TTBL

TTBL-Vorschau: Topfavoriten, Neuzugänge und Ziele

Die Top-Neuzugänge Emmanuel Lebesson (Neu-Ulm) und Quadri Aruna (Fulda) schlagen erstmals überhaupt in der TTBL auf. (©ITTF)

01.09.2020 - In einigen Landesverbänden läuft die Saison bereits seit Ende August. Auch die Sommerpause der Profis nähert sich langsam dem Ende. Am Wochenende startet auch die TTBL in die Saison 2020/2021, im Vergleich zu vielen Amateurligen und allen anderen Bundesspielklassen allerdings mit Doppeln. So oder so – die neue Spielzeit wird in Zeiten von Corona eine große Herausforderung werden. Der 1. FC Saarbrücken schielt auf die Titelverteidigung.

Alle Augen waren Mitte Juni auf den 1. FC Saarbrücken gerichtet, als Patrick Franziska und Co. in Frankfurt nach dem Finalsieg gegen Ochsenhausen erstmals in der Vereinsgeschichte den Pokal in die Höhe strecken durften. Obwohl es Saarbrückens erster Titel war, sind die Saarländer, die mit Cristian Pletea nur einen Abgang zu verzeichnen hatten, für viele der erneute Topfavorit. „Natürlich haben wir immer noch Lust und wollen von Anfang an zeigen, dass wir den Titel verteidigen wollen", äußert sich Teamleiter Nicolas Barrois, der dennoch vor der Konkurrenz warnt. 

Gemeint ist unter anderem der Vizemeister TTF Liebherr Ochsenhausen. Im Schwabenland hält man sich mit einer Kampfansage jedoch eher bedeckt. Der Grund dafür ist naheliegend. Durch den sportlichen Umbruch sei die kommende Saison nur schwer einzuschätzen, das Erreichen der Play-offs das wichtigste Ziel, so Teamleiter Manuel Pfender. Sollten sich die Neuzugänge Kanak Jha sowie die jungen Maciej Kubik und Samuel Kulczycki schnell weiterentwickeln, hat das Team von Neu-Trainer Yong Fu gute Chancen, wieder im Konzert der Großen mitzuspielen.

Das gilt auch für Rekordmeister Borussia Düsseldorf, der seit 2018 auf seine 31. deutsche Meisterschaft wartet. Der Halbfinalist der vergangenen zwei Serien dürfte vor Saisonstart mehr denn je auf den Titel brennen. „Es bleibt unser Ziel, wieder Titel zu gewinnen", sagt Manager Andreas Preuß. Omar Assar wird künftig für die Hennebont in Frankreich aufschlagen. Ansonsten blieb das Quartett hinter Timo Boll unverändert. Erik Schreyer, Chefcoach beim Post SV Mühlhausen ist froh darüber, mit exakt demselben Kader der vergangenen Jahre ins Rennen zu gehen. Die Mühlhausener bauen auf die mannschaftliche Geschlossenheit und wollen so versuchen, ein ernstes Wörtchen im Kampf um die Play-off-Ränge mitreden zu können. 

Veränderungen gab es auch beim Vorjahresvierten SV Werder Bremen nicht. Nachdem die Norddeutschen als Mannschaft ungemein zusammengewachsen sind, könnte der nächste Schritt folgen. Manager Sascha Greber ließ sich (noch) nicht auf eine genaue Prognose ein. Aufgrund der zahlreichen Überraschungen, die es in der Vergangenheit von Spieltag zu Spieltag gegeben hatte, sieht der Bremer viele TTBL-Teams auf Augenhöhe. 

Dem SVW den Play-off-Platz streitig machen würde wohl auch gerne der TTC Schwalbe Bergneustadt. Der Klub gebe sich zwar mit einem Platz unter den Top sieben zufrieden. Durch die Verpflichtung des Österreichers Stefan Fegerl für den abgewanderten Engländer Paul Drinkhall müssen sich die Oberbergischen keineswegs verstecken. „Nachdem wir 2019 tatsächlich den Sprung in die Play-offs geschafft haben, träumen wir davon, es noch einmal zu schaffen. Damit das aber passiert, muss wie in der besten Saison der Vereinsgeschichte alles passen. Das dürfte aber eine besondere Herausforderung sein, weil die Pandemie alles auf den Kopf stellt", meint Manager Heinz Duda.

