22.08.2021 - In dramatischen Partien haben sich die TTF Liebherr Ochsenhausen, der TTC Zugbrücke Grenzau und 1. FC Saarbrücken behauptet und sich jeweils den Auftaktsieg in der Tischtennis Bundesliga (TTBL) geholt. Ochsenhausen gewann am Sonntag mit 3:2 beim TSV Bad Königshofen, mit demselben Ergebnis rang Grenzau den SV Werder Bremen nieder. Am Montagabend erkämpfte sich Saarbrücken einen 3:2-Sieg gegen Fulda-Maberzell.
In Spiel eins nach Hugo Calderano hat es für die TTF Liebherr Ochsenhausen den erhofften Auftaktsieg zum Saisonstart der Tischtennis Bundesliga (TTBL) gegeben. Dabei hatte es allerdings eines Kraftakts bedurft, ehe der 3:2-Erfolg beim TSV Bad Königshofen perfekt war. „Es war ein großer Kampf. Wir haben alles gegeben – und ich bin sehr glücklich, dass es am Ende mit dem Sieg im Doppel geklappt hat“, sagte Ochsenhausens Simon Gauzy und benannte den Spieler des Tages: „Samuel hat unglaublich gespielt.“ Der Angesprochene nämlich, Samuel Kulczycki, hatte erneut sein großes Talent unter Beweis gestellt und wurde mit Siegen in Einzel und Doppel zum Matchwinner. Sowohl im Auftakteinzel beim 3:1 gegen Bastian Steger als auch knapp drei Stunden später im Doppel mit Gauzy beim 3:2 gegen Kilian Ort/Filip Zeljko spielte der 19-Jährige groß auf.
Dabei hätte Ochsenhausen den Gang über die volle Distanz beinahe vermieden: Nach Kulczyckis Coup gegen Steger legte Kanak Jha mit 3:1gegen Zeljko zur 2:0-Pausenführung Ochsenhausens nach, und im dritten Einzel trat Gauzy an. Der Franzose aber sah sich einem furios aufspielenden Ort gegenüber: Mit 3:2 bezwang der 25-Jährige, der am Freitag Einzel-Silber und Doppel-Gold beim WTT Contender in Budapest geholt hatte, den Franzosen. Statt 3:0 für Ochsenhausen stand es plötzlich 2:1. Und im Spitzeneinzel legte dann Steger nach, der Jha mit 3:1 schlug. Vergoldet wurde diese Aufholjagd aber nicht, das Doppel ging bekanntlich an Ochsenhausen. „Glückwunsch an Ochsenhausen, der Sieg geht letztlich in Ordnung. Trotzdem tut eine 2:3-Niederlage brutal weh“, stellte Ort fest. „Schön ist, dass die Zuschauer zurück sind. Sie haben uns nach vorne gepeitscht – und ich hoffe, dass im Laufe der Saison noch mehr Fans erlaubt sein werden.“
Rückkehrer Baum glänzt: Grenzau schlägt Bremen
Nicht minder spannend verlief die Partie zwischen dem TTC Zugbrücke Grenzau und dem SV Werder Bremen, in der sich die Westerwälder dank des bestens aufgelegten Rückkehrers Patrick Baum mit 3:2 behaupteten. „So einen Start hatten wir uns gewünscht. Wir wussten, dass es ganz schwer wird gegen Bremen. Aber wir haben sehr gut gekämpft, und die Unterstützung der Zuschauer hat uns geholfen“, sagte Slobodan Grujic nach seinem gelungenen Debüt als Grenzau-Trainer. „Jetzt schauen wir nach vorne und auf das Spiel am Mittwoch gegen Bad Homburg.“
In den Einzeln war Baum der Erfolgsfaktor des TTC: Der 34-Jährige, der zuletzt drei Jahre für die AS Pontoise-Cergy TT gespielt und mit den Franzosen in der vergangenen Saison den Europe Cup geholt hatte, gewann sowohl das Auftakteinzel gegen Szöcs mit 3:1 als auch das Spitzeneinzel gegen Mattias Falck mit 3:1. Da sich für Bremen Marcelo Aguirre mit 3:1 gegen Cristian Pletea und Falck mit 3:1 gegen Wu Jiaji bei dessen TTBL-Debüt behaupteten, ging es ins Doppel. Hier war zunächst Bremen auf Kurs: Wu/Pletea spielten zwar hochmotiviert, aber auch sehr fehleranfällig, wodurch sie rasch mit 0:2 Sätzen gegen Szöcs/Aguirre hinten lagen. Doch mit fortschreitender Spielzeit fingen sich Wu/Pletea und ließen sich auch von einem Bremer Comeback im vierten Satz nicht mehr stoppen. Schließlich gewannen sie mit 3:2, wodurch der Grenzauer Auftaktsieg und der erste Schritt zum erhofften Klassenerhalt perfekt waren. „Die Niederlage ist natürlich hart für uns“, resümierte Bremens Vizeweltmeister Falck anschließend. „Leider hat es nicht gereicht, aber wir gratulieren Grenzau und richten den Blick jetzt nach vorne.“
Patrick Franziska führt Saarbrücken zum Sieg
Mit dem Selbstvertrauen eines olympischen Silbermedaillen-Gewinners hat Patrick Franziska den 1. FC Saarbrücken TT zum Auftaktsieg geführt. Insbesondere dank der zwei Einzelsiege des 29-Jährigen setzte sich der amtierende Vizemeister am Montagabend mit 3:2 gegen den TTC RhönSprudel Fulda-Maberzell durch. „Wir sind natürlich sehr, sehr happy, mit einem Sieg in die Saison gestartet zu sein“, sagte Franziska anschließend. „Fulda hat sich mit Alexandre Cassin sehr gut verstärkt, daher sind wir mega froh, das Spiel gewonnen zu haben. Jetzt können wir mit einem sehr guten Gefühl nach Ochsenhausen fahren.“ Zu diesem Umstand hatte Franziska zuvor einen Gutteil beigetragen. Der 29-Jährige spielte zum TTBL-Start groß auf und schlug mit Ruwen Filus und Quadri Aruna zwei Spitzenspieler der Liga ohne Satzverlust. Im Auftakteinzel gegen Filus riss Franziska das Match gegen Ende des ersten Satzes an sich und beeindruckte mit ebenso druckvollem wie sicherem Spiel. Am Ende stand ein ungefährdeter 3:0-Erfolg. Den Schwung aus diesem Match nahm Franziska mit in seinen zweiten Auftritt gegen Aruna, in dem er die Comeback-Versuche des Weltranglisten-21. wieder und wieder ausbremste und schließlich 3:0 gewann.
