Mark Mechau (l.) machte im Spiel gegen Russland zwei Punkte (©DGSV)
09.09.2015 - Die deutsche Gehörlosen-Nationalmannschaft ist auf Kurs: Zwei Medaillen hatte Bundestrainer Rainer Jungblut als Ziel für die Mannschaftswettbewerbe der Europameisterschaften in Österreich vorgegeben, zwei Medaillen haben seine Schützlinge vor den morgen beginnenden Individualwettbewerben bereits in der Tasche. Den an Position vier gesetzten Herren gelang im Viertelfinale die Überraschung gegen Russland und auch gegen Litauen war der Sieg in greifbarer Nähe.
Zweimal Bronze für Deutschland - so lautet die Zwischenbilanz des deutschen Teams bei der Gehörlosen-EM im österreichischen Baden. Im Mannschaftswettbewerb wussten besonders die deutschen Herren zu überraschen, die an Position vier gesetzt in das Turnier starteten. In der Gruppenphase mussten Mark Mechau, Thomas Bähr, Sebastian Schölzel und Jan Erik Baron noch zwei Rückschläge hinnehmen: Auf den 3:0-Auftakt gegen Bulgarien folgte eine 1:3-Niederlage gegen Belgien, bei der nur Schölzel einen Sieg erringen konnte. Auch das abschließende Gruppenspiel gegen den späteren Europameister, die Ukraine, ging mit 1:3 verloren. Aufgrund des guten Spielverhältnisses rutschte Deutschland dennoch in die Finalrunde.
Im Viertelfinale trafen die Deutschen auf die favorisierten Russen, die sie überraschend mit 3:1 in die Schranken wiesen und damit den Einzug ins Halbfinale festmachten. Neben Jan Erik Baron war es vor allem Mark Mechau, der gegen die drittbeste Nation im Gehörlosen-Tischtennis zu Höchstform auflief und zwei Punkte holte. Gegen Litauen war die Reise dann aber zu Ende. Trotz eines 0:2-Rückstands arbeitete sich das deutsche Team mit Siegen von Schölzel und Mechau zwar zurück ins Spiel. An Spitzenspieler Gintautas Juchna war aber auch für Baron kein Vorbeikommen. Der Deutsche Gehörlosen-Sportverband lobte in seiner Pressemitteilung die Konzentration, Motivation und taktische Vorbereitung der Spieler und zeigte sich sehr zufrieden.
Bei den Damen traten nur fünf Mannschaften an, wobei das deutsche Team an Position drei gesetzt war. Direkt zu Beginn des Wettbewerbs mussten Anke Nestler, Ann-Kathrin Diederich, Nazia Enk und Annalena Moll gegen die beiden Topfavoriten antreten. Sowohl gegen Ukraine als auch gegen Russland hagelte es eine deutliche 0:3-Niederlage - gegen Erstere gelang noch nicht einmal ein Satzgewinn. Doch die deutschen Damen sollten das Feld von hinten aufrollen. Weder Österreich noch Polen ließen sie eine Chance und angelten sich so ebenfalls die Bronzemedaille. Der Titel ging bei den Damen und den Herren an die Ukraine.
Am heutigen Mittwoch dürfen sich die Spieler ausruhen - einzig der Nachwuchs, darunter Annalena Moll, tritt zur eingegliederten Jugend-EM an. Morgen geht es dann mit den Individualwettbewerben weiter, in die auch der ehemalige deutsche Nationalspieler Thomas Keinath einsteigt, der für die Slowakei startet.
Die Ergebnisse der Deutschen am zweiten Turniertag:
Herren - Mannschaft
Viertelfinale
Deutschland - Russland 3:1
Jan Erik Baron - Asilbek Suynaliev 3:1 (8,-7,7,5)
Mark Mechau - Dmitry Pishchuk 3:0 (7,11,6)
Sebastian Schölzel - Vitaly Chulkov 1:3 (11,-8,-4,-6)
Mark Mechau - Asilbek Suynaliev 3:0 (8,3,7)
Halbfinale
Deutschland - Litauen 2:3
Mark Mechau - Gintautas Juchna 0:3 (-2,-6,-5)
Jan Erik Baron - Deividas Takinas 1:3 (9,-8,-6,-4)
Sebastian Schölzel - Kestutis Ziziunas 3:0 (10,8,9)
Mark Mechau - Deividas Takinas 3:2 (5,9,-3,-8,8)
Jan Erik Baron - Gintautas Juchna 0:3 (-3,-5,-5)
Damen - Mannschaft
3. Runde
Deutschland - Österreich 3:0
Anke Nestler - Karin Müller 3:0 (6,4,8)
Annalena Moll - Bettina Ratz 3:0 (8,4,4)
Ann-Kathrin Diederich - Belane Csorba 3:0 (1,8,1)
4. Runde
Deutschland - Polen 3:0
Anke Nestler - Iwona Zyla 3:1 (3,7,-11,6)
Annalena Moll - Monika Dorsz 3:0 (6,6,8)
Nazia Enk - Milena Walesiak 3:0 (5,7,5)
Alle Ergebnisse finden Sie hier!
(JS/DGSV)
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