02.07.2014 - Ab und an erreichen uns Emails von Usern, die auf Missstände hinweisen oder ihren Unmut äußern möchten. So wendete sich auch Rainer Wefers mit der Bitte an uns, sein Problem zur Diskussion zu stellen. Er ist Abwehrspieler in der Kreisliga und fühlt sich als solcher dort durch die Spielfeldumrandungen oft eingeengt. Warum gibt es keine einheitlichen Boxenmaße für alle Klassen? Und was kann man tun, wenn einem die Box zu klein ist? Diskutieren Sie mit!

In der Weltspitze sind Abwehrspieler zwar weniger häufig zu finden, hier hätten sie aber jede Menge Platz. Denn für internationale Veranstaltungen ist eine Mindestgröße von 14 m Länge, 7 m Breite und 5 m Höhe des Spielraums vorgeschrieben. Bei Bundesveranstaltungen des DTTB wird es schon ein wenig enger. Hier sollen die Boxen eine Größe von 12 m Länge, 6 m Breite und 5 m Höhe haben. Doch wie ist es in den unteren Spielklassen? Das wollte myTischtennis.de-User Rainer Wefers von uns wissen.

 

Der Kreisligaspieler des SV Blau-Rot Forstwald ist Abwehrspieler und ärgert sich seit Längerem über kleine Boxen in den unteren Spielklassen. "Als Defensivspieler fühle ich mich permanent im Nachteil, weil ich nicht aus der für mich optimalen Entfernung zum Tisch sowie notwendigen Bewegungsfreiheit spielen kann, da ich mich stets durch die Spielfeldumrandungen eingeengt fühle bzw. nicht unbeschwert spielen kann", führt Wefers aus und bittet um die Mindestmaße der Box in unteren Ligen. 

 

Da kann unser Regelteam helfen. "Die Größe einer Spielbox ist in den entsprechenden Ordnungen (TTBL, BLO, RLO, WO) geregelt", führen unsere Experten aus. "Darüber hinaus können die jeweiligen Landesverbände für ihre Spielebenen weitere Regelungen treffen. Im WTTV zum Beispiel ist das Mindestmaß für Verbandsklassen 12 m x 6 m x 4 m und ab Bezirksliga abwärts 10 m x 5 m x 3,5 m." Warum ist die Boxengröße aber nicht durch alle Klassen durchgängig einheitlich geregelt? "Das hängt in der Regel damit zusammen, dass in unteren Spielklassen das Spielniveau auch schlechter ist und der Platz dadurch meistens gar nicht benötigt wird. Weiterhin gibt es auf Kreisebene - meistens in kleinen Gemeinden - oft gar keine Halle mit den erforderlichen Maßen." Auch einer unserer Regelexperten hat schon einmal in einem Kirchengiebel gespielt, wo die Tische so gerade eben hineingepasst haben. "In der Regel haben die Vereine dann auch eine Ausnahmegenehmigung des Spielleiters, damit der Spielbetrieb dort stattfinden kann."

 

Klar: Wenn man keinen Platz hat, kann man auch keine größeren Boxen aufbauen. "Aber wenn Platz vorhanden ist, sollte dieser auch genutzt werden müssen", findet Rainer Wefers. Was kann man also als Spieler oder Mannschaft tun, wenn das nicht der Fall ist? "Wenn eine Spielbox zu klein ist, kann der Mannschaftsführer auf diesen Missstand hinweisen und um Abhilfe bitten", rät unser Regelteam. "Falls das nicht geschieht, kann der Verein unter Protest das Spiel bestreiten, wobei dieser vor Beginn des Spiels geschrieben und bekannt gegeben werden muss. Die Entscheidung über diesen Protest hat dann der Spielleiter."

 

Was ist Ihre Meinung zum Thema? Sind Sie selbst Abwehrspieler und haben ähnliche Probleme wie Herr Wefers? Oder sind Sie ganz anderer Meinung? Vielleicht spielen Sie ja selbst in einer Halle, die eine Ausnahmegenehmigung hat, und bekommen öfter Klagen von Abwehrspielern zu hören? Teilen uns Sie Ihre Erfahrungen in einem Kommentar mit!

 

(JS)