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Handicap Open: Vom ‚TT-Normalo‘ zum Para-Nationalspieler?

Bei den ersten Handicap Open wurden bereits einige Talente entdeckt (©Doesseler)

17.04.2018 - Haben Sie eine Behinderung, treten aber bislang nur im normalen Ligaspielbetrieb an? Womöglich könnten Sie im Behindertensport ganz andere Höhen erreichen! Wenn Sie sich für eine zweite Karriere im Para-Tischtennis interessieren, können Sie am 2. Juni 2018 in Wetzlar bei den zweiten Handicap Open in diesen Bereich hineinschnuppern, Topspieler sowie den Bundestrainer treffen und natürlich Ihr Können im Wettkampf beweisen.

„Die Vermutung, dass im Regelsport Talente mit Behinderung schlummern, hat sich bewahrheitet“, freute sich Volker Ziegler voriges Jahr nach der ersten Ausgabe des Turniers. „Das werden bestimmt nicht die letzten Handicap Open gewesen sein.“ Damit sollte der Bundestrainer der Para-Nationalmannschaft Recht behalten: Ein Jahr später steht bereits die zweite Auflage des Turniers für Jedermann mit Behinderung auf dem Programm. Um noch mehr Menschen zu erreichen, wurde das Turnier in diesem Jahr ganz bewusst noch etwas weiter in die Mitte Deutschlands gerückt, so dass diesmal Wetzlar, und nicht Düsseldorf, der Austragungsort ist.

Im Vorjahr schnupperten bereits 27 Athleten zum ersten Mal in den Sport für Menschen mit Behinderung, wobei 17 von ihnen sogar noch unter 25 Jahre alt waren. Das sah der Bundestrainer, der seit Längerem mit einem Nachwuchsproblem zu kämpfen hat, natürlich gerne - zumal einer der Teilnehmer bereits bei den diesjährigen deutschen Para-Meisterschaften triumphierte. Marius Kremer von Borussia Düsseldorf war bei den Handicap Open voriges Jahr noch auf dem zweiten Platz in der U23-Konkurrenz gelandet. Am Wochenende wurde er zum deutschen Meister im Doppel der Wettkampfklasse 9 gekürt. 

Solche Talente hofft Ziegler auch am 2. Juni in Wetzlar zu finden. Er ist davon überzeugt, dass in Deutschlands Vereinen viele Spieler mit Behinderung am normalen Ligabetrieb teilnehmen, die parallel auch noch eine zweite Karriere im Para-Tischtennis angehen könnten. „Oft sieht man den Spielern ihr Handicap gar nicht an“, weiß der Bundestrainer. „Gerade solchen Spielern ist es oft gar nicht bewusst, dass sie im Behindertensport starten könnten“ - und im besten Fall sogar irgendwann Teil der deutschen Nationalmannschaft werden, die Deutschland bei Weltmeisterschaften oder Paralympics vertritt. An den Handicap Open dürfen Rollstuhlfahrer ebenso teilnehmen wie Spieler, die einen Behindertenausweis mit einem Grad der Behinderung von mindestens 20 % oder kleinere und größere funktionelle Handicaps haben, wie zum Beispiel eine Beeinträchtigung der passiven Beweglichkeit, unterschiedliche Beinlängen oder eine Fehlbildung der Gliedmaßen.

Haben Sie Spieler mit Handicap im Verein? Dann sprechen Sie sie an und machen Sie sie auf die 2. Handicap Open aufmerksam! Hier können sie nicht nur in den Behindertensport hineinschnuppern, sondern auch mit Topspielern und dem Trainerteam der Nationalmannschaft in Kontakt treten!

Anmeldeschluss für das Turnier ist der 24. Mai. Für die Anmeldung füllen Sie bitte dieses Formular aus und schicken es an Hannes Doesseler (doesseler@osp-rheinland.de).

(JS)

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