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Corona-Bestimmungen: Was wo erlaubt ist und was nicht!

In den meisten Verbänden wieder erlaubt: Das Doppelspielen (©Roscher)

21.07.2020 - Wo dürfen wieder Cups von Turnierserien gespielt werden und wo vieleicht sogar schon wieder offene Turniere? Ist es überall erlaubt, Doppel zu spielen, oder ist das nur in einigen Verbänden der Fall? Und wie sieht es mit Zuschauern aus? Ganz übersichtlich und vor allem einheitlich ist die Sachlage rund um die Corona-Bestimmungen natürlich nicht. Dennoch versuchen wir an dieser Stelle, ein wenig Licht ins Dunkle zu bringen und Ihnen einen groben Überblick zu verschaffen (ohne Gewähr)!

Der Zeitpunkt, dass das Coronavirus das öffentliche Leben komplett lahmlegte und die Spielzeit abgebrochen wurde, liegt noch gar nicht so lange zurück. Umso erfreulicher ist es wohl, dass nun immer weitere Lockerungen erlassen werden und ein Stück Normalität in unseren Alltag zurückkehrt – auch im Tischtennis. Doch was ist wo inzwischen eigentlich erlaubt und was noch nicht?

WTTV: Hoffnung auf weitere Lockerungen für gewohnten Punktspielbetrieb
In Nordrhein-Westfalen z. B., also im WTTV, war die Anzahl der erlaubten Spieler in der Halle bis vor einer Woche noch auf zehn Personen beschränkt, seit dem 15. Juli sind es nun aber bereits 30. Das hat zur Folge, dass auch WTTV Cups wieder mit bis zu 16 Spielern ausgetragen werden dürfen. "Offene Turniere sind bis Ende August unter dem Punkt 'Großveranstaltung' noch nicht erlaubt", erklärt WTTV-Geschäftsführer Michael Keil. "Ein offenes Turnier hat aber auch noch keiner beantragt". Das Doppelspielen ist in NRW ebenfalls in Konstellationen innerhalb der 30 Personen erlaubt, zudem dürfen sich bis zu 300 Zuschauer in der Halle tummeln, ohne den Behörden ein Hygienekonzept vorlegen zu müssen, "aber natürlich muss das in Relation zur Hallenkapazität betrachtet werden, dass also die Mindestabstände noch eingehalten werden können", mahnt Keil.

Damit der Punktspielbetrieb in etwas mehr als einem Monat wie gewohnt beginnen könne, hoffe man – auch mit Blick auf mehrere gleichzeitig in einer Halle stattfindende Spiele – auf weitere Lockerungen in der neuen NRW-Corona-Schutzverordnung, die für den 11. August angekündigt ist. Zudem weist der WTTV-Geschäftsführer darauf hin, dass in den höheren Ligen ja zum Teil Mannschaften aus mehreren Bundesländern gegeneinander spielen würden, "spätestens an der Stelle wünscht man sich dann bundesweite Lockerungen." Zu aktuellen Maßnahmen rund um Spielbetrieb und Co. stände Keil mit den anderen großen Verbänden TTVN, ByTTV, HTTV und TTBW im regen Austausch. 

TTVN: Fragezeichen hinter dem Doppel
Über nicht zu wenige Lockerungen können sich die Niedersachsen, also der TTVN, beklagen. Im Gegensatz zum WTTV sind hier auch jetzt schon wieder offene Turniere erlaubt. Wird im Training nur Einzel gespielt, muss darüber keine Anwesenheitsliste geführt werden. Anders sieht es aus, wenn Doppel gespielt wird, denn dann wechselt Tischtennis in diesem Bundesland den Status von einer kontaktlosen Sportart zu einer Kontaktsportart. Ob man auch Anfang September beim geplanten Saisonstart in Niedersachsen wieder als Duo am Tisch stehen darf, das wird erst in der Kalenderwoche 34 (17. - 23. August) bei einer Präsidiumssitzung entschieden. Unabhängig vom Ausgang der Entscheidung sei man jedoch so oder so an die am 31. August erscheinende, neue Corona-Verordnung Niedersachsens gebunden. 

Zumindest keine offenen Turniere (Races schon) finden in diesem Jahr – wie aber auch allen anderen Jahren – im August in Bayern statt. Erlaubt sind sie danach, sofern die behördliche Genehmigung vorliegt, mit bis zu 100 Teilnehmern inkl. Doppel bei entsprechenden Rahmenbedingungen. "Trotz des Doppels zählt Tischtennis im Freistaat zu den kontaktlosen Sportarten, während beispielsweise Kampfsport als Kontaktsport eingestuft ist und man sich hier mit fünf Personen in der Halle zufriedengeben muss", erläutert ByTTV-Geschäftsführer Carsten Matthias. Der Tischtennissport hingegen dürfe sogar Zuschauer in der Halle beherbergen, die müssten allerdings einen festen Sitzplatz zugewiesen haben. In den Punktspielbetrieb will Bayern am zweiten Septemberwochenende einsteigen – wenn möglich nach gewohntem Ablauf. Dazu wird sich der ByTTV vor Saisonbeginn aber noch äußern.  

