Dimitrij Ovtcharov blieb in zwei Einzeln ohne Satzverlust (©Stosik)

28.09.2015 - Deutschlands Herren haben das Finale der Europameisterschaft in Jekaterinburg erreicht und können am Montag zum siebten Mal den EM-Titel gewinnen. Im Halbfinale schlug das Team um den Olympia-Dritten Dimitrij Ovtcharov Frankreich mit 3:1. Morgen um 14 Uhr deutscher Zeit geht es für die DTTB-Auswahl nun gegen Österreich. Nach dem Sieg über Portugal am Sonntag konnten die Österreicher am Montag Weißrussland besiegen.

Den achten Final-Einzug in Folge leitete Dimitrij Ovtcharov mit einem Sieg über Emmanuel Lebesson ein. Gegen den hatte der deutsche Einzel-Europameister im Mannschafts-Wettbewerb der European Games in Baku im Mai noch mit 1:3 verloren. Diesmal solte ein glatter 3:0-Sieg für für den Deutschen herausspringen. Ruwen Filus verpasste es im Anschluss, die 2:0-Führung für Deutschland herauszuspielen. Er bekam es in Person von Simon Gauzy mit dem "wohl bisher besten Spieler des Turniers" zu tun – so die Aussage von Jörg Roßkopf vor dem Halbfinale. Dass sich der Weltranglisten-27. zum Führungsspieler im Team der Franzosen entwickelt hat, zeigte er auch in dieser Partie: Mit 3:2 sollte Gauzy, der in der Bundesliga für die TTF Liebherr Ochsenhausen an den Tisch geht, die Oberhand behalten. Ärgerlich war dabei, dass Filus im dritten Satz drei Satzbälle verpasste und mit 1:2 in Rückstand geriet. "Ich hätte mehr rausholen können, die Satzbälle nutzen müssen. Im fünften Satz habe ich dann vier, fünf leichte Fehler gemacht. So muss man sagen, dass ich nur phasenweise gut gespielt habe, nicht aber das ganze Spiel über."

"Franzosen hatten sich viel ausgerechnet"
An Position drei bot Bundestrainer Jörg Roßkopf heute erneut Patrick Baum auf. Der bekam es mit Stephane Ouaiche, dem französischen Einzelmeister des Jahres 2014, zu tun, dem er vor knapp vier Wochen bei den Austrian Open unterlegen war. Das Duell heute sollte der 28-jährige Deutsche in vier Sätzen für sich entscheiden. Mit einer 2:1-Führung kam es nun zum Aufeinandertreffen der beiden Spitzenspieler Ovtcharov und Gauzy. Der Deutsche ging die Partie hochkonzentriert an und war seinem Gegner immer einen Schritt voraus. "Gauzy hat ein super Turnier gespielt. Aber wenn das Niveau größer wird, wird es auch für ihn irgendwann schwer. Ich denke, ich habe das Geschehen von Anfang bis Ende gegen ihn diktiert", sagte Ovtcharov nach der Partie, die er – wie bereits das erste Einzel – mit 3:0 für sich und damit das gesamte Spiel zugunsten der DTTB-Auswahl entscheiden sollte. Jörg Roßkopf erklärte nach der Partie: "Wir sind sehr froh, dieses Spiel gewonnen zu haben. Die Franzosen hatten sich viel ausgerechnet, hatten hier bisher ein gutes Turnier gespielt, so dass wir nicht die Favoriten waren, die Chancen vielleicht bei 50:50 lagen." Im Finale am Dienstag um 14 Uhr deutscher Zeit bekommt es die DTTB-Auswahl mit Österreich zu tun. Roßkopf: "Gegen Österreich wird es schwer werden, die Mannschaft wird mit großem Selbstbewusstsein in diese Partie gehen." Ähnlich sieht das Ruwen Filus: "Österreich hat in diesem Turnier Selbstvertrauen getankt, es wird sicherlich ein Spiel auf Augenhöhe werden."

Halbfinals:
Weißrussland - Österreich 1:3

Deutschland - Frankreich 3:1
Dimitrij Ovtcharov (WRL: 5) - Emmanuel Lebesson (WRL: 76) 3:0 (3,8,10)
Ruwen Filus (WRL: 48) - Simon Gauzy (WRL: 27) 2:3 (9,-4,-10,9,-7)
Patrick Baum (WRL: 31) - Stephane Ouaiche (WRL: 113) 3:1 (16,9,-5,4)
Dimitrij Ovtcharov (WRL: 5) - Simon Gauzy (WRL: 27) 3:0 (5,6,10)
Patrick Franziska (WRL: 42) - Emmanuel Lebesson (WRL: 76)

Finale
Deutschland - Österreich, Dienstag 14 Uhr

So verlief das Viertelfinale!

Alle Ergebnisse finden Sie hier!

(DK)