Fabians Blog: Mit neuem Schläger zum TTR-Höchstwert

    Überraschungssiege sind die schönsten. myTischtennis-Redakteur Fabian Kleintges-Topoll schreibt über seinen ganz persönlichen Traumstart nach der Rückkehr zu seinem Heimatverein.

    Fabian Kleintges-Topoll blickt dieser Tage gerne auf seine TTR-Kurve. (©myTT)

    Zuhause anzukommen, fühlt sich einfach am besten an. So habe ich zumindest meinen Wechsel im Sommer zurück zu meinem Heimatverein TuS Borth (WTTV) erlebt. Nach einjähriger Stippvisite beim SFD Düsseldorf-Süd wollte ich in der bekannten Halle und mit meinen besten Freunden am Tisch wieder angreifen. Die Liga blieb gleich (1. Bezirksklasse), die Erwartungen waren dagegen etwas gedämpft: Verletzungen und Krankheitsausfälle hatten uns alle früh zurückgeworfen. Eigentlich wollten wir oben mitspielen, nun peilen wir eher eine ruhige Saison im gesicherten Mittelfeld an (zum myTT-Saisonausblick). Der normale Wahnsinn als Tischtennis-Amateur.

    Knapp 100 TTR-Pluspunkte in einem Dreivierteljahr

    Der Start verlief allerdings alles andere als ruhig, viel mehr holprig: Zum Auftakt gab es direkt eine 2:8-Auswärtsniederlage gegen den, zumindest vom Papier her, Aufstiegskandidaten Nummer eins – vielleicht hätte ich mein wesentlich schnelleres Holz nicht einen Tag vorher kleben lassen sollen. Auch das zweite Spiel ging mit 4:6 verloren, immerhin sprang im Bundessystem der erste Punkt heraus. Doch dann kam der Wendepunkt: Im zweiten Heimspiel durfte ich erstmals im oberen Paarkreuz ran, punktete doppelt und half mit, den ersten Saisonsieg einzufahren.

    Kurios und erfreulich zugleich: Die Gegner reisten so früh an, dass sie mir beim Aufbau halfen. Das war mir neu, keine Selbstverständlichkeit und fast schon ein bisschen unangenehm. Das Kaltgetränk hatten sie sich nach dem Spiel auf jeden Fall verdient. Seitdem könnte es kaum besser laufen: Mit meiner bisherigen 5:1-Bilanz bin ich mehr als zufrieden. Die Eingewöhnungszeit mit dem neuen Schläger war nötig, aber es wird von Woche zu Woche besser. Im Februar stand ich noch bei 1332 TTR-Punkten, jetzt habe ich mit 1429 meinen persönlichen Höchstwert erreicht.

    Großer Sieg zwei Klassen höher

    Da unsere Nummer zwei im Verein mit einer Schulterverletzung noch länger ausfällt, durfte ich auch schon zweimal in der ersten Mannschaft in der zwei Klassen höheren Bezirksoberliga aushelfen – nach der überraschenden Bezirksliga-Meisterschaft ohnehin ein schwieriges Pflaster. Ich wechsle mich mit meinen Teamkollegen ab. In Oberhausen gab es eine klassische Lehrstunde, aber was am vergangenen Wochenende passierte, kann ich selbst bis heute kaum glauben.

    Nach dem unerwarteten Derbysieg gegen Millingen drei Tage zuvor erkämpften wir uns ein 8:8 gegen den TV Voerde – ein Punkt, den wir vorher sofort unterschrieben hätten. Nach 7:3-Führung und 8:5 fühlte es sich trotzdem eher wie eine kleine Niederlage an. Die Gegner kamen komplett, nahmen uns ernst – und ich durfte gemeinsam mit unserer Nummer eins ein Doppel gegen zwei 1700er gewinnen.

    Schlägerwechsel macht sich bezahlt

    Und dann passierte es: Mein größter TTR-Coup in 17 Jahren Tischtennis. Gegen einen Noppenspieler mit 1588 Punkten gelang mir nach Rückstand ein 3:1-Sieg. Das zweite Einzel ging dann klar verloren. Der Schlägerwechsel kurz vor Saisonstart war sicher nicht die beste Idee – aber mit etwas Zeit, viel Fleiß und Ehrgeiz im Training hat sich gezeigt: Es war die richtige Entscheidung. Überraschungssiege fühlen sich einfach am schönsten an.

    Ich bin gespannt, wo die Reise bis zur Winterpause und in Zukunft noch hingeht. Mein oberstes Ziel bleibt es, sich bei über 1400 Punkten zu etablieren. Einige Einsätze in der Bezirksoberliga werden sicher noch dazukommen – und manchmal muss man eben aus der Not eine Tugend machen.

    Wie sind eure Erfahrungen mit einem Materialwechsel unmittelbar vor dem Saisonstart? Und welche TTR-Überraschungen bleiben euch in Erinnerung? Berichtet darüber gerne in unserer Kommentarzeile.

    5 Kommentare

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