STTB: Erste Spiele bereits Mitte August
Schon Mitte August soll die neue Saison im Saarländischen Tischtennisbund beginnen, zumindest der Senioren-Spielbetrieb, eine Woche später dann auch der Spielbetrieb der Erwachsenen. Entsprechend fleißig wird im Saarland gerade am Wettkampfkonzept gearbeitet. Das Thema Doppel sieht man hier eher kritisch. Aktuell rät der STTB seinen Vereinen noch, auf das Doppel zu verzichten. "Allerdings berührt man sich ja nicht, deshalb sehen wir keine Veranlassung, das Doppel nicht bald wieder zu erlauben", heißt es von offizieller Seite, auch wenn man hinsichtlich des Saisonstarts in dieser Angelegenheit noch unentschlossen sei. Bis zu 20 Personen dürften im Saarland mit entsprechender Genehmigung einer örtlichen Polizeibehörde schon wieder ein Turnier bestreiten, während Veranstaltungen in geschlossenen Räumen grundsätzlich mit bis zu 150 Personen erlaubt sind und diese Grenze bis Mitte August noch auf 500 aufgestockt wird. 

Im TTVSA wiederum setzt man sich am Mittwoch zusammen, um über Turniere, Punktspielbetrieb und Co. zu sprechen. Anträge für Turniere habe man derzeit keine erhalten, man könne hierzu noch keine abschließende Empfehlung ausssprechen, sondern auf das DTTB-Konzept von Mai verweisen, das im August aktualisiert werde. Problematisch sei, dass in einigen Kommunen pro Tisch nur zwei Personen erlaubt seien und sich auch nicht mehr Menschen in der Halle aufhalten dürften. Für Punktspiele müsse da natürlich eine andere Regelung gefunden werden. Beginnen soll die neue Saison im TTVSA im September, bis Mitte August will man den Vereinen weitere Informationen zur Verfügung stellen. 

In manchen Verbänden keine einheitliche Aussage möglich
Und wie sieht es in den anderen Verbänden aus? Einige Verbände waren aufgrund der Ferienzeit nicht zu erreichen und hatten keine aktualisierten Informationen auf ihren Internetseiten hinterlegt. Dass keine für den gesamten Verband einheitlichen Aussagen getroffen werden könne, teilte man uns beim Badischen Tischtennis-Verband mit, ähnlich wie in Sachsen-Anhalt gebe es von Kommune zu Kommune höchst unterschiedliche Vorgaben. Mit dem TSV Amicitia Viernheim trug in Hessen kürzlich ein an den Badischen Tischtennis-Verband angeschlossener Verein das wohl erste offene Turnier Deutschlands nach dem Corona-Ausbruch aus. Informationen zu weiteren Lockerungen will der BaTTV im August veröffentlichen. 

Beim 'großen Bruder' Tischtennis Baden-Württemberg ist der Website zu entnehmen, dass seit dem 15. Juli wieder TTBW-Races zulässig sind, wenn die Vorgaben der jeweiligen Gemeinden und Hallenbetreiber eingehalten werden. Auch das Doppelspielen ist laut Website hier wieder erlaubt. Gleiches gilt für den Hessischen Tischtenniverband, der im Juni auch schon wieder erste VR-Cups spielen ließ. In der hessischen Landesverordnung ist sogar die Rede von 250 Personen, sodass auch hier offene Turniere erlaubt sein dürften.

Berlin: Doppel seit einer Woche wieder erlaubt
Ähnlich sieht es in Berlin aus, wo seit einer Woche auch wieder Doppel gespielt werden darf und Zuschauer zugegegen sein dürfen, sofern sie für sich 20 qm Platz (zum Vergleich: in Hessen reichen 3 qm) haben. Bis zu 10 Spieler dürfen im RTTVR (Rheinland/Rheinhessen) am Rheinland Cup teilnehmen, Doppel im Training ist hier ebenfalls erlaubt und bis zu 150 Zuschauer. Größere Turniere mit dreistelliger Zahl dürfen in Schleswig-Holstein im TTVSH gespielt werden, auch Zuschauer sind hier im dreistelligen Bereich zulässig, während das Doppel auf einen Kreis von zehn Personen beschränkt ist.

Auch wenn noch nicht abgeschätzt werden kann, wie die Lage in vier, sechs oder acht Wochen aussieht, so lässt sich dennoch festhalten: Dem Beginn der neuen Spielzeit steht, wenn auch unter veränderten Vorzeichen, wohl nicht viel im Wege – selbst hinsichtlich der gemeinsamen Anreise in einem Auto!

(DK)

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