Technik

Trainingstipp: Die Rückhand richtig umspringen!

Wie agiere ich druckvoll mit der Vorhand aus der Rückhand-Ecke? (©Fabig)

27.10.2015 - Nachdem sich unser Trainingsexperte Martin Adomeit in der letzten Woche ausgiebig mit der Beinarbeit im Vorhand-Aktiv-Spiel auseinandergesetzt hat, beschäftigt er sich im Trainingstipp in dieser Woche mit dem Vorhand-Spiel aus der Rückhand-Seite und der dazugehörigen Beinarbeitstechnik, dem Umspringen. Denn ohne das Umspringen in die Rückhand-Seite kommt wohl kaum ein Spieler aus.

präsentiert vom Verband Deutscher Tischtennistrainer (VDTT)

41 Beispielvideos mit allen Grundschlägen und Varianten? Loggen Sie sich in unseren Community-Bereich ein, klicken sie unter dem Navigationspunkt Training auf E-Learning und schon kann es losgehen!

Selbst für die Spieler, bei denen das Umspringen eher selten vorkommt, können die Übungen hierzu durchaus sinnvoll sein. Denn diese verbessern in jedem Fall auch das Spielen mit der Vorhand aus der Mitte. Im Grunde genommen sind Vorhand-Schläge aus der Rückhand-Seite leichter. Denn die Spieler nehmen fast automatisch die richtige Beinposition ein, d.h. das 'Nicht-Schlagarmbein' ist vorne. Dennoch fällt dies in der Spielsituation vielen Spielern schwer. Das ist allerdings mit einigen Trainingseinheiten zu diesem Thema zu verbessern. Bei der Durchführung der Einheiten ist die körperliche Belastung höher, der Körpereinsatz wird größer. Beim Umspringen treten so einige Fehler sehr häufig auf. Gelingt es, diese auszumerzen, wird der Schlag schnell erfolgreich sein.

"Hier wird Ihnen geholfen" - Professionelle Tischtennisschulen im Überblick


Ein Knackpunkt ist: Häufig gehen die Spieler nicht weit genug zur Seite und treffen den Ball sehr nah am Körper. Dies hindert einen darin, sich anschließend gut in die Vorhand zu bewegen. Denn auch wenn der Weg kürzer ist, kommt der Spieler deutlich schlechter in die tiefe Vorhand, da sein Körperschwerpunkt nach links (Rechtshänder) geht. Bis er die Körperbalance wieder gefunden hat, ist der Ball in seiner Vorhand-Ecke schon aufgesprungen. Ein weiterer Nachteil des nahen Treffpunktes am Körper ist die mangelnde Platzierungsmöglichkeit. Denn so ist fast nur ein Schlag in die Rückhand des Gegners möglich. Das ermöglicht diesem nicht nur einen oft besseren Rückhand-Block, sondern macht die Antizipation gleichzeitig sehr einfach. Es kommt also darauf an, weit genug in die Rückhand-Seite zu gehen. Als Orientierung helfen gute Bälle aus der Vorhand, hier schaut man sich den Abstand zum Körper an. Den gleichen Abstand braucht der Spieler auch in der Rückhand-Ecke zum Ball, unter Umständen helfen dabei auch Markierungen auf dem Boden.

Ein weiterer Punkt: Oft sind die Spieler auch zu nah am Tisch, verschwinden mit dem linken Bein neben dem Tisch. Dies führt zu einer unflexiblen Stellung: Der Weg in die Vorhand am Tisch wird nahezu unmöglich und der gewollte Körpereinsatz von hinten nach vorne in den Ball – der große Vorteil in der Umsprungaktion – ist so nicht möglich. Der Ball wird durch die zu starke seitliche Position dann auch oft hinter dem Körper getroffen, was das Tempo des Schlages nicht gerade erhöht.

Worauf es in der Zusammenfassung ankommt: Es ist wichtig, weit genug in die Rückhand-Seite zu springen, in einiger Tischentfernung, um dann den Schwung von hinten nach vorne in jede erdenkbare Platzierung mitzunehmen. Das Ziel ist, den Körper und die Athletik in die Umsprungaktion mitzunehmen. Dann wird diese zwingend und macht Spaß. Beim Spiel aus der Rückhand-Seite mit der Vorhand sollte jede Platzierung möglich sein. Martin Adomeit rät jedoch davon ab, in Übungen Automatismen in die Parallele zu suchen. Hier ist zwar ein Punktgewinn gut möglich. Wenn nicht, ist der Weg in die weite Vorhand aber auch sehr weit.

1. Übung: Umspringen im Spiel in der RH-Diagonalen

                       3 - 7 x RH - RH

Spieler A: VHT/VHS überall                    

                                                          frei

sieht Spieler B, dass A umspringen will, darf er in tiefe VH spielen

Zu Übungsgrafik 1

2. Übung: Umspringen in Verbindung mit Beinarbeit in VH  

Spieler A : VHT aus Mitte in RH               Spieler B: RHB in VH

                   VHT in RH                                              RHB in RH

                   RHT in RH                                              RHB in RH

                   VHT/S überall

                                               frei

Zu Übungsgrafik 2

3. Übung: Umspringen nach RHT  

Spieler A:  KA überall                     Spieler B: Sch/Fin RH

                  RHT in RH                                     B in RH

                  VHT/VHS überall

                                               frei

Zu Übungsgrafik 3

4. Übung: Umspringen in der Eröffnungssituation

Spieler B: KA überall (HLA - frei)                        Spieler B: KR

                 Sch/F in RH l                                                      VHT auf Ellbogen

                                          frei    

Zu Übungsgrafik 4                

Der Autor
Martin Adomeit war Nationaltrainer in drei Nationen (Deutschland, Luxemburg und Belgien) und gewann mit allen Nationen Medaillen bei Welt- und Europameisterschaften. 1998 wurde er in Deutschland Trainer des Jahres. Jetzt arbeitet der 52-jährige Lippstädter als freiberuflicher Trainer. Er führt unter anderem Lehrgänge für Vereine, Bezirke oder Verbände durch, gibt Einzeltraining und betreibt einen TT-Shop. International betreute er beispielsweise Quadri Aruna beim World Cup in Düsseldorf. Zuletzt führte er Nigerias Männerteam zum Mannschaftstitel bei den All African Games und ist damit der erste Trainer, der auf verschiedenen Kontinenten Titel in kontinentalen Mannschaftswettbewerben gewann. Ein Interview darüber lesen Sie hier!

Zu erreichen ist Martin per Telefon unter 02941-273385 oder per mail unter lippstadt@tt-store.de. Die Adresse der Webseite ist www.lippstadt.tt-store.de.

ados TT-Schule, lippstadt@tt-store.de   Tel. 02941-273385

Zum pdf-Download des Trainingstipps

(Martin Adomeit)

Kommentar schreiben

Um weiterhin qualitativ hochwertige Diskussionen unter unseren Artikeln zu gewährleisten, haben wir uns dazu entschlossen, die Kommentarfunktion mit dem myTischtennis.de-Login zu verknüpfen. Wenn Sie etwas kommentieren möchten, loggen Sie sich einfach in Ihren Account ein. Die Verwendung eines Pseudonyms ist weiterhin möglich, der Account muss jedoch einer realen Person zugeordnet sein.

* Pflichtfeld

Copyright © 2024 myTischtennis GmbH. Alle Rechte vorbehalten.