20.08.2021 - Dank einer kämpferischen Leistung ist der ASV Grünwettersbach mit einem Sieg in die neue Saison der Tischtennis Bundesliga (TTBL) gestartet. Am Samstagabend setzten sich die Badener mit 3:2 gegen den TTC OE Bad Homburg durch. Dank Tiago Apolonia und Kay Stumper begann auch der TTC Neu-Ulm gegen den TTC Schwalbe Bergneustadt seine Saison mit einem 3:1-Triumph. Borussia Düsseldorf durfte bereits am Freitag über einen Sieg gegen Mühlhausen jubeln.
Erst mit erhobenen Armen, dann mit einer noch etwas schüchternen Beckerfaust feierte Kay Stumper seinen Überraschungserfolg. Auch dank des Premierensiegs des 18-Jährigen fuhr der TTC Neu-Ulm beim Saisonstart in die Tischtennis Bundesliga (TTBL) einen 3:1-Erfolg gegen den TTC Schwalbe Bergneustadt ein und setzte damit gleich ein dickes Ausrufezeichen an die Konkurrenz. „Wir haben ein sehr gutes Spiel gezeigt“, stellte Neu-Ulms Führungsspieler Tiago Apolonia im Anschluss fest. „Wir haben eine sehr junge Mannschaft, umso wichtiger war es, mit einem Sieg in die Saison zu starten. Am Mittwoch treten wir in Bremen an und wollen dort mit der gleichen Mentalität auftreten.“ Großen Respekt für den starken Auftritt zollte Bergneustadts Benedikt Duda dem Gegner: „Glückwunsch an Neu-Ulm, sie haben fantastisch gespielt“, sagte der 27-Jährige, der als Ergänzungsspieler mit dem deutschen Team die olympische Silbermedaille in Tokio gewonnen hatte. „Das Schlüsselspiel war das Match zwischen Alvaro Robles und Kay Stumper.“
Apolonia schlägt Ranefur und Robles
Und dieses „Schlüsselspiel“ war das zweite Duell des Abends. In diesem zeigte Jugend-Europameister Stumper früh, Robles gefährlich werden zu können. Bereits im dritten Satz demonstrierte der 18-Jährige mit sechs abgewehrten Satzbällen seine Comeback-Qualitäten, ehe Robles den siebten nutzte. Im fünften Satz schlug dann die Stunde des Neu-Ulmers: Drei Matchbälle wehrte Stumper ab, sicherte sich beim Stand von 11:10 seinerseits einen Matchball – und verbuchte schließlich in seinem zehnten TTBL-Einzel mit 3:2 den ersten Sieg.
Weit weniger überraschend als der Stumper-Coup kamen die weiteren beiden Siege Neu-Ulms. Tiago Apolonia hatte sich bereits in seinen ersten beiden Spielzeiten im TTC-Trikot als Bank erwiesen, am Samstag erwischte er nun den optimalen Start in die neue Saison. Im Auftakteinzel schlug er erwartungsgemäß den Bergneustadt-Zugang und TTBL-Debütanten Elias Ranefur mit 3:1, im Spitzeneinzel war er schließlich auch gegen Robles erfolgreich. Nach Apolonias 3:1-Erfolg war der Auftaktsieg Neu-Ulms perfekt. „Er war heute in sehr starker Form und hat die Führungsrolle übernommen“, sagte Duda zur Leistung Apolonias. Für Bergneustadt hatte das Eigengewächs zwischenzeitlich durch ein 3:0 gegen Ioannis Sgouropoulos auf 1:2 verkürzt.
Auftaktsieg für Grünwettersbach gegen Bad Homburg
Die Rückkehr von Achim Krämer auf den Trainerstuhl des ASV Grünwettersbach ist geglückt: Im ersten Match unter der Leitung des Nachfolgers von Erfolgstrainer Joachim Sekinger haben die Badener einen 3:2-Erfolg gegen Bad Homburg gefeiert. „Es war ein Spiel auf Augenhöhe, Bad Homburg hat uns überrascht. Am Ende können wir zufrieden sein, dass wir die zwei Punkte geholt haben“, sagte nach der Partie ein merklich erleichterter Ricardo Walther. Erst im Doppel fiel am Samstagabend die Entscheidung. Und nachdem die Erfolgspaarung Dang Qiu/Tobias Rasmussen durch den Wechsel Qius zu Borussia Düsseldorf gesprengt worden war, trat Rasmussen nun mit Rückkehrer Ricardo Walther an. Dieses Gespann harmonierte prompt: Gegen Rares Sipos und Cedric Meissner hatte das ASV-Duo das Match zunächst im Griff, verlor im dritten Satz dann aber plötzlich die Kontrolle. So ging es bis in den Entscheidungssatz, am Ende aber bekamen Walther/Rasmussen noch einmal die Kurve und gewannen mit 3:2, wodurch der Auftaktsieg Grünwettersbachs feststand. „Tobi und ich hatten noch nicht allzu viel Zeit für Doppeltraining“, sagte Walther, „daher musste es heute über Kampf und Taktik gehen.“
Zuvor hatten die Zuschauer im Tischtenniszentrum ein abwechslungsreiches Match mit wechselnden Vorteilen gesehen. Nachdem das Auftakteinzel zwischen Wang Xi und Rares Sipos überraschend mit 3:1 an den Bad Homburger gegangen war, war der Druck auf den Schultern von Deni Kozul bereits groß. Auch der 24 Jahre alte Slowene aber schaffte das Break durch ein 3:1 gegen Bad-Homburg-Neuzugang Lubomir Jancarik. Auf Position drei setzte sich Walther mit 3:1 gegen Benno Oehme durch, das Spitzeneinzel ging beim 3:0-Sieg von Jancarik gegen Wang wiederum an Bad Homburg.
