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TTBL: Ochsenhausen bleibt in der Erfolgsspur

Auf Hugo Calderano war am Freitag Verlass (©Roscher)

19.10.2019 - Die TTF Liebherr Ochsenhausen klettern weiter und weiter: Am 7. Spieltag hat sich der amtierende Meister der Tischtennis Bundesliga (TTBL) mit 3:2 gegen den TSV Bad Königshofen durchgesetzt und damit in der Tabelle zu den Unterfranken aufgeschlossen. Der TTC Neu-Ulm kassierte dagegen beim Debüt von An Jaehyun eine weitere 2:3-Niederlage. Familiengeschichte wurde beim 3:0 des TTC RhönSprudel Fulda-Maberzell gegen den TTC Zugbrücke Grenzau geschrieben.

Der verkorkste Saisonstart der TTF Liebherr Ochsenhausen mit zwei Niederlagen ist längst schon vergessen, inzwischen präsentiert sich der Titelverteidiger wieder in starker Verfassung. Das 3:2 gegen den TSV Bad Königshofen am Freitagabend war der fünfte Sieg in Folge für Ochsenhausen und zugleich ein Signal an die Konkurrenz. Insbesondere Hugo Calderano ist inzwischen angekommen in der neuen Spielzeit. Mit zwei Siegen brachte der Weltranglistensechste die Tischtennisfreunde ins Doppel. War das 3:2 zum Start in den Abend gegen Filip Zeljko noch hart erarbeitet, spielte Calderano beim 3:0 im Duell der Einser gegen Bastian Steger seine ganze Klasse aus. „Filip Zeljko hat sehr gut gespielt“, sagte Calderano, „im zweiten Spiel gegen Bastian Steger habe ich dann besser meinen Rhythmus gefunden.“

Die weiteren beiden Einzel dagegen gingen an Bad Königshofen: Steger machte beim 11:3, 12:10 und 11:1 kurzen Prozess mit Stefan Fegerl, während sich Mizuki Oikawa ebenfalls 3:0 behauptete und Vladimir Sidorenko mit 11:9, 13:11 und 11:9 schlug. Gemeinsam im Doppel waren Fegerl und Sidorenko dann aber die Trumpfkarte Ochsenhausens. Gegen das Duo Zeljko/Oikawa hatten sie lediglich zu Beginn des dritten Satzes kleinere Probleme und sorgten mit ihrem 3:0-Sieg letztlich für den fünften TTF-Sieg in Serie. „Die Jungs haben heute super gekämpft“, lobte Ochsenhausen-Trainer Dmitrij Mazunov und warf anschließend einen Blick nach vorne auf das Pokal-Viertelfinale am Sonntag gegen den Post SV Mühlhausen: „Dieses Spiel wollen wir auf jeden Fall gewinnen. Wir wollen ins Final Four und werden dafür alles geben.“

Jülich mutig, aber Saarbrücken abgezockter

Profiteur von der Niederlage Bad Königshofens ist der 1. FC Saarbrücken TT: Der Tabellenführer holte gegen den TTC indeland Jülich ein 3:0 und hat sich mit nun 12:2 Punkten etwas von der Konkurrenz abgesetzt. Beim Gastspiel im Münsterland anlässlich des 100-jährigen Bestehens der SG Telgte hatten die Saarländer aber mehr Mühe, als allenthalben erwartet worden war. Und das insbesondere im ersten Einzel: Satz Nummer eins gegen Robin Devos gestaltete Shang Kun mit 11:7 noch souverän, anschließend aber war der Belgier am Drücker und ging mit 11:6 und 11:6 seinerseits in Führung. Nach rund 20 Minuten war die Sensation greifbar. Shang aber berappelte sich, zog im vierten Satz auf 9:4 davon, glich schließlich mit 11:7 aus und brachte Saarbrücken anschließend durch ein 11:8 mit 1:0 in Front.

Ebenfalls zunächst einen schweren Stand hatte Darko Jorgic im Duell mit Deni Kozul. Gegen seinen Landsmann, mit dem der Slowene 2015 Junioren-Europameister im Doppel geworden war, lag Jorgic nach 12:14 zunächst 0:1 hinten, drehte dann aber auf. Durch 11:4, 11:5 und 11:6 in den weiteren Sätzen holte der Saarbrücker den 3:1-Sieg und damit das 2:0 für den Favoriten. Ähnlich lief es im dritten Einzel: Auch Dennis Klein präsentierte sich in guter Verfassung und holte mit 11:7 den ersten Satz gegen Tomas Polansky. Ähnlich wie Jorgic gelang aber auch dem Tschechen eine Leistungssteigerung, mit 11:8, 11:8 und 11:7 in den weiteren Sätzen machte Polansky den Saarbrücker 3:0-Erfolg klar. „Es war viel schwieriger, als es das Ergebnis nahelegt“, sagte FCS-Trainer Slobodan Grujic, „unsere größere Erfahrung hat letztlich den Unterschied gemacht.“