Zwischen den beiden Auftritten Franziskas gingen die Siege allerdings an die Gäste aus Fulda. Zunächst durch Aruna: Die ersten zwei Sätze gegen Tomas Polansky dominierte der Nigerianer problemlos, erst anschließend war es eine offene Partie. Im vierten Satz meldete sich Aruna nach 2:6-Rückstand zurück und gewann wenig später mit 3:1. Auf Position drei lieferte anschließend Alexandre Cassin ein bärenstarkes TTBL-Debüt ab. Der Fuldaer Neuzugang aus Frankreich ging hochmotiviert zur Sache und setzte Darko Jorgic unter Dauerdruck. Der Lohn war ein 3:2. So ging es ins Doppel, und hier schlugen Polansky/Jorgic zurück: Gegen Cassin und Fan Bo Meng sicherten sie dem FCS durch ihren 3:1-Erfolg den Auftaktsieg.
Der 1. Spieltag in der Übersicht
Borussia Düsseldorf – Post SV Mühlhausen 3:1
Timo Boll – Irvin Bertrand 3:2 (11:4, 9:11, 6:11, 11:3, 11:9)
Anton Källberg – Steffen Mengel 3:0 (12:10, 11:6, 11:7)
Kristian Karlsson – Ovidiu Ionescu 1:3 (11:6, 8:11, 7:11, 10:12)
Timo Boll – Steffen Mengel 3:0 (11:3, 17:15, 11:8)
TTC Neu-Ulm – TTC Schwalbe Bergneustadt 3:1
Tiago Apolonia – Elias Ranefur 3:1 (11:5, 10:12, 11:6, 11:8)
Kay Stumper – Alvaro Robles 3:2 (8:11, 11:7, 12:14, 11:9, 12:10)
Ioannis Sgouropoulos – Benedikt Duda 0:3 (8:11, 12:14, 9:11)
Tiago Apolonia – Alvaro Robles 3:1 (11:5, 9:11, 11:6, 11:8)
ASV Grünwettersbach – TTC OE Bad Homburg 3:2
Wang Xi – Rares Sipos 1:3 (11:4, 5:11, 5:11, 11:13)
Deni Kozul – Lubomir Jancarik 3:1 (11:8, 11:9, 11:13, 11:7)
Ricardo Walther – Benno Oehme 3:1 (8:11, 11:6, 11:7, 11:9)
Wang Xi – Lubomir Jancarik 0:3 (8:11, 9:11, 7:11)
Ricardo Walther/Tobias Rasmussen – Rares Sipos/Cedric Meissner 3:2 (11:5, 11:7, 4:11, 6:11, 11:9)
TSV Bad Königshofen – TTF Liebherr Ochsenhausen 2:3
Bastian Steger – Samuel Kulczycki 1:3 (6:11, 11:4, 9:11, 5:11)
Filip Zeljko – Kanak Jha 1:3 (5:11, 8:11, 12:10, 6:11)
Kilian Ort – Simon Gauzy 3:2 (9:11, 11:8, 11:4, 4:11, 12:10)
Bastian Steger – Kanak Jha 3:1 (11:9, 11:8, 5:11, 12:10)
Kilian Ort/Filip Zeljko – Simon Gauzy/Samuel Kulczycki 2:3 (11:7, 6:11, 11:7, 8:11, 3:11)
TTC Zugbrücke Grenzau – SV Werder Bremen 3:2
Patrick Baum – Hunor Szöcs 3:1 (6:11, 11:7, 11:9, 11:3)
Wu Jiaji – Mattias Falck 1:3 (11:4, 9:11, 5:11, 3:11)
Cristian Pletea – Marcelo Aguirre 1:3 (7:11, 16:14, 8:11, 9:11)
Patrick Baum – Mattias Falck 3:1 (8:11, 11:8, 11:6, 13:11)
Wu Jiaji/Cristian Pletea – Marcelo Aguirre/Hunor Szöcs 3:2 (9:11, 2:11, 11:8, 12:10, 11:6)
1. FC Saarbrücken TT – TTC RhönSprudel Fulda-Maberzell 3:2
Patrick Franziska – Ruwen Filus 3:0 (14:12, 11:6, 11:5)
Tomas Polansky – Quadri Aruna 1:3 (6:11, 7:11, 11:8, 10:12)
Darko Jorgic – Alexandre Cassin 2:3 (7:11, 8:11, 11:5, 11:9, 6:11)
Patrick Franziska – Quadri Aruna 3:0 (13:11, 11:5, 11:8)
Darko Jorgic/Tomas Polansky – Alexandre Cassin/Fan Bo Meng 3:1 (7:11, 11:4, 11:3, 11:6)
(TTBL)
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