EM-Überraschung: Aus für Mit-Favorit Frankreich
Die französischen Damen hatten große Ziele bei der Team-EM in Zadar. Nach zwei Niederlagen in der Vorrunde ist ihr frühes Aus jedoch bereits besiegelt. Eine große Überraschung, zumal die Formkurve stetig nach oben zeigte.

Frankreichs Nationaltrainer Ludovic Remy hatte es bereits geahnt. Bei einer Pressekonferenz vor der Abreise nach Zadar am Flughafen Roissy erklärte der Coach, dass man sich vor den beiden Gruppengegnern Niederlande und Spanien vorsehen müsse, erwähnte jedoch gleichzeitig auch das Ziel, erneut auf das Siegertreppchen zu kommen. Diese Ambitionen lagen nahe, schließlich hatten die Französinnen bei den Team-Europameisterschaften 2021 in Cluj-Napoca und 2023 in Malmö Bronze gewonnen. Der Treppchenplatz bei der Team-WM 2024 in Busan setzte dem Ganzen das Sahnehäubchen auf, so dass diese starke französische Damenmannschaft auch in Zadar zum engen Favoritenkreis zählen musste.
„Wir haben alles gegeben“
Doch die Ernüchterung kam direkt im ersten Gruppenspiel am Sonntagmorgen gegen die Niederlande. Verstärkt mit der zurückgekehrten Jie Li kämpften sich die Niederländerinnen nach 0:2-Rückstand noch zum Sieg und schockten die favorisierten Französinnen. „Wir hätten nach der Führung eigentlich mit 3:0 gewinnen müssen“, fand Nationalcoach Remy. „Und normalerweise gewinnen wir solch ein Spiel auch. Diese Niederlage war sehr schwer für uns.“ Gegen Spanien musste am Montagmorgen also dringend ein Sieg her, um weiterhin im Rennen zu bleiben. Doch auch dieses Ziel wurde verfehlt - wenn auch unglücklich. „Wir haben heute alles gegeben, was wir konnten“, analysierte Remy. „Jia Nan Yuan und Prithika Pavade haben beide in ihren fünften Sätzen mit 6:4 bzw. 5:1 geführt, aber es ist heute und auch gestern einfach nicht gut für uns gelaufen.“
Yuan hatte das Auftakteinzel gegen Maria Xiao bestritten und war von Beginn an der Führung der Spanierin hinterhergelaufen, bevor diese den Sack bei 11:8 im fünften Satz zumachte. Auch ihre Kollegin Pavade lag zwischendurch mit 1:2 zurück, kämpfte sich aber in den Entscheidungssatz und verlor dort knapp mit 9:11. Die Last lag nun auf Camille Lutz, die gegen Maria Berzosa auch den ersten Satz gewann. Dann musste sie die Spanierin jedoch ziehen lassen und verlor mit 1:3. „Wir sind natürlich super glücklich“, strahlte Maria Xiao nach dem Match. „Wir haben nicht erwartet, zu gewinnen. Aber davon, mit 3:0 gewinnen zu können, davon haben wir noch nicht einmal geträumt. Wir hatten nichts zu verlieren und haben von Anfang bis Ende gekämpft. Jetzt wollen wir morgen gegen die Niederlande unser Bestes geben. Warum sollten wir die Vorrunde nicht als Gruppenerste abschließen?“
Frankreich in Trostrunde
Für die Französinnen bleiben jetzt nur noch die Play-off-Runden am Mittwoch, während alle qualifizierten Achtelfinalisten einen Tag frei haben. Hier werden die Drittplatzierten der acht Gruppen um zwei Startplätze für die Team-EM im Jahr 2027 kämpfen. Ein Wettkampf, in dem sich die Französinnen vorab sicher nicht gesehen hätten.
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