Jugend-EM

Fazit zur Jugend-EM: „Es geht um mehr als Medaillen“

Eva Jeler war mit ihrem Schützling Mike Hollo zufrieden (©Steinbrenner)

25.07.2018 - Mit zwei Bronzemedaillen kehrt die deutsche Nachwuchs-Nationalmannschaft in diesem Jahr von der Jugend-EM in Cluj-Napoca zurück. Zum Vergleich: Im Vorjahr durfte sich der DTTB über zwei Gold-, zwei Silber- und drei Bronzemedaille freuen. Die Cheftrainerin im Bereich Nachwuchsförderung, Eva Jeler, zieht gegenüber dem DTTB nach dem Turnier ein Fazit und betont, dass es bei diesem Turnier um mehr als Medaillen geht - nämlich um die Ausbildung der Talente.

Sieben Medaillen - darunter zwei Titel - im Vorjahr. Zwei Medaillen - beide Bronze - bei der diesjährigen Ausgabe der Jugend-EM. Die Latte hing für die deutschen Talente diesmal hoch - und wurde nicht erreicht. Dank des Jungen-Teams und Mike Hollo im Schülereinzel war diesmal zweimal die schwarz-rot-goldene Flagge bei den Siegerehrungen in Cluj-Napoca zu sehen. Die Nationalhymne wurde allerdings nicht angestimmt. 

Ein direkter Vergleich zwischen zwei Jahren ist allerdings bei einer Jugend-EM naturgemäß schwer eins zu eins möglich. Schließlich treten selten dieselben Mannschaften in zwei aufeinanderfolgenden Jahren an, da entweder der Übergang vom Schüler- in den Jugendbereich vollzogen wird oder die Talente wegen ihres Alters gar nicht mehr startberechtigt sind. So waren zum Beispiel die beiden Leistungsträger des Jungen-Teams, Gerrit Engemann und Tobias Hippler, und das erfolgreiche Mädchen-Doppel Jennie Wolf/Luisa Säger nicht mehr am Start und die im Schülerinnenbereich erfolgreichen Talente Anastasia Bondareva und Wenna Tu spielten diesmal ihr erstes Jahr in der Mädchenkonkurrenz. Acht der 18 deutschen Nachwuchs-Asse waren in Cluj-Napoca sogar zum ersten Mal bei einer EM dabei. 

Die mangelnde Erfahrung im Vergleich zu Jugendlichen anderer Nationen ist somit auch ein Grund, den Eva Jeler, Cheftrainerin Nachwuchsförderung beim DTTB, anbringt, um das Abschneiden ihrer Mannschaft zu erklären: „Es gab sicherlich einige Nationen, die über mehr Erfahrung verfügten als wir.“ So habe Hollos französischer Halbfinalgegner Myshaal Sabhi schon „deutlich ruhiger und abgebrühter“ gespielt als viele seiner Konkurrenten. Zudem erläutert Jeler, dass ihre Schützlinge achtmal erst im Viertelfinale gescheitert sind. „Das bedeutet auch, dass wir achtmal nah an einer Medaille waren.“ Aber: „Wenn du um die Medaillen spielst, musst du wissen, wie du sie bekommst.“ Und hier spiele wieder die Erfahrung eine große Rolle.

Den Medaillen, die in Cluj-Napoca nicht gewonnen werden konnten, trauert Jeler allerdings nicht nach. „Natürlich freuen wir uns über Medaillen und natürlich haben wir auch schon eine bessere Medaillenausbeute gehabt. Aber es geht bei diesem Turnier um mehr. Es geht um die Ausbildung unserer Talente. Wir arbeiten dafür, später erfolgreiche erwachsene Spieler zu haben.“ Und dass Deutschland Nachwuchsspieler hat, die künftig erfolgreich sein können, habe man laut Jeler in Rumänien gesehen. Jedoch ist es bis dahin noch ein weiter Weg und viel Arbeit. „Jeder muss von sich selbst im Training mehr verlangen: Mehr Seriosität, Hingabe, Konzentration und Qualität sind erforderlich“, findet die Cheftrainerin. Auf diese Weise soll die Trainingszeit, die bei deutschen Kinder im Vergleich zu anderen Nationen, in denen die Schule nicht den Großteil des Tages einnimmt, geringer ausfällt, besser genutzt werden.

(JS/DTTB)

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