 4:6 war alles drin. Ich hatte fast schon die Befürchtung gehabt, dass wir nur noch Unentschieden können, was ich mir am Schluss dann fast schon wieder erhofft hätte.“ Verloren scheint aus Sicht von Fuchs allerdings noch nichts: „Heute war alles drin, leider haben wir etwas unglücklich verloren. Es ist noch alles offen. Wir hoffen jetzt natürlich auf den Montag, dass wir ähnlich gut spielen und dann vielleicht auch die knappen und entscheidenden Spiele gewinnen können.“ Manfred Kämmerer, Langstadts Sportlicher Leiter, fand: „Ein klasse Spiel mit gutem Ausgang für uns. Kolbermoor war sehr stark, doch unsere Mädels haben super dagegen gehalten und letztlich verdient gewonnen. Jetzt wollen wir mit den eigenen Fans im Rücken den Finaleinzug klar machen.“
Weil hält gut dagegen
Teuer verkaufen konnte sich am Samstag der ESV Weil gegen den Titelverteidiger ttc berlin eastside. Shan Xiaona trat bei den Hauptstädterinnen aus taktischen Gründen nur im Doppel an. Sie sorgte an der Seite ihrer Nationalmannschaftskollegin Nina Mittelham für den ersten Punkt mit einem 3:2-Sieg gegen Izabela Lupulesku/Vivien Scholz. Auch das zweite Doppel ging an Berlin: Britt Eerland/Sabina Surjan bezwangen Polina Trifonova/Ievgeniia Sozoniuk nach vier Sätzen. Danach kämpfte sich Weil aber ins Spiel zurück. Trifonova drehte gegen Eerland einen 1:2-Rückstand, während Lupulesku an Position zwei Mittelham glatt in drei Sätzen schlug. Erst danach setzten die Berlinerinnen zu einem Lauf an: Surjan gegen Sozoniuk (3:1), die an Position drei aufgebotene Ding Yaping gegen Hana Arapovic (3:0), Mittelham gegen Trifonova (3:0) und Eerland gegen Lupulesku (3:1) machten den 6:2-Endstand perfekt.
Weils Abteilungsleiterin Doris Spiess äußerte hinterher gegenüber dem DTTB: „Es war ein spannendes Spiel, bei dem sich der Favorit durchgesetzt hat. Wir haben zwar dagegen gehalten, aber es hat nur zu zwei Punkten gereicht. Bereits im Doppel haben Izabela Lupulesku und Vivien Scholz das Berliner Doppel Shan/Mittelham gefordert und in den Entscheidungssatz gezwungen. Und dass vorne zwei Punkte kommen, damit hatten wir nicht unbedingt gerechnet. Alles in allem hat Berlin verdient gewonnen, aber wir haben uns gut verkauft. Berlins Trainerin Irina Palina mahnte: „Im Rückspiel müssen wir mit voller Konzentration zur Sache gehen. Die Weiler Spielerinnen sind stärker, als es das heutige Ergebnis glauben macht. Wir dürfen uns keine Nachlässigkeit leisten“
Die beiden Rückspiele steigen am Ostermontag, um 13 Uhr empfängt Berlin Weil, um 14 Uhr Langstadt Kolbermoor.
Play-off-Halbfinale - Hinspiele:
SV DJK Kolbermoor - TSV 1909 Langstadt 4:6
Svetlana Ganina/Naomi Pranjkovic - Tanja Krämer/Franziska Schreiner 0:3 (-5,-11,-9)
Kristin Lang/Yuan Wan - Petrissa Solja/Chantal Mantz 3:2 (5,8,-8,-11,11)
Kristin Lang - Chantal Mantz 3:2 (10,-8,9,-10,10)
Yuan Wan - Petrissa Solja 1:3 (-8,5,-5,-6)
Svetlana Ganina - Franziska Schreiner 3:0 (8,4,4)
Naomi Pranjkovic - Tanja Krämer 1:3 (-10,8,-9,-4)
Kristin Lang - Petrissa Solja 1:3 (-5,7,-9,-6)
Yuan Wan - Chantal Mantz 3:1 (-6,5,8,9)
Svetlana Ganina - Tanja Krämer 2:3 (-8,-9,7,8,-3)
Naomi Pranjkovic - Franziska Schreiner 2:3 (9,5,-7,-9,-7)
ESV Weil - ttc berlin eastside 2:6
Izabela Lupulesku/Vivien Scholz - Shan Xiaona/Nina Mittelham 2:3 (-5,6,9,-7,-3)
Polina Trifonova/Ievgeniia Sozoniuk - Britt Eerland/Sabina Surjan 1:3 (-7,-5,6,-7)
Polina Trifonova - Britt Eerland 3:2 (11,-3,-4,10,7)
Izabela Lupulesku - Nina Mittelham 3:0 (6,8,9)
Ievgeniia Sozoniuk - Sabina Surjan 1:3 (-8,-7,7,-8)
Hana Arapovic - Ding Yaping 0:3 (-8,-9,-8)
Polina Trifonova - Nina Mittelham 0:3 (-6,-6,-6)
Izabela Lupulesku - Britt Eerland 1:3 (-8,-11,10,-8)
Play-off-Halbfinale - Rückspiele:
ttc berlin eastside - ESV Weil, Montag 13 Uhr
TSV 1909 Langstadt - SV DJK Kolbermoor, Montag 14 Uhr
(DK/DTTB)
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