Bergneustadt muss doch noch bangen

Ein Auf und Ab der Gefühle hat der TTC Schwalbe Bergneustadt erlebt – beim 3:2 gegen den TTC Neu-Ulm kam alles anders als gedacht. Geradezu berauschend begann der Abend für die Oberberger: Benedikt Duda fertigte Tiago Apolonia in etwas mehr als 20 Minuten mit 11:4, 11:7 und 11:6 ab und brachte dem Portugiesen die erste Niederlage nach zuvor sieben Siegen in Serie bei. Anschließend machte es ihm Paul Drinkhall nach: 11:8, 11:7 und 11:8 setzte sich der Engländer gegen An Jaehyun durch und verdarb dem WM-Dritten damit das TTBL-Debüt. Bergneustadt sah zu diesem Zeitpunkt bereits wie der sichere Sieger aus.

Dann jedoch kam Viktor Brodd. Gegen Alvaro Robles benötigte der Schwede einen Satz, um ins Spiel zu finden, ging nach 7:11 aber durch 13:11 und 11:9 in den weiteren Sätzen in Führung und ließ sich durch das folgende 6:11 nicht verunsichern. Mit 11:8 sorgte Brodd für das 3:2 und damit für den nächsten Achtungserfolg nach seinem Sieg gegen Tomislav Pucar. „Er hat heute wirklich sehr gut gespielt“, lobte Benedikt Duda. „Alvaro hat gut dagegengehalten, hatte aber am Ende auch etwas Pech.“ Anschließend fuhr dann auch An Jaehyun seinen ersten Sieg in der TTBL ein: Gegen Duda siegte der Südkoreaner mit 3:1 – das Doppel also musste her. Und hier schlug die Stunde von Alvaro Robles und Paul Drinkhall: Mit 3:2 kämpften sie Brodd/Apolonia nieder und sicherten Bergneustadt so den fünften Saisonsieg. Für Neu-Ulm dagegen war es die bereits vierte Niederlage im Doppel. „Wir hatten unsere Chancen auf den Sieg“, resümierte Apolonia. Zu An Jaehyun sagte er: „Er ist ein weiterer guter Spieler für unsere Mannschaft und gibt uns weitere Optionen.“

Fan Bo Meng beschenkt Qing Yu Meng

Gleich zwei sportliche Geschenke gab es für Qing Yu Meng: Am 46. Geburtstag des Trainers fuhr einerseits der TTC RhönSprudel Fulda-Maberzell beim 3:0 gegen den TTC Zugbrücke Grenzau den zweiten Saisonsieg ein. Andererseits beschenkte auch Fan Bo Meng seinen Vater, indem er den ersten Sieg seiner TTBL-Karriere holte. 11:9, 4:11, 11:7, 7:11 und 11:7 setzte sich der Youngster, der am Mittwoch seinen 19. Geburtstag gefeiert hatte, im dritten Einzel des Abends gegen Anders Lind durch und sorgte damit für den dritten Punkt der Osthessen.

Zuvor hatten die Teamkollegen den Erfolg auf den Weg gebracht. Im ersten Einzel dominierte Ruwen Filus gegen Mihai Bobocica und siegte mit 3:0, im zweiten meldete sich Tomislav Pucar aus der Ergebniskrise zurück. Nach 11:8 und 8:11 in den ersten beiden Sätzen gegen Kanak Jha wehrte der Kroate gleich sechs Satzbälle des 19-Jährigen ab, um seinerseits mit 14:12 zur 2:1-Satzführung zu vollstrecken. Den vierten Satz holte Pucar dann mit 11:9 – und anschließend machte Fan Bo Meng den perfekten Abend Fulda-Maberzells perfekt. „Ich hoffe, dass es so weiterläuft und ich auch das nächste Spiel gewinnen kann“, sagte der Matchwinner anschließend. „Unser Sieg heute war sehr wichtig, er hilft uns angesichts der Tabellensituation sehr.“

