Amateure

Jux-Turnier in Muggensturm auf allerhöchstem „Nivea“

Patric Seidt (Mitte, vorne) wurde für seine Bastelarbeiten belohnt und erkämpfte sich mit seiner Niveaudose ‚am Stiel' den WM-Titel. (©TTC Muggensturm)

13.03.2019 - Von Badelatschen über Blumentopfuntersetzer bis hin zu Klodeckeln - die Muggensturmer lassen sich in Sachen Spielgerät zu jedem ihrer traditionellen Faschingsturniere etwas Besonderes einfallen. In diesem Jahr fiel die Wahl der Baden-Württemberger auf Nivea-Dosen, die die erfahrenen Spieler des TTC Muggensturm wieder zu Höchstleistungen einluden und ihren Präsidenten Hartmut Metz zu einem amüsanten Bericht mit dem einen oder anderen Wortwitz verleiteten.

Die Creme de la Creme am Tisch war sich einig: Das war Tischtennis auf allerhöchstem „Nivea“! Bei den traditionellen Weltmeisterschaften des TTC Muggensturm an Aschermittwoch mussten die Akteure den kleinen Ball wohldosiert mit den blauen Verpackungen über das Netz bugsieren. Das gelang erstaunlich gut und teilweise merklich besser als in den Vorjahren, als etwa Bratpfannen, Badelatschen oder Klodeckel den Schläger ersetzten.

Weltmeister wurde Patric Seidt, der sich im Finale souverän mit 3:1 Sätzen gegen Thorsten Büchler durchsetzte. Der neue Champion galt bereits vor dem ersten Ballwechsel als Topfavorit - schließlich hatte Seidt drei Wochen lang vor der WM an seinem Spielgerät getüftelt und die Nivea-Dose auf einen Tischtennis-Schlägergriff montiert. „Zudem stopfte ich die Dose wegen des Klangs mit Watte aus“, berichtete der am glattesten rasierte Mann im Feld. Die Wettkampf-Jury muss wohl weiße Creme auf sämtlichen Augen gehabt haben, dass sie diesen enormen Vorteil durchgehen ließ. So blieb Büchler im Endspiel mit seinem während des Turniers zunehmend verbogenen großen Nivea-Deckel, den er im Internet für 9,25 Euro ersteigert hatte, chancenlos. Auch Maximilian Fischer, der Büchlers zweiten Teil der Geschenkdose einsetzte, verlor in der Vorrunden-Gruppe A knapp gegen Seidt und schied als Dritter aus.

Dass die Damen bei der WM sehr gut abschnitten, überraschte die Experten kaum. „Mit Kosmetikartikeln können sie umgehen!“, unterstrich TTC-Vizepräsident Michael Ade. Vanessa Herm und Xenia Maier ließen die männliche Konkurrenz, die mit vollen Dosen antraten, in Gruppe B abschmieren. Die beiden unterlagen erst im Play-off-Halbfinale dem gepflegten Spiel der besten Herren. Das Match um Platz drei, das gleichzeitig zum WM-Endspiel der Frauen mutierte, entschied Herm mit einem großen blauen Deckel, auf dem in weißer Schrift „Schmuckstück“ prangte, glatt in drei Sätzen für sich. Maier schmetterte besser mit ihrer vollen Dose, Herm hielt jedoch in den durchschnittlich drei Minuten dauernden Durchgängen bis elf mehr potenzielle Trefferfläche in der Hand.

Einen Wermutstropfen gab es allerdings auch für die Medaillen-Gewinner: Die Preise fielen mit nur fünf neuen Nivea-Dosen äußerst karg aus! Bereits im Vorjahr hatte der TTC Muggensturm dem Creme-Hersteller angeboten, Hauptsponsor des sportlichen Topevents des Jahres zu werden – und überdies den „Bundescremer“ Jogi Löw wegen der danach folgenden Fußball-WM als Ehrengast angefordert. Die Werbeikone der Blau-Weißen versäumte die Chance, erste WM-Luft 2018 zu schnuppern – die Folgen in Russland sind bekannt. Das Revanchefoul der rachsüchtigen TTC-Vereinsspitze ließ nicht lange auf sich warten und resultierte darin, dass Löw dieses Jahr nicht eingeladen wurde - dafür aber die leidenschaftlichen Tischtennis-Spieler und Sympathieträger Mats Hummels und Thomas Müller, die sich schon bei ihrer Sport-Challenge heiße Duelle an der Platte lieferten, für 2020 dazu gebeten werden, um wenigstens in Muggensturm nach dem WM-Titel greifen zu können. 

Welche Spielgeräte bei der nächsten Ausgabe der Muggensturmer Faschings-WM benutzt werden sollen, wurde ebenfalls bereits verraten: 2020 wird ganz im Zeichen der Pizzaschachtel stehen - ob mit oder ohne duftenden Inhalt wird womöglich wieder den Teilnehmern überlassen.

(Hartmut Metz/JS)

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