Starkes Debüt: Irvin Bertrand verlangt Timo Boll alles ab
Die Saison eröffnet hatten am Freitag bereits Borussia Düsseldorf und der Post SV Mühlhausen. „Es war wichtig, gut in die Saison zu starten, um ein wenig Luft zu haben“, sagte Düsseldorf-Trainer Danny Heister nach der Partie. „Daher bin ich froh, dass wir das Spiel gewonnen haben. Die Mannschaft muss sich in den nächsten Tagen aber noch etwas besser finden.“ Mühlhausen-Coach Erik Schreyer meinte: „Es gibt sicherlich einfachere Gegner zum Saisonstart als Düsseldorf. Aber man hat gesehen, dass wir nicht hierhergefahren sind, um das Spiel abzuschenken. Wir haben einen großen Kampf geliefert, es waren tolle Ballwechsel dabei. Am Ende muss man sagen: In den entscheidenden Momenten hatte Düsseldorf immer die besseren Antworten parat.“
Dabei gestaltete sich das Spiel keineswegs so deutlich, wie es das Endergebnis nahelegt. Vor allem das Auftakteinzel nämlich war eine unfassbar enge Angelegenheit – denn Timo Boll hatte mit TTBL-Debütant Irvin Bertrand nur scheinbar die leichteste Aufgabe des Abends zu lösen. Der aus Frankreich nach Thüringen gewechselte Bertrand benötigte einen Satz, um ins Spiel zu kommen, zeigte danach aber, warum ihn der Post SV verpflichtet hat. Dank großer Dynamik und starken Vorhandspiels schnupperte er an der Sensation gegen den olympischen Silbermedaillen-Gewinner, am Ende rettete sich Boll mit 3:2 ins Ziel. Schon deutlicher machte es Anton Källberg, der nach einigen Fehlern im ersten Satz keine größeren Probleme mit Steffen Mengel hatte und schließlich 3:0 gewann. Damit knüpfte der Schwede nahtlos an die mit einer 29:2-Bilanz abgeschlossene Vorsaison an. Zwar unterlag anschließend Kristian Karlsson mit 1:3 gegen Ovidiu Ionescu, dann aber war wieder Boll an der Reihe – und machte in seinem Jubiläumsspiel alles klar. In seiner 500. Partie für die Borussia behauptete sich der 40-Jährige mit 3:0 gegen Mengel, der Düsseldorfer 3:1-Auftaktsieg war damit perfekt.
Weiter geht es in der TTBL am Sonntag: Dann treten die TTF Liebherr Ochsenhausen beim TSV Bad Königshofen an, und der TTC Zugbrücke Grenzau empfängt den SV Werder Bremen. Abgeschlossen wird der erste Spieltag durch das Duell zwischen dem 1. FC Saarbrücken TT und dem TTC RhönSprudel Fulda-Maberzell am Montag, 23. August, ab 19 Uhr. Alle Partien gibt es live im Stream auf Sportdeutschland.TV zu sehen.
Der 1. Spieltag in der Übersicht
Borussia Düsseldorf – Post SV Mühlhausen 3:1
Timo Boll – Irvin Bertrand 3:2 (11:4, 9:11, 6:11, 11:3, 11:9)
Anton Källberg – Steffen Mengel 3:0 (12:10, 11:6, 11:7)
Kristian Karlsson – Ovidiu Ionescu 1:3 (11:6, 8:11, 7:11, 10:12)
Timo Boll – Steffen Mengel 3:0 (11:3, 17:15, 11:8)
TTC Neu-Ulm – TTC Schwalbe Bergneustadt 3:1
Tiago Apolonia – Elias Ranefur 3:1 (11:5, 10:12, 11:6, 11:8)
Kay Stumper – Alvaro Robles 3:2 (8:11, 11:7, 12:14, 11:9, 12:10)
Ioannis Sgouropoulos – Benedikt Duda 0:3 (8:11, 12:14, 9:11)
Tiago Apolonia – Alvaro Robles 3:1 (11:5, 9:11, 11:6, 11:8)
ASV Grünwettersbach – TTC OE Bad Homburg 3:2
Wang Xi – Rares Sipos 1:3 (11:4, 5:11, 5:11, 11:13)
Deni Kozul – Lubomir Jancarik 3:1 (11:8, 11:9, 11:13, 11:7)
Ricardo Walther – Benno Oehme 3:1 (8:11, 11:6, 11:7, 11:9
Wang Xi – Lubomir Jancarik 0:3 (8:11, 9:11, 7:11)
Ricardo Walther/Tobias Rasmussen – Rares Sipos/Cedric Meissner 3:2 (11:5, 11:7, 4:11, 6:11, 11:9)
TSV Bad Königshofen – TTF Liebherr Ochsenhausen, Sonntag, 15 Uhr
TTC Zugbrücke Grenzau – SV Werder Bremen, Sonntag, 15 Uhr
1. FC Saarbrücken TT – TTC RhönSprudel Fulda-Maberzell, Montag, 19 Uhr
(TTBL)
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