Grünwettersbach siegt in Mühlhausen

Abgewehrt hat den Fuldaer Angriff in der Tabelle der ASV Grünwettersbach. Die Badener holten beim Post SV Mühlhausen mit 3:1 ihren dritten Saisonsieg. Matchwinner für Grünwettersbach war Dang Qiu: Nachdem der auf Position eins aufgebotene 22-Jährige sein erstes Einzel gegen Steffen Mengel mit 1:3 verloren hatte, machte er es im zweiten Auftritt besser. Gegen Daniel Habesohn lag Qiu zunächst nach 9:11 und 10:12 mit 0:2 hinten, schaffte dann aber das Comeback. Mit 11:9 und 11:9 glich er zum 2:2 aus und nutzte anschließend im Entscheidungssatz den ersten Matchball zum 11:8. Der Grünwettersbacher 3:1-Erfolg war damit perfekt. „Eigentlich war ich schon auf der Verliererstraße, aber ich habe dann noch mal alle Kräfte mobilisiert“, sagte Qiu. „Letztlich war es eine maximale Leistung des gesamten Teams.“

Die weiteren Punkte für die Gäste hatten zuvor Sathiyan Gnanasekaran und Wang Xi geholt. Gnanasekaran setzte sich im ersten Einzel des Abends ebenfalls gegen Habesohn durch. 11:9, 7:11, 11:5 und 13:11 schlug er den Mühlhäuser. Wang lag gegen Ovidiu Ionescu zunächst nach 7:11 mit 0:1 zurück, entschied die folgenden Sätze aber mit 11:8, 12:10 und 11:9 für sich. Enttäuscht war anschließend Erik Schreyer: „Wir wollten heute unbedingt gewinnen“, ärgerte sich der Post-SV-Coach, „die beiden letzten Einzel haben wir eigentlich gut gespielt, es aber nicht konsequent zu Ende gebracht.“ Die Mühlhäuser Siegesserie ist nach zuvor drei Erfolgen in Serie gerissen, während Grünwettersbach an Neu-Ulm vorbei auf Platz acht kletterte.

Beschlossen wird der 7. Spieltag am kommenden Dienstag, 22. Oktober: Dann empfängt Borussia Düsseldorf ab 19 Uhr den SV Werder Bremen.
 

Der 7. Spieltag in der Übersicht

TTC Schwalbe Bergneustadt – TTC Neu-Ulm 3:2
Benedikt Duda – Tiago Apolonia 3:0 (11:4, 11:7, 11:6)
Paul Drinkhall – An Jaehyun 3:0 (11:8, 11:7, 11:8)
Alvaro Robles – Viktor Brodd 2:3 (11:7, 11:13, 9:11, 11:6, 8:11)
Benedikt Duda – An Jaehyun 1:3 (8:11, 11:8, 3:11, 9:11)
Alvaro Robles/Paul Drinkhall – Viktor Brodd/Tiago Apolonia 3:2 (8:11, 11:7, 13:11, 9:11, 11:6)

TTF Liebherr Ochsenhausen – TSV Bad Königshofen 3:2
Hugo Calderano – Filip Zeljko 3:2 (12:10, 5:11, 11:6, 9:11, 11:3)
Stefan Fegerl – Bastian Steger 0:3 (3:11, 10:12, 1:11)
Vladimir Sidorenko – Mizuki Oikawa 0:3 (9:11, 11:13, 9:11)
Hugo Calderano – Bastian Steger 3:0 (11:6, 15:13, 11:8)
Stefan Fegerl/Vladimir Sidorenko – Filip Zeljko/Mizuki Oikawa 3:0 (11:7, 11:7, 11:6)

Post SV Mühlhausen – ASV Grünwettersbach 1:3
Daniel Habesohn – Sathiyan Gnanasekaran 1:3 (9:11, 11:7, 5:11, 11:13)
Steffen Mengel – Dang Qiu 3:1 (14:12, 8:11, 12:10, 11:8)
Ovidiu Ionescu – Wang Xi 1:3 (11:7, 8:11, 10:12, 9:11)
Daniel Habesohn – Dang Qiu 2:3 (11:9, 12:10, 9:11, 9:11, 8:11)

TTC indeland Jülich – 1. FC Saarbrücken TT 0:3
Robin Devos – Shang Kun 2:3 (7:11, 11:6, 11:6, 7:11, 8:11)
Deni Kozul – Darko Jorgic 1:3 (14:12, 4:11, 5:11, 6:11)
Dennis Klein – Tomas Polansky 1:3 (11:7, 8:11, 8:11, 7:11)

TTC RhönSprudel Fulda-Maberzell – TTC Zugbrücke Grenzau 3:0
Ruwen Filus – Mihai Bobocica 3:0 (11:3, 11:6, 14:12)
Tomislav Pucar – Kanak Jha 3:1 (11:8, 8:11, 14:12, 11:9)
Fan Bo Meng – Anders Lind 3:2 (11:9, 4:11, 11:7, 7:11, 11:7)

Dienstag, 22. Oktober, 19 Uhr
Borussia Düsseldorf – SV Werder Bremen

(TTBL)

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