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Gianlucas Blog: Ausflug ins Nachtleben und Ritt auf Rüssel

Auch das Universiade-Maskottchen ist bereit, das Nachtleben Taipehs auszuchecken (©privat)

30.08.2017 - Die Zeit der deutschen Athleten bei der Universiade in Taipeh neigt sich dem Ende zu. Die ersten Spielerinnen treten wegen des nahenden Bundesligastarts bereits die Rückreise an, der Rest nutzt die verbliebene Zeit, um noch etwas von der Stadt mitzunehmen. Gianluca Walther erzählt in seinem Blog von seinem ersten Vorstoß ins Nachtleben Taipehs und einem äußerst anstrengenden Ausflug auf einen ‚Elefantenrüssel‘.

Noch zwei Tage bleiben mir in Taipeh. Am Donnerstagabend hebt das Flugzeug Richtung Frankfurt ab. Ich werde jedoch auch nach den Wettkämpfen noch mächtig ins Schwitzen kommen, um noch möglichst viel mit Land und Leuten in Kontakt zu kommen. Dass nahezu alle Medaillen vergeben sind und sich die Universiade allmählich dem Ende zuneigt, merkt man auch hier im Athletendorf.

Die Tauschbörse erlebt ihren zweiten Frühling: Inzwischen sind nicht mehr nur noch die zahlreichen Pins der unterschiedlichen Nationen gefragt. Nun werden auch alle Kleidungsstücke wild getauscht, die bis zur offiziellen Abschiedszeremonie am Mittwochabend nicht mehr gebraucht werden. Wie Straßenverkäufer preisen beispielsweise die Argentinier, Brasilianer und Polen ihre Utensilien auf dem Weg zwischen der Mensa und den Unterkünften an. Immer mit dabei: eine Musikanlage. Bei den kleinen Straßenpartys lassen sich die Deals wohl am besten einfädeln. Überhaupt häufen sich die aufgedrehten Musikboxen mittlerweile im Dorf und die angesetzte Nachtruhe wird konsequent überzogen. 

Auch ich habe bereits den ersten vorsichtigen Ausflug ins Nachtleben Taipehs gewagt. An der ersten Bar wies man Huong, Yuko, Frederik und mich wegen Überfüllung jedoch ab. In der zweiten Bar, sie ähnelte eher einem Restaurant, fanden wir dann aber Platz. Um 1:30 Uhr setzte der Ladenbesitzer mit Hilfe der Polizei aber schon den Zapfenstreich durch. Bis dahin wurde das einst beschauliche Lokal allerdings auch stark in einen Club umgewandelt. Im "Drummer" wurden eigenmächtig Tische und Stühle zur Seite getragen, um eine Tanzfläche zu schaffen. Um für die gewünschten Beats zu sorgen, wurde kräftig auf dem Schlagzeug getrommelt und eigenständig die Musikanlage aufgedreht. Doch um 1:30 Uhr ist der Spaß dann vorbei - die Aufräumarbeiten können beginnen. Am nächsten Tag stehen die Türen des "Drummer" schon wieder offen. Ein großes Schild am Eingang lässt jedoch verlauten: just bar no club. Der Vorabend hat wohl Spuren hinterlassen.

Wir machen heute die erste längere Erkundungstour durch Taipeh: Wir entscheiden uns gegen die zahlreichen Tour-Angebote und fangen auf eigene Faust mit der Besichtigung des 101 Towers an. "Der 101", benannt nach seinen 101 Stockwerken, war mit seinen 508 Metern von 2004 bis 2007 das höchste Gebäude der Welt. Aktuell ist "er" noch immer das siebthöchste Gebäude und bietet einen überragenden Ausblick auf die Stadt. Im Anschluss machen wir uns auf den Weg zum nächsten Aussichtspunkt: dem „Elephant Mountain“. Der etwas außerhalb gelegene Hügel bietet ebenfalls einen schönen Ausblick über die Stadt. Mit ganz viel Fantasie kann man auch die Namensgebung nachvollziehen: Die Form des Hügels soll einem Elefantenrüssel gleichen, der bis hinunter in die Stadt reicht. Auf dem Weg zurück ins Dorf - ein Ausflug in der Mittagshitze (35 Grad im Schatten) ist ganz schön anstrengend - machen wir noch einen Zwischenstopp beim Basketball. Die deutschen Herren gewinnen im Spiel um Platz 5 mit 87:78 gegen Israel.

Wir werden gleich ein letztes Mal gemeinsam in der "Dining Hall" zusammensitzen und zu Abend essen. Katharina wird uns nämlich gleich schon verlassen. Yvonne reist ebenfalls früher ab, nimmt allerdings erst morgen den Flieger. Die beiden treffen mit ihren Mannschaften am Samstag in der 1. Bundesliga aufeinander. Wir hingegen lassen uns dann noch von zwei taiwanesischen Volunteers die Stadt zeigen. Die beiden haben wir am Wochenende auf der Suche nach einem Restaurant kennengelernt, spontan zum Essen eingeladen und anschließend noch die Nummern ausgetauscht. Heute Abend treffen wir uns mit ihnen und lassen uns den wohl besten Night Market der Stadt zeigen. Zusätzlich bekommen wir auch immer wieder einige Tipps einer Einheimischen, die ich auf dem Hinflug kennengelernt habe. Genügend Insider-Infos über die im Jahr 1709 gegründete Stadt erreichen uns also. Und wir machen das Beste daraus!

Hier geht's zu Gianlucas Universiade-Bildergalerie, die im Laufe der Spiele stets ergänzt wird!

(Gianluca Walther)

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