Der TTC Neu-Ulm hat vor seiner zweiten Spielzeit im Oberhaus personell noch einmal stark nachgerüstet. Mit dem talentierten Vladimir Sidorenko sowie dem Europameister von 2016 aus Frankreich, Emmanuel Lebesson, soll der Blick in der Tabelle weiter nach oben gerichtet werden. Spannend abzuwarten bleiben die Leistungen des Chinesen Hao Shuai. Der ehemalige Weltranglistensiebte wird für die Ulmer an den Tisch gehen, sobald in Sachen Visum alles geklärt ist. Ochsenhausens Meistertrainer Dmitrij Mazunov ist ebenfalls neu beim TTC und soll das Team weiter voranbringen.

Zwei weitere Vereine, die sich zuletzt auch im Tabellenmittelfeld wiederfanden, waren der ASV Grünwettersbach sowie der TSV Bad Königshofen. Der amtierende Pokalsieger aus Karlsruhe um die Topspieler Wang Xi und Dang Qiu möchte sich möglicher Abstiegssorgen schnellstmöglich entledigen. Insgeheim liebäugelt der ASV mit seiner dritten Final-Four-Teilnahme im Pokalwettbewerb. Auch wenn es sportlich rundläuft, die Auswirkungen der Coronakrise kann Manager Martin Werner nicht völlig außer Acht lassen: „Es geht uns nicht wirklicht gut. Weitere Ziele sind das Überleben in der TTBL sowie das unseres internationalen Trainingszentrums."

Die Bad Königshofener hingegen werden anders als der 1. FC Saarbrücken trotz eines Coronafalls im Team planmäßig beginnen. Zugang Abdel-Kader Salifou rückt ab sofort an Position zwei zwischen Routinier Bastian Steger und Kilian Ort. Manager Andreas Albert ist vom Mannschaftsgefüge überzeugt und strebt nicht umsonst einen erneuten Platz im gesicherten Mittelfeld an. Für einen lauten Paukenschlag auf dem Transfermarkt sorgte der TTC RhönSprudel Fulda-Maberzell, dem es gelang, Afrikas Superstar Quadri Aruna für die TTBL zu begeistern. Der Traum von den Play-offs lebt in Fulda. Im Vergleich zur enttäuschenden Vorjahresplatzierung – Fulda wurde nur Zehnter – soll auf jeden Fall eine Verbesserung her. 

Danach sehnt sich auch der TTC Zugbrücke Grenzau, dem mit der Verpflichtung von Aleksandar Karakasevic ein ähnlicher Coup gelang. Der Umbruch war, wie so oft, radikal bei den Westerwäldern. Colin Heow beerbte Chris Pfeiffer als Cheftrainer. Manager Markus Ströher hofft neben dem nötigen Teamspirit auch auf eine verletzungsfreie Serie, um nicht wieder nur eine Mannschaft hinter sich zu lassen. Ein direkter Konkurrent des TTC könnte der einzige Aufsteiger TTC OE Bad Homburg werden. Mit der gewonnenen Zweitligameisterschaft im Rücken wird der Liganeuling alles dafür tun, die positive Stimmung aus der Region mit in die ersten Spiele zu nehmen. Gustavo Tsubois Erfahrung soll dabei helfen, die junge Truppe um Nils Hohmeier, Maksim Grebnev und Co. zu führen, um den Traum von einer weiteren Spielzeit in der TTBL zu verwirklichen. 

Wie die sportlichen Ziele der zwölf Vereine auch aussehen, die TTBL-Saison 2020/2021 wird durch die Auswirkungen der Corona-Pandemie wohl völlig anders ablaufen, als wir es bisher kannten!

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Der 1. Spieltag im Überblick:

TTC Schwalbe Bergneustadt - SV Werder Bremen, Sonntag 15 Uhr
TTC OE Bad Homburg - TTC Neu-Ulm, Sonntag 15 Uhr
TSV Bad Königshofen - TTC RhönSprudel Fulda-Maberzell, Sonntag 15 Uhr
Post SV Mühlhausen - ASV Grünwettersbach, Sonntag 15 Uhr
Borussia Düsseldorf - TTC Zugbrücke Grenzau, Sonntag 15 Uhr
TTF Liebherr Ochsenhausen - 1. FC Saarbrücken, Sonntag (20.09.) 15 Uhr

(FKT)

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