Liam Pitchford schlägt Jun Mizutani - und kann es selbst kaum glauben (©ITTF)
30.04.2018 - Die Engländer sind Teamplayer. Einzeln mögen sie vielleicht nur hier und da mal einen großen Wurf landen, aber gemeinsam laufen sie zur Höchstform auf. So auch bei der Team-WM in Halmstad. Am zweiten Turniertag schlugen Liam Pitchford, Paul Drinkhall und Samuel Walker nicht nur die an Nummer sechs gesetzten Taiwaner, sondern auch noch den Mitfavoriten Japan in die Flucht.
Team-WM können die Engländer. Vor zwei Jahren sicherten sie sich in Malaysia überraschend die Bronzemedaille und auch in Halmstad sorgen sie bereits in der Vorrunde für Aufruhr. England - und nicht etwa Japan oder Taiwan - ist aktuell Spitzenreiter in der Gruppe C und damit auf dem besten Weg zur direkten Qualifikation fürs Viertelfinale. Nach dem Auftaktsieg gegen Weißrussland gestern standen heute mit Japan und Taiwan die beiden besten Teams der Gruppe auf dem Programm der Engländer. Zunächst verspeisten sie die Taiwaner um 10 Uhr zum Frühstück. Chuang Chih-Yuan musste sowohl Paul Drinkhall als auch Liam Pitchford zum Sieg gratulieren - Letzterer sorgte zudem für den dritten Punkt gegen Chen Chien-An. Was das Trio von der Insel dann aber in den Abendstunden zeigte, übertraf wohl auch die eigenen kühnsten Träume. Mit 3:1 schlugen die drei die hoch favorisierten Japaner in die Flucht.
Dabei war Drinkhalls Versuch, wieder direkt im ersten Einzel zu punkten, knapp misslungen. Jun Mizutani rettete sich in den fünften Satz und machte dort kurzen Prozess mit dem Engländer. Die große Überraschung folgte jedoch im zweiten Einzel, als Pitchford das japanische Wunderkind Tomokazu Harimoto komplett auf dem falschen Fuß erwischte und mit 3:0 abfertigte. Insgesamt machte der 14-Jährige nur 13 Punkte und war nachher sichtlich verzweifelt. Von Pitchford oder Drinkhall hätte man solch einen Coup vielleicht noch erwartet, aber auch Englands Nummer drei, Samuel Walker, stand ihnen in nichts nach. Gegen Koki Niwa gewann er ebenfalls in drei Sätzen und brachte England damit unverhofft in Führung. „Koki Niwa ist ein großartiger Spieler, aber nicht heute“, scherzte Walker nach dem Spiel. „Nein, er ist wirklich ein großartiger Spieler. Aber man muss in solch ein Match mit dem Glauben gehen, dass man gewinnen kann. Wir haben so einen guten Teamspirit, sind alle gute Freunde und stehen füreinander ein.“
Auf Pitchford war auch in seinem zweiten Spiel Verlass, der den Sack gegen Mizutani zumachte und die Sensation somit perfekt machte. Im fünften Satz nutzte er den ersten von zwei Matchbällen, die er sich zuvor erarbeitet hatte, und brachte England damit endgültig auf den Highway Richtung Viertelfinale. Das Restprogramm, Singapur und Belgien, kann die drei nach dem, was schon hinter ihnen liegt, wohl nicht mehr erschrecken.
(JS)
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