Steuern Sie gerne eigene Ideen bei! (©Fabig)

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13.11.2020 - Seit knapp zwei Wochen sind die Hallen fast im ganzen Bundesgebiet geschlossen, Training ist im Amateurbereich nur ganz vereinzelt möglich. Da stellt sich für Vereine die Frage: Wie können Vereinsmitglieder, vor allem solche aus der Jugendabteilung, trotzdem bei Laune gehalten werden? Wir geben einen kleinen Überblick darüber, was sich Klubs und ihre Vertreter ausgedacht haben und welche Möglichkeiten es gibt, den zweiten Lockdown gut zu überstehen.

Als einen unserer Fotografen bei großen Turnieren kennen Sie bereits Johannes Gohlke. Doch das Fotografieren ist nur eine von vielen Aktivitäten des 31-Jährigen rund um Tischtennis. In viele Dinge eingebunden ist Gohlke beim brandenburgischen TTC Finow Eberswalde, nicht nur als Spieler, allen voran auch als Jugendtrainer. In dieser Funktion und als Betreiber der Social-Media-Kanäle des Tischtennis-Verbands Brandenburg rief er im ersten Lockdown zu einer Challenge mit dem Titel "Wer kann es wie Johannes?" auf. "Da haben sich viele Kinder beteiligt", erzählt Gohlke. "In kleinen Runden habe ich auch draußen Athletiktraining gegeben." Von der aktuellen Corona-Welle sei Brandenburg nicht ganz so hart getroffen. Dennoch seien viele Hallen geschlossen, nicht so jedoch die vom TTC Finow Eberswalde, berichtet Gohlke. Neben Kader-Training für ausgewählte Spieler könne auch weiterhin Einzel-Training in der Halle für die anderen Jugendlichen stattfinden. Das führe dazu, dass sich die Trainingsstunden erhöhten, weil man sich als Trainer eben einzeln treffe mit den Jugendlichen. Die wettkampffreie Zeit nutze Gohlke, um für den YouTube-Kanal des Vereins Videos von früheren Wettkämpfen zusammenzuschneiden, was die Jugendlichen motiviere. 

Video-Challenges auch beim TSV Arzell
Challenges waren auch das Mittel des hessischen TSV Arzell aus dem Kreis Fulda, berichtet der Abteilungsleiter des Vereins, Wolfgang Giebel, bei Facebook. Die Vereinsmitglieder konnten Videos einsenden. "Da waren zum Teil auch spaßige Sachen dabei, leider mit einer kleinen Zahl an Teilnehmern", schreibt Giebel. Das raube ein wenig die Motivation, das Ganze jetzt nochmal anzubieten, auch wenn "jede Trainingspause und Wettkampfpause gerade im Nachwuchsbereich Aktive koste". 

Gar ein ganzes Online-Training für seine Kinder und Jugendlichen bietet der bayrische TSV Peiting an. "Wir haben uns im Jugendbereich so gut entwickelt und hatten eine richtig gute Stimmung. Wir hatten Sorge, dass das durch den Lockdown-Monat wieder verloren geht", wird Initiator Johannes Eberle auf der Internetseite des Bayerischen Tischtennis-Verbands zitiert. Für die insgesamt 30 Peitinger Jugendlichen tüftelte er ein Programm im Bereich Fitness, Koordination und Mentales aus, montags (45 Minuten) und freitags (90 Minuten) finden in diesem Monat in zwei Gruppen Einheiten statt, teilweise sogar mehrere Einheiten hintereinander. 

Eberle: "Lockdown trifft besonders die Kinder"
Mit den Jüngeren werde meist spielerisch mit Ball gearbeitet, auf dem Programm ständen verschiedene Tipp-Übungen, die Ballgefühl und Koordination fördern würden. Für die Älteren gebe es in der Regel Athletik-Training, z. B. aus dem Boxbereich. Angenommen werde das Angebot sehr gut, am Montag hätten sich schon zehn Teilnehmer zugeschaltet. "Nach dem ersten Lockdown hatten wir von den Eltern viele Rückmeldungen erhalten, dass die Kinder sehr stark unter dem Lockdown leiden. Wir wollen mit unserem Training das Gemeinschaftsgefühl stärken und das soziale Miteinander wieder beleben. Denn der Lockdown trifft besonders die Kinder. Sie gehen zur Schule, aber nachmittags fehlen oft die sozialen Kontakte und akuell auch Freizeit-Möglichkeiten", fasst Eberle zusammen. 

Im April stellte der Deutsche Tischtennis-Bund Möglichkeiten vor, wie man seine Trainingsgruppe online pflegen kann. Falls nicht längst geschehen, solle man zunächst eine Instant-Messenger-Gruppe gründen, z. B. bei WhatsApp oder Facebook, um mit den Kindern und Jugendlichen bzw. deren Eltern Kontakt zu halten. Interessant sei auch das Angebot des DOSB für eine Vereins-App. Wie bereits erwähnt, könne man Mitgliedern Aufgaben stellen oder Live-Trainingseinheiten abhalten. Gemeinsam könne man auch ein Spaßvideo erstellen. 

Zu welchen Mitteln greifen Sie, um Ihre Vereinsmitglieder aktuell 'bei Laune' zu halten? Berichten Sie davon!

(DK/ByTTV/DTTB)