Welche Strecken müssen Sie für Auswärtsspiele auf sich nehmen? (©Koch)

28.01.2019 - Wohnt man in einem Ballungsgebiet, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass sich im Umkreis von wenigen Kilometern gleich mehrere Tischtennisvereine befinden. Anders ist das in ländlichen Gegenden. Hier kann die Strecke bis zum nächsten Verein deutlich weiter sein. Dadurch ergeben sich auch in den unteren Ligen schon zwangsläufig weite Fahrten zu Auswärtsspielen. Ein paar Beispiele finden Sie in diesem Artikel!

Ein Verein, der im alltäglichen Ligabetrieb zum Teil weite Fahrten auf sich nehmen muss, ist z. B. der TSV Binz von der Ostseeinsel Rügen in Mecklenburg-Vorpommern. Die erste Mannschaft des Klubs geht in der Landesliga Ost, der fünftuntersten Liga, an den Start und muss für ihre Auswärtsspiele die Insel Rügen natürlich verlassen. Der nächstgelegene Verein von Binz aus gesehen in dieser Liga ist der SV Medizin Stralsund, doch auch bis zu diesem beträgt die Entfernung bereits 47 Kilometer. Ganze 228 Kilometer sind es schließlich bis zum entferntesten Verein, dem Penkuner SV Rot-Weiß. Passenderweise spielen beide am kommenden Sonntag gegeneinander. Los geht es bereits um 10 Uhr morgens, entsprechend früh werden die Binzer also aufbrechen müssen. Vergleichsweise gering erscheinen dagegen die Distanzen, die die zweite, dritte und vierte Binzer Mannschaft zurücklegen müssen. Für die Zweitvertretung ist die gut 80 Kilometer weite Fahrt nach Greifswald die weiteste, die dritte und vierte Mannschaften spielen in der Kreisliga und Kreisklasse dagegen ausschließlich gegen Vereine der 926 km² großen Insel.

110 Kilometer in der 3. Kreisklasse
Eher klein mit 185,4 km² kommt einem im Vergleich eine andere bei Touristen beliebte Ostseeinsel, die Insel Fehmarn in Ostholstein, vor. Hier ist die TTSG Insel Fehmarn beheimatet, ein Fusionsverein, der sich für seine Kreisligamannschaft aus dem RSV Landkirchen und SV Fehmarn zusammengeschlossen hat. Dem entstammt u. a. auch der zweifache Paralympics-Teilnehmer Thomas Rau. Selbst in der Kreisliga müssen die Fehmaraner weite Wege zu Auswärtsspielen zurücklegen, die Insel für ihre Partien immer verlassen. Schon der nächstgelegene Gegner, der TSV Heiligenhafen, befindet sich auf dem Festland und ist rund 20 Kilometer entfernt. Ganze 110 Kilometer muss die TTSG Insel Fehmarn fahren, wenn es zum Griebeler SV geht – und das werktags. Die Griebeler tragen ihre Heimspiele nämlich dienstagabends aus, während Fehmarn seinerseits montagabends spielt. Doch nicht nur die Kreisligamannschaft nimmt diese Wege auf sich, auch zwei Mannschaften des ab der 1. Kreisklasse aktiven SV Fehmarn müssen beim Griebeler SV ran, selbst die Drittvertretung des Fehmaraner in der 3. Kreisklasse. 

Auch im Heidekreis in Niedersachsen muss man bisweilen etwas weiter zum Auswärtsspiel fahren. Hier legt die in Schwarmstedt beheimatete TTSG Leinetal in der Kreisliga beispielsweise 90 Kilometer zurück, um zum SVH Wesseloh zu kommen – und das ebenfalls werktags, nämlich mittwochabends. Deutlich weiter südlich wiederum ist der mittelfränkische Klub SV Insingen beheimatet. Dessen zweite Mannschaft muss in der Herren-Bezirksklasse u. a. nach Burgsalach-Indernbuch, was einer Strecke von rund 90 Kilometern entspricht. Zumindest findet das Aufeinandertreffen dieser beiden Mannschaften an einem Freitag statt. Doch selbst in vermeintlich etwas noch dichter besiedelten Gegenden kann die Anfahrt schon einmal weiter ausfallen, so etwa im Kreis Südmünsterland in Nordrhein-Westfalen. Da die Gruppen hier nicht regional, sondern nach Spieltagswünschen eingeteilt werden, können in der Ost-Westausdehnung bis in die unterste Kreisklasse Strecken von 70 Kilometern anfallen...

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(DK)