Nach sieben Sätzen gegen Chuang Chih-Yuan bekommt Timo Boll sein Duell mit Ma Long (©Steinbrenner)
24.03.2018 - Timo Boll hatte sich vor den German Open einen Vergleich mit den Topchinesen gewünscht. Er soll ihn bekommen. Im Viertelfinale wird die aktuelle Nummer eins der Welt auf den Weltmeister und Olympiasieger Ma Long treffen. Dafür war allerdings auch ein hartes Stück Arbeit gegen Chuang Chih-Yuan nötig. Auch Patrick Franziska darf sein Glück in der Runde der besten Acht versuchen. Nachdem Ruwen Filus gegen Kristian Karlsson ausgeschieden ist, steht dieser nun Franziska gegenüber.
Einmal gegen Timo Boll gewinnen - das war Chuang Chih-Yuans Plan im Achtelfinale der German Open. Tatsächlich waren sich die beiden bereits fünfmal auf internationalen Turnieren begegnet, ohne dass der Taiwaner einmal als Sieger vom Tisch gehen durfte. In Bremen hatte er gute Chancen, seinen ersten Erfolg gegen den Rekordeuropameister einzufahren, wusste sie allerdings nicht zu nutzen. Das sehr ausgeglichene Spiel schwappte hin und her, im fünften Satz war es jedoch Chuang der sich den 3:2-Vorteil erspielte und wenig später auch zwei Matchbälle, die er beide vergab. Boll rettete sich in den siebten Satz und beendete das Spiel hier zu seinen Gunsten. Die Zuschauer freute es - zum einen natürlich, weil Boll der absolute Publikumsliebling ist, zum anderen aber auch, weil nun das Duell Boll gegen Ma Long in eine weitere Runde geht. Vor der Team-WM in Schweden in einem Monat ist dies eine interessante Standortbestimmung.
Auch Patrick Franziska sehen wir heute Nachmittag wieder. Der Saarbrücker TTBL-Spieler hatte mit Marcos Freitas einen kampfstarken Gegner vor sich, der keinen Ball verloren gibt. Doch auch Franziska bewies heute seinen unbedingten Siegeswillen. Nach 1:2-Rückstand holte er sich zunächst den Ausgleich und dann die Führung hauchdünn in der Satzverlängerung. Nach dem fünften Durchgang, in dem Freitas auch noch hoch geführt hatte, war die Vorentscheidung gefallen und Franziska stürmte zum 4:2-Sieg. „Ich lag in jedem Satz hinten, habe jedoch nie aufgegeben und bin positiv geblieben“, verriet Franziska dem DTTB sein Erfolgsrezept. „Mit dem vorhandenen Selbstvertrauen traf ich bei knappen Situationen gute Entscheidungen.“ Er wird heute Nachmittag auf Kristian Karlsson treffen, der bei den German Open schon ein paar Erfahrungen mit deutschen Spielern hat machen dürfen.
Zum Beispiel mit Ruwen Filus, der nach seiner großartigen Vorstellung von gestern gegen Tomokazu Harimoto, dem er bisher noch nie gegenübergestanden hatte, heute mit Karlsson einem guten Bekannten begegnete. Der Schwede, der in Düsseldorf zum TTBL-Team gehört und dort trainiert, kennt den Abwehrspieler aus zahlreichen Einheiten und konnte diesen Vorteil auch in Bremen nutzen. Filus hatte zwar schon im ersten und dritten Durchgang die Chance, einen Satz auf seine Seite zu holen. Während diese in der Verlängerung noch an Karlsson gingen, konnte Filus im vierten Satz auf 1:3 verkürzen. Eine Wende leitete dieser Vorstoß allerdings nicht ein. Mit 1:4 verabschiedete sich der Defensivspezialist aus Bremen. „Die Niederlage ist sehr, sehr ärgerlich, da im ersten und dritten Durchgang mehr drin war“, erzählte Filus dem DTTB. „In Satz drei verschlug ich beim Satzball einen einfachen Ball. Taktisch bin ich schlecht in die Partie gekommen. Mit dem Publikum im Rücken wäre was drin gewesen.“
Die Spiele der Deutschen im Überblick
Herren-Einzel
Achtelfinale
Ruwen Filus - Kristian Karlsson SWE 1:4 (-12,-5,-13,8,-7)
Patrick Franziska - Marcos Freitas POR 4:2 (9,-9,-7,13,11,5)
Timo Boll - Chuang Chih-Yuan TPE 4:3 (3,-9,-11,6,-9,11,7)
Viertelfinale
Patrick Franziska - Kristian Karlsson SWE, Samstag 18.50 Uhr
Timo Boll - Ma Long CHN, Samstag 20.30 Uhr
(JS)
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