10.06.2016 - In einer Zeit, in der es der Tischtennissport eher schwer hat, weibliche Mitglieder zu gewinnen, ist der TTC Blau-Weiß Datteln in die Offensive gegangen. Am Wochenende veranstaltete der Klub aus dem nördlichen Ruhrgebiet ein Turnier, das sich einzig und allein an Damen richtete. Als kleinen Höhepunkt gab es am Freitag den "Generationen Cup", bei dem es in 2er-Mannschaften zu kleinen Familienduellen kam.

 146.581 weibliche MItglieder im Tischtennis wurden vom Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) im Jahr 2005 erfasst. Mehr als zehn Jahre später ist diese Zahl auf 117.024 geschrumpft. Das heißt nicht, dass Tischtennis nur im Damen-Bereich um Mitglieder kämpfen muss, aber gerade dort war der Andrang in den Vereinen in der Vergangenheit nicht besonders groß. Ein Gegenbeispiel ist der TTC Blau-Weiß Datteln. Vor acht Jahren tat sich dort eine kleine Gruppe an Frauen zusammen und gründete nach wenigen Monaten die erste Damen-Mannschaft. Inzwischen sind aus einer Mannschaft drei geworden, die erste Damen-Mannschaft hat sogar gerade den Sprung in die Verbandsliga geschafft. 

Vor kurzem wurde in der Damen-Abteilung der Wunsch laut, mal ein eigenes, reines Damen-Turnier zu veranstalten. Diese Idee, unterstützt vom Westdeutschen Tischtennisverband (WTTV), wurde nun am Wochenende umgesetzt. 22 Spielerinnen nahmen ingesamt am "Wom-tastic" teil. "Die Resonanz war durchweg positiv, alle hatten Lust zu spielen", berichtet Markus Giesa, der 1. Vorsitzende des TTC Blau-Weiß Datteln. Gerade der Generationen Cup sei eine schöne, eher reine Spaßveranstaltung gewesen, bei der sich Mutter und Tochter, Tante und Nichte etc. zusammentaten und in 2er-Teams gegen andere 'Familien' antraten. Als Siegerinnen gingen dabei Sabine und Selina Wiggers hervor. In der Damen A-Konkurrenz sollte Kristina Höfner die Nase vorn haben, in der Damen B-Klasse Julia Wannewitz, Manuela Wannewitz siegte in der Damen C- Konkurrenz.

Was sich andere Vereine, die Mitglieder im Damen-Bereich gewinnen wollen, beim TTC Blau-Weiß Datteln abschauen können? "Das ist schwer zu sagen. Bei uns war es eigentlich eher Zufall, dass es so gekommen ist. Es gehört immer ein bisschen Glück dazu. Aber was bei uns relativ großgeschrieben wird, ist das Vereinsleben. Zu Beginn gab es eine Spielerin, die mit unserem Verein verbunden war, aber eigentlich zu gut, um hier zu spielen. Als die erste Mannschaft dann aufstieg, ergab sich auch das. Dann wuchs im Laufe der Jahre die Medienpräsenz, was den Zulauf förderte", erklärt Giesa. So sei die Abteilung angewachsen.

Was das Turnier Wom-tastic betrifft, könnte schon eine Fortsetzung in Sicht sein. Laut Giesa werde sich der Dattelner Vorstand zusammensetzen und darüber entscheiden, das Turnier im nächsten Jahr noch einmal auszutragen.

(DK)